02.11.2024
Bundesliga

„Wir waren gierig“

Dino Toppmöller, Ansgar Knauff und Nathaniel Brown versuchen, das 7:2 gegen Bochum in Worte zu fassen und möchten „weiter fokussiert sein“.

Cheftrainer Dino Toppmöller: Es war ein fantastisches Spiel von meiner Mannschaft, es ist die Krönung einer tollen Woche. Angefangen am Mittwoch mit dem Kraftakt. Vom Kopf her war es nicht ganz einfach, weil die Erwartungshaltung eine ganz andere war. Wir haben gesagt: Kopf ausschalten, wir zeigen keine Müdigkeit, wir machen immer weiter. Das Ergebnis am Mittwoch hat es natürlich geholfen. Wir waren gierig, hatten Bock auf Fußball, waren gierig auf gutes Gegenpressing. In der Halbzeit haben wir uns vorgenommen, aktiv zu bleiben. Nur kurz nach der Pause hat es zunächst nicht gut funktioniert. Ich muss den Hut ziehen vor den Jungs. In den vergangenen vier Spielen hatten wir nur jeweils zwei Tage Regeneration. Dann so eine Leistung zu bringen, das macht mich stolz. Die Teamleistung möchte ich in den Vordergrund stellen. Wenn man sieht, wie viele junge Spieler auf dem Platz standen. Es ist super zu sehen, dass wir wichtige Spieler wie Rasmus und Arthur so ersetzen können. Es freut mich total für die Jungs, weil sie es in der Vorbereitung schon gezeigt haben, es aber hier noch nicht konnten, weil andere vor ihnen waren. Jetzt haben sie es gezeigt, sie sind noch nicht am Ende ihrer Entwicklung. Wir sind auf einem guten Weg, wir müssen weiter fokussiert sein. Wir wollen uns weiter oben festbeißen. Ich bin froh, dass wir zwei Tage durchschnaufen können. Die Jungs können den Moment genießen und auch mal auf die Tabelle schauen, ab Dienstag geht der volle Fokus auf Slavia Prag.

Ansgar Knauff: Es war schon sehr besonders. Wir haben uns viel vorgenommen, weil wir die Energie, die wir im Pokalspiel gespürt haben, wieder von Anfang an auf den Platz bringen wollten. Wir haben von Anfang an mit voller Intensität und vollem Fokus gespielt. Das hat direkt das Publikum angezündet. Es hat fast alles perfekt funktioniert. Wenn wir die volle Intensität über 90 Minuten auf den Platz bekommen, ist das Stadion die ganze Zeit da. Das gibt einen extra Push. So kommen auch keine Zweifel und kein Knick im Spiel, sondern es geht einfach immer weiter nach vorne. Das ist uns sehr gut gelungen.

Nathaniel Brown: Eine unglaubliche Leistung! Unglaublich schön, was wir abgerissen haben. Vor meinem Tor dachte ich: Komm, lauf einfach mal in den Sechzehner. Auf einmal war ich alleine vor dem Kasten und musste nur den Fuß hinhalten. Das ist ein Kindheitstraum, das erste Bundesligator in so einem Stadion mit so einer Mannschaft zu erzielen. Das Spiel habe ich genossen. Vor allem am Ende hat es sehr viel Spaß gemacht, den Ball laufen zu lassen, bei dieser tollen Stimmung. Es ist schwer, wenn man nicht spielt. Aber ich bin noch jung. Der Trainer meinte zu mir, dass ich Geduld haben muss. Gegen Gladbach war es schon ein Highlight, jetzt durfte ich wieder in der Startelf stehen. Eine bessere Woche geht nicht. Zu Can habe ich vor dem Spiel gesagt: Wenn du reinkommst, triffst du. Wir sind sehr gut befreundet, es hat mich sehr gefreut. Den gemeinsamen Jubel haben wir schon zu Nürnberger Zeiten gemacht.

Markus Feldhoff (Cheftrainer VfL Bochum 1848): Ich bin extrem enttäuscht. Wir haben gesagt, dass wir einen Leistungsnachweis erbringen wollen, dass wir bereit für die Bundesliga sind. Davon waren wir meilenweit entfernt. Alle Maßnahmen der vergangenen zwei Wochen haben nicht gefruchtet. Ich trage die Verantwortung. So kann es nicht weitergehen.