01.01.2023
Eintracht

„Wir müssen weiter hungrig sein“

Vor dem Start in die Wintervorbereitung am Dienstag spricht Sportvorstand Markus Krösche im Neujahrsinterview über die Wichtigkeit eines guten Starts in 2023.

Markus, das Jahr 2022 ist Geschichte. Was bleibt bei Dir rückblickend hängen?
Natürlich war 2022 mit dem Erfolg in der Europa League ein besonderes Jahr. Aber was geschehen ist, ist Geschichte. Es ist vorbei und wir müssen jetzt sehen, dass wir uns auf das konzentrieren, was kommt. 2022 interessiert mich nicht mehr! Ich möchte, dass wir alle im Klub und im Team ab jetzt den Fuß wieder aufs Gaspedal treten. Und zwar so, dass wir ab sofort wieder Vollgas haben. Urlaube sind vorbei, die Weltmeisterschaft ebenso und auch alles andere was war, spielt keine Rolle mehr. Wir stehen in der Bundesliga auf dem vierten Platz und sind im DFB-Pokal sowie in der Champions League jeweils im Achtelfinale. Das sind sehr gute Voraussetzungen, darauf möchten wir aufbauen. Wir müssen weiter hungrig sein.

Wie startet das Jahr für unsere Mannschaft, für unseren Klub?
Die Zeit der Lobhudelei ist jetzt vorbei! Ich erwarte, dass wir alle ab jetzt den Blick nach vorne richten und alle im Klub wieder die Arbeit voranstellen. Im Fußball kann man sich keine großen Pausen gönnen, wir müssen und werden jetzt alle wieder die Ärmel hochkrempeln. Am 21. Januar kommt Schalke 04 zu uns! Das wird ein sehr, sehr wichtiges Heimspiel, das wir unbedingt gewinnen müssen. Wir starten also topmotiviert und mit dem Vorhaben, die guten ersten 15 Bundesligaspiele nicht nur zu bestätigen. Wir wollen es toppen. Dafür muss vom ersten Tag an alles passen. Die Liga ist unser Kerngeschäft und wir wollen unsere Position halten.

Die Hinrunde läuft noch. Zu Hause geht es gegen Schalke, dann spielen wir in der Englischen Woche in Freiburg und das Topspiel steigt Samstagabend in München…
Das ist der Auftakt, das ist der Fokus. Es ist gut, dass wir gleich anspruchsvolle Aufgaben zu bewältigen haben und wir wissen, dass wir in allen Spielen unsere Leistungsgrenze erreichen müssen. Der Start in das neue Jahr lässt nur eines zu: volle Konzentration und harte Arbeit. Deshalb ist das Trainingslager so wichtig! Wir haben viel vor in der Rückrunde, einen vollen Spielplan und drei Wettbewerbe. Da gibt es keine Zeit, sich auszuruhen. Wir können im Trainingslager auch keine Zufälle gebrauchen. Wir wollen, dass alles passt!

Im Fußball kann man sich keine großen Pausen gönnen, wir müssen und werden jetzt alle wieder die Ärmel hochkrempeln.

Sportvorstand Markus Krösche

Die Vorbereitung findet vom 4. bis 14. Januar in Dubai statt.
Der Trainer hat sich diese Option ausgesucht und es ist absolut nachvollziehbar. Wir haben beste Bedingungen und können uns zehn Tage voll und ganz auf unsere Arbeit konzentrieren. Hier geht es nicht um Sightseeing, PR-Termine oder Vermarktungsthemen. Zwischen dem 4. und 14. Januar geht es ausschließlich um Fußball und den vollen Fokus! Das ist das, was wir brauchen, um gut ins Jahr zu kommen. Es ist wichtig, dass das Trainerteam in dieser Phase die Möglichkeit bekommt, hochkonzentriert mit dem Team zu arbeiten. Oliver hat hier klare Vorstellungen. Es ist ihm wichtig, gegen starke Teams zu testen, um möglichst viele Eindrücke zu sammeln.

Der Spielplan lässt sogleich keine Verschnaufpausen zu. Auch das Achtelfinale im DFB-Pokal gegen Darmstadt steht bereits im Februar an.
Dieser Wettbewerb bietet wieder eine große Chance für uns. Wir wollen nach Berlin! Eintracht Frankfurt weiß, wie es sich anfühlt und wir wollen das wieder erleben. Darmstadt spielt eine überragende Saison. Sie sind stark eingestellt und haben mit Torsten Lieberknecht einen hervorragenden Trainer. Das wird eine harte Nuss. Wir spielen das Spiel in dem Wissen, dass wir auf einen künftigen Erstligisten treffen. So behandeln wir dieses Spiel.

Neapel wird dann der Prüfstein in der Champions League werden. Wie schätzt Du diese Aufgabe ein?
Neapel hat eine fantastische Mannschaft. Nach 15 Spielen sind sie ungeschlagen auf dem ersten Platz in der Serie A. Mit 37 erzielten Treffern haben sie eine starke Trefferquote. Zudem stellen sie mit zwölf Gegentreffern die zweitbeste Defensive der Liga. Sie haben also eine sehr gute Balance in ihrem Spiel. Aber wir stellen uns dieser Aufgabe. Im Achtelfinale der Champions League gibt es ohnehin keine leichten Aufgaben. Wir sehen dieses Spiel als Chance, weiter zu wachsen und einen weiteren Entwicklungsschritt zu machen. Dass wir weiterkommen möchten, versteht sich von selbst. Aber jetzt müssen wir den Fokus erst einmal auf einen guten Start in der Bundesliga und im Pokal legen.

Das Transferfenster ist bis Ende Januar geöffnet. Sind aus Deiner Sicht Veränderungen zu erwarten?
Grundsätzlich planen wir keine größeren Veränderungen. Natürlich kann es sein, dass Spieler, die zuletzt kaum oder gar nicht gespielt haben – wie zum Beispiel Jérôme Onguéné – die Möglichkeit einer Leihe in Betracht ziehen. Aber wir planen keine größeren Transfers. Dennoch gilt für die nächsten vier Wochen, was in Transferphasen immer gilt: man kann nie etwas ausschließen.