06.07.2020
Team

Wieder hier

Von sieben Leihspielern sind die meisten wieder zurück, einige weitere lassen noch auf sich warten. Ein Überblick.

Ante Rebic: Torriecher zurück

Sein Start beim AC Milan verlief holprig – nachdem Ante Rebic im September seine vorerst auf zwei Jahre beschränkte Tätigkeit bei den Italienern begann, kam er in der Hinrunde sieben Mal zum Einsatz. Doch nun scheint der Knoten geplatzt zu sein. Und das entgegen der Annahme, der Wintertransfer von Zlatan Ibrahimovic würde die Aussicht auf Startelfeinsätze weiter trüben. Doch das Gegenteil ist der Fall, die Anwesenheit des Altstars beflügelte Vizeweltmeister Rebic förmlich. In neun Rückrundenpartien stand er acht Mal auf dem Platz – einzig die erste verpasste er aufgrund eines Hexenschusses. Und auch der Torriecher scheint zurückgekehrt. In seinen Spielen nach dem Jahreswechsel netzte er zunächst sechs Mal in der Serie A. Hinzu kommen ein Tor und eine Vorlage in der Coppa Italia. Durch die Coronakrise ist dieser Lauf aber vorerst gestoppt. Gerade in Italien und speziell der Lombardei gestaltet sich die Lage kritisch. Nach dem Restart in der Serie A verzeichnet der 26-Jährige mittlerweile 19 Ligaspiele und neun Treffer, was auch Fredi Bobic freut. „Ante kommt nach anfänglichen Schwierigkeiten ins Rollen und hat auch wieder zu alter Treffsicherheit zurückgefunden“, sagt der Sportvorstand.

Jetro Willems: Nach Rückschlag „alles nach Plan“

Es lief so gut für den Niederländer: Im Sommer schloss sich Jetro Willems auf Leihbasis und mit Kaufoption Newcastle United an und spielte sich schnell in die erste Elf. In den 20 Hinrundenpartien der Premier League kam der Linksverteidiger auf 16 Einsätze. Hier zeigte Willems auch seine offensiven Qualitäten – jeweils zwei Tore und Vorlagen stehen zu Buche. Aufgrund seiner Leistung setzte Newcastles Trainer Steve Bruce auch in der Rückrunde auf Willems und brachte ihn in den ersten fünf Ligaspielen stets von Anfang an. Doch in seinem fünften und vorerst letzten Spiel musste der seit Montag 26-Jährige bereits nach 15 Minuten verletzt ausgewechselt werden. Diagnose: Kreuzbandriss. „Meine Operation verlief gut und auch das Knie reagiert super“, berichtet Willems. Seine Reha verbringt der Niederländer in der Heimat, steht aber in Verbindung mit der Eintracht. „Alles läuft nach Plan, darüber bin ich sehr glücklich.“ Derweil rollt auch auf der Insel wieder der Ball. Willems hofft, „im August wieder angreifen“ zu können. Sei es für die Magpies oder für die Adlerträger.

Dejan Joveljic: Endlich die erhoffte Spielzeit

Im Februar dieses Jahres wechselte der im Sommer 2019 verpflichtete Dejan Joveljic leihweise zum belgischen Erstligisten RSC Anderlecht. Nach einer schwierigen Anfangszeit im Trikot der Adler erhoffte sich der Serbe, durch ein Leihgeschäft Spielpraxis zu sammeln. Das scheint sich auszuzahlen: Während er in den ersten 19 Bundesligapartien dieser Saison auf überschaubare 158 Einsatzminuten kam, stand der quirlige Angreifer in den sechs Spielen in der Jupiler Pro League fünf Mal auf dem Platz und steuerte je einen Treffer und eine Vorlage bei. „Natürlich kam deshalb die Unterbrechung zum ungünstigsten. Mein Ziel war, in einem Zustand nach Frankfurt zurückzukehren, um für den Trainer eine ernsthafte Option darzustellen“, hat sich der Serbe für das neue Spieljahr einiges vorgenommen.         

Simon Falette: Gestärkt aus dem Restart

Ebenso wie Joveljic wurde auch Simon Falette zu Beginn der Rückrunde verliehen. Im Januar trat er seine Tätigkeit bei Fenerbahce Istanbul an – das Leihgeschäft endet im Sommer, die Türken besitzen eine Kaufoption. Weil der Innenverteidiger in der Hinrunde auf lediglich einen Pflichtspieleinsatz für die Eintracht kam, suchte er in der Süper Lig einen Neuanfang. Der nun nach der Wiederinbetriebnahme der Ligasaison tatsächlich gelingen könnte. Nach dem Jahreswechsel weitgegehend unberücksichtigt, stand der Innenverteidiger zuletzt drei Mal über 90 Minuten auf dem Feld und fehlte nur Ende Juni aufgrund einer Wadenverhärtung.

Aymen Barkok: Spielpraxis in der Regionalliga

Aymen Barkok ist bereits seit 2018 an die Fortuna aus Düsseldorf verliehen, kommt dort aber nur unregelmäßig zum Zug – nicht zuletzt auch aufgrund diverser Verletzungen. In den ersten elf Spielen der aktuellen Saison konnte der 21-jährige Frankfurter verletzungsbedingt nicht mitwirken, kam dann in der Hinrunde immerhin noch auf drei Einsätze. In der Rückrunde sollte alles besser laufen, doch in der Bundesliga stand er seit dem Jahreswechsel in keiner Partie auf dem Platz. Seine Spielpraxis holt sich Barkok aktuell bei der zweiten Mannschaft, wo er auch seine Torgefährlichkeit unter Beweis stellt: In seinen fünf Spielen in der Regionalliga West netzte der offensive Mittelfeldmann vier Mal. Für Einsatzzeiten in der Bundesliga hat es bis zum Abstieg mit der Fortuna nicht mehr gereicht. Nun kehrt Barkok nach Frankfurt, „meine Heimat“, wie er sagt, zurück und möchte nachhaltig für seinen Herzensklub empfehlen.

Tuta: Beständigkeit beibehalten

Zu Beginn der Saison verlieh die Eintracht Lucas Silva Melo, kurz: Tuta, an den KV Kortrijk. Nach einem schwierigen Start beim belgischen Erstligisten kam der Brasilianer am 16. Spieltag gegen den RSC Anderlecht zu seinem ersten Einsatz und stand sofort über die kompletten 90 Minuten auf dem Platz. Seit dieser Partie hat der 20-Jährige keine einzige Spielminute verpasst – weder in der Liga, noch im Pokal. Der Innenverteidiger hat sich schnell zu einem wichtigen Bestandteil in der von Trainer Yves Vanderhaeghe aufgestellten Viererkette entwickelt. In der vorletzten Partie vor der europäischen Zwangspause sorgte Tuta zudem in der 95. Spielminute mit seinem ersten Saisontor für einen Punktgewinn gegen den SV Zulte Waregem. Nach dem Ligaabbruch nun die vorzeitige Rückkehr ins Herzen von Europa. „An Beispielen wie Tuta oder zuvor Daichi Kamada sieht man, dass wir mit Leihen nach Belgien zuletzt gute Erfahrungen gemacht haben“, sagt Sportvorstand Fredi Bobic und führt weiter aus: „Wir sind froh, dass uns ältere Spieler wie David Abraham erhalten bleiben und Stabilität vermitteln. Aber auch sie werden nicht ewig bei uns sein, dafür müssen wir gewappnet sein.“

Rodrigo Zalazar: Auf der Suche nach Konstanz

Rodrigo Zalazar wurde im Sommer von der Eintracht verpflichtet und direkt für das erste Jahr an den polnischen Erstligisten Korona Kielce verliehen. In den ersten fünf Ligaspielen der Saison kam der 20-Jährige zu drei Einsätzen, saß anschließend aber bis zum 18. Spieltag auf der Ersatzbank oder stand für in der dritten Liga auf dem Platz. In zehn Spielen für die zweite Mannschaft erzielte der Mittelfeldspieler drei Tore und bereitete zudem drei Treffer vor. Anschließend kam der 20-Jährige zwei Mal für die Profis zum Einsatz, bevor er am 19. Spieltag nach 40 Minuten wegen eines Platzverweises das Feld verlassen musste. Vier Spiele verpasste er aufgrund seiner Rotsperre – anschließend kam er in den folgenden drei Spielen zum Einsatz. Während der Ligaunterbrechung kehrte Zalazar vorzeitig nach Frankfurt zurück, die Verantwortlichen besprechen das weitere Vorgehen intern.