Wieder in der Pflicht

Hinter den Adlerträgern liegt ein kräftezehrender Jahresstart. Seit Samstag sind die harten Tage in Dubai vorbei. „Wir haben wahnsinnig intensiv trainiert und viel reingepackt in einer relativ kurzen Zeit. Wir haben die Spieler physisch und mental an ihre Grenzen gebracht. Deshalb bin ich sehr zufrieden“, resümierte Oliver Glasner nach dem Trainingslager. Nach der Rückkehr hat die Mannschaft am Dienstag im Deutsche Bank Park die Vorbereitung auf den Restart 2023 aufgenommen: Das Heimspiel am Samstag, 15.30 Uhr, gegen den FC Schalke 04.

Die Monate vor der Winterpause verliefen für die Eintracht äußerst erfolgreich. Trotzdem sind sich alle bewusst, dass die Saison noch lange nicht zu Ende ist und noch viele Spiele zu absolvieren sind. „Natürlich sollten wir nicht vergessen, was wir erreicht haben, aber uns eben auch nicht darauf ausruhen“, betont Sportvorstand Markus Krösche. „Nach so einer langen Winterpause weißt du nicht, wo du stehst. Die erste Woche wird richtig schwer. Das Auftaktspiel gegen Schalke, bei denen ein neuer Trainer an der Linie steht, ist nicht zu unterschätzen“, pflichtet ihm Kapitän Sebastian Rode bei. Oliver Glasner gibt indes die Marschrichtung für die kommenden Aufgaben vor: „Wichtig wird sein, Disziplin und Balance an den Tag zu legen und gleichzeitig den Spaß am Fußball sowie Leidenschaft und Begeisterung beizubehalten.“

Schalker Verletzungspech und Nachwuchshoffnung

Mit den Schalkern kommt ein Gegner nach Frankfurt, dessen bisherige Saison kaum hätte unterschiedlicher laufen können als die der SGE. Während die Eintracht mit 27 Punkten auf einem Champions-League-Platz sowie im DFB-Pokal und der UEFA Champions League überwintert hat, weisen die Gelsenkirchener zwei Ligasiege und neun Punkte auf und stehen derzeit am Tabellenende. Auch der seit Oktober neue Trainer Thomas Reis brachte noch nicht den erhofften Umschwung beim Aufsteiger. Eins der vier Spiele unter der Leitung des früheren Adlerträgers endete siegreich. In den sechs Tests der vergangenen Wochen sprang ebenfalls kein Erfolg heraus. Zudem verletzten sich im Trainingslager in Belek mit Alex Král und Sebastian Polter zwei Akteure, die in der Hinrunde zusammen auf 30 Einsätze kamen.

Entsprechend wurde S04 nochmal auf dem Transfermarkt tätig. Linksverteidiger Jere Uronen kam von Stade Brest und könnte gegen die Eintracht direkt in der Startelf stehen. Mittelfeldspieler Niklas Tauer kam leihweise aus Mainz, ist aber noch angeschlagen. Während der Wintervorbereitung auf sich aufmerksam machen konnte indes Soichiro Kozuki, der aus der U23 aufrückte, in vier Testspielen traf und daraufhin seinen ersten Profivertrag unterschrieb.

Während der 22-jährige Japaner erst dabei ist, sich einen Namen zu machen, hat Simon Terodde schon seine Spuren hinterlassen - gerade auch in Frankfurt. Der 34-Jährige spielt nicht nur gerne gegen die Eintracht, sondern auch im Deutsche Bank Park. Drei Mal traf er in seiner Bundesligakarriere gegen die SGE, immer auswärts, zuletzt 2018 im Trikot des 1. FC Köln. Gegen keinen Bundesligaverein traf er häufiger.

Auch aufseiten der Hessen könnte ein Stürmer auf einen seiner Lieblingsgegner treffen: Lucas Alario zeigte sich in seiner Laufbahn äußerst torhungrig gegen Schalke. In sieben Duellen erzielte er vier Buden, allesamt für Bayer 04 Leverkusen – und wie Terodde gegen keinen Klub öfter.

Frankfurter Heimstärke gegen Königsblau

Überhaupt die Offensivabteilung: Nach 15 Spieltagen hat die Eintracht mit 32 Toren die meisten nach dem FC Bayern auf dem Konto. Noch besser liest sich einzig die Heim-Auswärts-Bilanz beider Seiten im Stadtwald. Denn kein Verein verlor am Main häufiger als die Knappen, während die Adler in 27 von 47 Duellen die Oberhand behielten. Der letzte Dreier der Blauen im Herzen von Europa datiert gar aus dem März 2010, im Oberhaus wartet Schalke generell seit 35 Begegnungen auf einen Dreier in der Fremde. Der 36. wäre ein neuer Negativrekord in der Beletage.

Damit Frankfurt dazu seinen Teil beitragen kann, verlangt Kristijan Jakic nach der ersten Einheit dieser Woche: „Wir müssen hochkonzentriert in das Spiel gehen, dürfen es nicht unterschätzen. Schalke hat viel Zeit gehabt, um sich neu zu sortieren.“ Von der Ausgangslage lässt sich der kroatische WM-Dritte ohnehin nicht blenden, immerhin ging just der letzte Vergleich mit einem Ligaschlusslicht mit 0:3 in Bochum verloren. Jakic mahnt: „Gerade Mannschaften, die in der Tabelle weiter unten stehen, haben uns nicht immer gelegen. Einen Ausrutscher möchten wir auf jeden Fall vermeiden und erfolgreich in das Jahr starten!“