16.03.2022
Europapokal

„Wir lechzen danach“

Oliver Glasner erklärt vor dem Rückspiel gegen Sevilla, weshalb er nicht auf die Euphoriebremse tritt und warum er nicht an ein Elfmeterschießen denkt. Kevin Trapp wärmt alte Erinnerungen auf.

Am Mittwochvormittag hat die Eintracht das Abschlusstraining absolviert, wie immer vor UEFA-Wettbewerben weitgehend unter Ausschluss der öffentlichen Berichterstattung. Aufschlüsse und Einblicke gaben Oliver Glasner und Kevin Trapp auf der Pressekonferenz vor dem Achtelfinalrückspiel gegen Real Betis Balompié. Der Cheftrainer und Torhüter sprachen unter anderem über...

...die personelle Situation:

Oliver Glasner: Wir können aus dem Vollen schöpfen. Bis auf Ragnar Ache haben alle das Abschlusstraining absolviert. Wir haben durch die vergangenen Siege viel Selbstvertrauen getankt. Trotzdem ist nach dem 2:1 im Hinspiel erst Halbzeit. Jetzt gilt es, die zweite Halbzeit genauso gut zu bestreiten wie die erste. Wir pflegen einen intensiven Stil, die Jungs gehen immer an ihre Grenzen. Ich möchte ein großes Kompliment an unsere Medizinische Abteilung aussprechen, die in den vergangenen Tagen auf Hochtouren gearbeitet hat und tolle Arbeit leistet.

...die Ausgangslage vor dem Rückspiel:

Oliver Glasner: Wir werden unser Spiel auf den Platz bringen. Ich denke, Betis ist sehr ballsicher und wird wieder etwas mehr den Ball haben. Wir gehen die zweite Halbzeit ruhig an und wollen aus einer guten Defensive schnell nach vorne spielen, nicht abwarten und auf Sieg gehen. Wir spielen offensiv. Das ist unsere Stärke in jedem Spiel.

Die komplette Pressekonferenz zum Nachhören

Kevin Trapp: Wir haben viel Selbstvertrauen getankt und gesehen, dass wir aggressiv und konzentriert auftreten. Dieselbe Leistung möchten wir gegen Sevilla zeigen. Wenn wir das auf den Platz bringen, was uns stark macht, sind wir schwer zu schlagen. Es geht jetzt ums Weiterkommen. Am Ende haben wir unsere Leistung in der eigenen Hand. Wir müssen uns etwas zutrauen. Dann spielt es keine Rolle, wie der Gegner auftritt.

...die Heimkulisse:

Cheftrainer Oliver Glasner nimmt sich auf sportlicher wie emotionaler Ebene einiges vor.

Oliver Glasner: Wir freuen uns auf ein halbvolles Stadion mit 25.000 Fans im Deutsche Bank Park, nachdem wir bereits die Unterstützung von 4000 Fans in Sevilla genießen konnten. Wir möchten den Eintracht-Fans im Stadion einen tollen Europa-League-Abend bieten.

...die eigene Herangehensweise:

Oliver Glasner: Die Partie ist ein Highlight für jeden Spieler und Fan, unabhängig vom Hinspiel. Wir nehmen das Spiel nicht auf die leichte Schulter, dafür ist der Gegner zu gut. Es gilt, unsere Stärken auf den Platz zu bringen und Betis aus dem Spiel zu nehmen.

...Erinnerungen:

Oliver Glasner: Euphorie kann nie ein Störfaktor sein. Wir lechzen danach, die Fans, die Stadt und den Klub emotional zu berühren. Das ist das Schönste, was einem als Fußballer gelingen kann. 

Wir bereiten uns nicht auf ein Elfmeterschießen vor. Das würde bedeuten, dass wir von einer Niederlage ausgehen. Das tun wir nicht.

Cheftrainer Oliver Glasner

Kevin Trapp: Wir hatten 2018 und 2019 eine wunderschöne Reise. Wir haben nun im Hinspiel den Grundstein gelegt, um weiterkommen zu können. Jetzt wollen wir die Chance nutzen, zu Hause in die nächste Runde einzuziehen. Ich spüre bei jedem Einzelnen den Ehrgeiz und die Ambitionen, das wieder zu erleben und das Maximale zu erreichen.

...Elfmeterschießen:

Oliver Glasner: Wir bereiten uns nicht auf ein Elfmeterschießen vor. Das würde bedeuten, dass wir von einer Niederlage ausgehen. Das tun wir nicht.

Kevin Trapp: Unser Ziel ist es, die Spiele gewinnen und nicht zu verwalten. Wir haben ein großes Ziel vor Augen und werden alles daransetzen, dass diese Regel für uns keine Rolle spielt und es gar nicht zu einem Elfmeterschießen kommt. Durch das Wegfallen der Auswärtstorregel wird es natürlich mehr Verlängerungen geben, aber wir nehmen es, wie es ist. Grundsätzlich spielen mögliche Elfmeterschützen des Gegners eine Rolle für mich. Ich gehe im Spiel aber viel nach Bauchgefühl.