Herr Funkel, fast alle Mann sind an Bord, wie schwer fällt es Ihnen, den Kader auf 18 Spieler zu reduzieren?
Es ist wirklich schade, dass ich nicht alle mitnehmen kann. Es war einfach toll, wie die Mannschaft diese Woche im Training mitgezogen hat. Keiner hätte es verdient, hier bleiben zu müssen. Es ist nicht leicht für mich, zwei aus dem Aufgebot zu streichen.
Nehmen Sie doch einfach 20 Spieler mit ins Saarland.
Auch dies ist ein Gedanke, der eine Rolle bei mir spielt.
Sie haben in dieser Woche sehr intensiv trainieren lassen. Weshalb?
Weil wir in den nächsten zwei Wochen mit Saarbrücken, dem Pokalspiel gegen Fürth sowie Oberhausen und Essen vier Spiele haben und dann nicht mehr so intensiv trainieren können. Ab nächste Woche muss die Trainingsbelastung deutlich reduziert werden und deshalb haben wir Anfang dieser Woche intensiver gearbeitet.
Nach dem Sieg gegen Dresden wurde darüber diskutiert, warum der Mannschaft in den letzten 20 Minuten die Puste ausgegangen zu sein schien. Wo sehen Sie die Gründe dafür?
Ein Grund ist, dass wir in den vorangegangenen 70 Minuten sehr viel Aufwand betrieben haben, um die Partie zu entscheiden. Aber es ist auch so, dass wenn der Gegner 0:2 zurückliegt, er volles Risiko geht und alles nach vorne wirft. Dann zieht sich die führende Mannschaft etwas zurück und lässt ihn kommen, so dass sich die Spielanteile verlagern. Was uns gegen Dresden in der Schlussphase gefehlt hat war die Sicherheit und die Präzision bei den Kontern.
In Köln beispielsweise war es genau andersherum - da haben wir nach dem 0:1 Druck gemacht und den FC in die eigene Hälfte gedrängt. Nur haben die dann mit einem Konter das 2:0 gemacht und die Begegnung für sich entschieden. Es gibt mehrere Gründe für die letzten 20 Minuten gegen Dresden. Aber wir arbeiten jeden Tag daran, diese Probleme geringer werden zu lassen.
Hat sich die neue linke Seite mit Andree Wiedener und Christopher Reinhard bewährt?
Wir hatten das ja schon in der Vorbereitung getestet und wussten, dass diese Variante, mit einem offensiven Reinhard und defensiven Wiedener, kein Problem ist. Es ist gut, wenn man verschiedene Variationsmöglichkeiten hat. Es ist aber nur eine von verschiedenen Möglichkeiten, die aber nicht permanent gelten muss.
Zum Gegner Saarbrücken: Was erwarten Sie vom Aufsteiger?
Sie kommen über den Kampf zu ihrem Spiel und hatten ja jetzt in Burghausen ihr erstes Erfolgserlebnis. Der 2:1-Sieg bei Wacker ist gar nicht hoch genug zu bewerten, wenn man sich vor Augen hält, dass sie ihn nach einem Rückstand und mit nur 10 Mann errungen haben. Sie haben das Spiel noch gedreht, obwohl alles für Burghausen gesprochen hat. Dies hat gezeigt, dass die Moral in dieser Truppe stimmt. Aber natürlich fahren wird nach Saarbrücken, um dort einen oder besser noch drei Punkte zu holen. Doch der FCS und seine Fans Zuschauer werden es uns nicht leicht machen.
Saarbrücken wird wahrscheinlich mit einer Spitze antreten. Wie würden Sie taktisch darauf reagieren?
Der Gegner interessiert mich in dieser Hinsicht weniger. Wir spielen unseren Stil und bleiben einer gewissen Grundausrichtung treu. Im Übrigen haben alle Mannschaften, gegen die wir bisher gespielt haben, mit nur einer echten Spitze agiert. Dresden mit Kennedy, Aachen mit Meijer und selbst Köln, abwechselnd mit Podolski oder Scherz, haben immer nur einen echten Stürmer in der zentralen Position aufgestellt. Auch wenn Saarbrücken mit zwei
Spitzen spielen würde, wird sich bei uns nichts gravierendes am System ändern.
So könnten Sie spielen
Pröll - Ochs, Hoffmann, Keller (Husterer), Wiedener - Lexa, Schur, Meier, Reinhard - Van Lent, Köhler
Bankkandidaten: Nikolov (Tor), Lenze, Weissenberger, Cha, Husterer, Frommer, Dragusha, Beierle, Chris, Russ, Huber
Es fehlen: Puljiz (Fußentzündung), Cimen (Bänderriss), Chris (Aufbautraining)
Saarbrücken: Eich - Demai - Rozgonyi, Adiele, Heeren - Laping, Nsaliwa, Hagner, El Idrissi, Caruso - Bencik
Bankkandidaten: Rott (Tor), Willemin, Holz, Reuter, Stuff, Tarillon, Oelkuch, Diane, Buljan
Es fehlen: Sabanov (Bänderriss), Nehrbauer (Aufbautrainng), Thiebaut (Reha), Örtülü (Rotsperre)
Schiedsrichter: Stachowiak (Duisburg)
SR-Assistenten: Kynast (Meckenheim), Metzger (Aachen)
Bilanz: Seit 1963 konnte Saarbrücken keines seiner neun Punkt- und Pokalspiele gegen die Eintracht gewinnen
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++Farben: Unsere Eintracht spielt ganz in weiß, die Gastgeber traditionell in blau-schwarzen Trikots und schwarzen Hosen.
++Pfiffe: Schiedsrichter am Sonntag ist André Stachowiak. Der Duisburger ist 33 Jahre alt, ledig und von Beruf als Laborleiter in der Qualitätssicherung tätig.
++Anfahrt: Der Weg nach Saarbrücken führt über die A1, A6 oder A8. Von allen drei Autobahnen geht's weiter auf die A623 in die Camphauserstraße (Stadtteil Malstatt). Das Stadion liegt direkt an dieser Autobahn. Vom Saarbrücker Hauptbahnhof fährt die Buslinie 42 zum Ludwigspark - zu Fuß sind's gerade mal 15 Minuten.
++Proviant: Wieder stiftete die Firma Emmi unseren Jungs Griesbrei, Capuccino, Pudding und Aloevera-Getränke für die Busreise nach Saarbrücken. Dabei wurde auch an die Mitarbeiter der Geschäftsstelle gedacht, denn auch das Team hinter dem Team steht auf die Leckereien aus der Schweiz.
++Heiter: Gute Aussichten für Sonntag: Heiter bis wolkig und rund 22 Grad meldet der Wetterdienst fürs Saarland. Beste Fußballbedingungen also!
++Heimspiel: Für Fanabteilungschef Gudio Derckum ist Saarbrücken fast schon zweite Heimat. Grund: Seine Freundin lebt dort, weshalb er öfter hin und her pendelt. Natürlich wird er am Sonntag vor Ort sein.
++Zirkusluft: Den "Cirque du Soleil" besuchten einige unserer Profis am vergangenen Mittwoch. Die begeisternden Vorstellungen an der Jahrhunderthalle sind nur noch bis Ende September zu sehen.
++Abwege: Markus Husterer und Patrick Ochs drücken heute Abend auf dem Bieberer Berg ihren alten Kollegen von den Bayern Amateuren die Daumen.
++Ballsicher: Fürs richtige Ballgefühl haben sich unsere Jungs diese Woche auf die Saarbrücker Pille der Marke "molten". Andree Wiedener: "Komische Kugeln, ich spiele lieber mit Jako."
++Pokalfieber: Besser als erwartet läuft der Vorverkauf fürs Pokalspiel am Mittwoch (19:00 Uhr). Gegen Tabellenführer Greuther Fürth werden im fast fertiggestellten Waldstadion mehr als 15.000 Fans erwartet. Wegen der frühen Anstoßzeit empfehlen wir allen Anhängern, den Vorverkauf zu nutzen. Alle offiziellen Vorverkaufsstellen finden Sie hier auf eintracht.de.
++Spionage: Ex-Kapitän Ralf Weber ist heute wieder als "Agent 007" unterwegs, schaut sich am Abend den Knaller 1860 München gegen MSV Duisburg an.
++Expertentipp: "2:1 für die Eintracht", glaubt hr-Reporter Carsten Schellhorn für Sonntag fest an einen Auswärtssieg.
++Vorfreude: Aufs Stadionmagazin gegen Oberhausen darf man sich jetzt schon freuen: Auf sieben Sonderseiten wird in der dritten Saisonausgabe an die Meistermannschaft von 1959 erinnert. Unmittelbar vor dem Spiel am kommenden Sonntag, werden die Helden von damals im Kaisersaal des Römer geehrt und bekommen ein Duplikat der Schale überreicht. Natürlich werden Torhüter Egon Loy und Co. auch im Stadion sein.
++Scotch: Eine Einladung nach Schottland hat die neugegründete Eintracht Frankfurt Fußball-Akademie bekommen. Akademie-Chef Charly Körbel: "Ich habe gestern in Königstein Berti Vogts getroffen und er hat uns zu einer Trainingswoche eingeladen."
++Frei: Wegen der DFB-Pokalspiele am Dienstag und Mittwoch gibt es in der Zweiten Liga am kommenden Montag kein DSF-Spiel.
++Oldie: Der Uli Stein des 1.FC Saarbrücken heißt Peter Eich. Der Torwart-Oldie ist 41 Jahre alt und damit der unangefochtene Methusalem der Liga.