04.10.2022
Europapokal

„Wir waren mutig“

Krösche, Glasner, Rode, Trapp und Knauff sehen einen verdienten Punktgewinn gegen Tottenham und möchten nächste Woche in London nachlegen. Die Stimmen zum 0:0 gegen die Spurs.

Sportvorstand Markus Krösche: Im Großen und Ganzen haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht und gegen eine sehr starke Mannschaft wenig zugelassen. Das ist ein Entwicklungsschritt im Vergleich zum Heimauftakt gegen Lissabon. Insgesamt haben wir wenige Fehler gemacht, sind aber auch im Spielaufbau ruhig geblieben und haben in den richtigen Momenten das Tempo rausgenommen. Zum Schluss hatten wir wegen schwindender Kräfte den einen oder anderen Ballverlust, das gehört einfach dazu. Vier Punkte sind eine gute Ausgangslage vor dem Rückspiel.

Cheftrainer Oliver Glasner: Gratulation an die Spieler, das war ein sehr guter Auftritt. Jeder hat die Qualität von Tottenham gesehen. Beide Teams hatten Chancen, das Remis geht in Ordnung. Wir haben über weite Strecken Paroli geboten, waren mutig und haben uns immer wieder aus dem Druck befreit. Wir können sehr gut mit dem Punkt leben. Makoto hat es großartig gemacht gegen diesen Weltklassestürmer. Wir haben Selbstvertrauen gezeigt, unser Positionsspiel war gut und wir haben sehr gut mit wenigen Kontakten gespielt. Die Verteidigungsintensität von Tottenham hat uns sehr gefordert. Du brauchst diese Spiele, um dich daran zu gewöhnen. In der zweiten Halbzeit haben wir es phasenweise besser gemacht als in der ersten. Über die Gruppe bestätigt sich, was alle Trainer sagen: Sie ist sehr ausgeglichen, alles ist möglich. Am Ende werden vielleicht die direkten Vergleiche zählen. Um das gegen Tottenham zu gewinnen, wollen wir in London drei Punkte holen.

Sebastian Rode: Es war ein schweres, enges Spiel über 90 Minuten. Die Gruppe wird spannend bis zum Schluss, es ist brutal eng. Marseille hat gewonnen, alle müssen bis zum letzten Tag aufpassen. Die Fans waren wieder überragend. Wir brauchen ihre Unterstützung, das wissen sie. Nächste Woche geht es nach London, wo wir beim letzten Mal gegen West Ham einen Sieg geholt haben. Das möchten wir auch bei Tottenham schaffen. Nach dem bitteren 0:3 im ersten Heimspiel, als wir alle auch ein bisschen überwältigt waren, sind wir mittlerweile in der Champions League angekommen. Nächste Woche wird Mario wieder eine Option sein. Wir glauben an unsere Chance in dieser Gruppe und werden alles geben. Auch bei Tottenham werden wir mutig spielen und versuchen etwas mitzunehmen.

Wir sind aber selbstbewusst genug, um auch bei Tottenham unsere Stärken auszuspielen und dort etwas zu holen.

Kevin Trapp

Kevin Trapp: Es war zwar ein 0:0, aber eines auf gutem Niveau. Mit Ansgar hatten wir vielleicht die beste Möglichkeit im Spiel. Wir nehmen mit, dass wir auch gegen solch eine Mannschaft eine Chance haben. Bei der Atmosphäre war wieder Gänsehaut angesagt für jeden von uns. Mit Harry Kane und Heung-min Son haben sie Spieler in der Offensive, die aus dem Nichts gefährlich sein können. Wir haben gewusst, dass sie versuchen werden, mit einem Kontakt klatschen zu lassen und schnell in die Tiefe zu kommen. Das ist nicht immer zu verteidigen, wir haben es aber dennoch gut gemacht. Wir haben weiterhin alle Chancen in der Gruppe. Ich glaube, Tottenham hat mehr Druck als wir, sie müssen eigentlich diese Gruppe gewinnen vom Anspruch her. Wir sind aber selbstbewusst genug, um auch bei Tottenham unsere Stärken auszuspielen und dort etwas zu holen.

Ansgar Knauff: In der ersten Halbzeit hatte Tottenham die besseren Chancen, nach der Pause war es ausgeglichen. Über das gesamte Spiel gesehen geht das 0:0 in Ordnung. Ich hatte eine gute Chance nach einem guten Ball von Djibi. Ärgerlich, dass ich ihn nicht reingemacht habe. In der Gruppe ist alles eng beieinander, jeder kann weiterkommen. Deshalb setzen wir in London alles daran, drei Punkte einzufahren. Wenn wir unsere Leistung in dieser Weise abrufen, haben wir die Chance, weiterzukommen.

Antonio Conte (Cheftrainer Tottenham Hotspur): Wir haben eine gute Leistung gezeigt, die uns Selbstvertrauen gibt. Es war nicht leicht in diesem Stadion mit diesem Lärm, die Jungs haben Persönlichkeit gezeigt. Du musst auswärts noch stärker sein. Wir haben versucht, in allen Zonen aggressiv zu sein, die Zweikämpfe anzunehmen und Chancen herauszuspielen. Das ist uns gut gelungen, wir waren gut organisiert. Aber wir müssen klarer in den Aktionen sein. Fußball ist einfach: Du musst Tore schießen, um zu gewinnen. Ansonsten gibt’s maximal ein Remis. Das ist heute für beide Seiten verdient. Ich bin natürlich optimistisch, dass wir weiterkommen. Dafür brauchen wir Selbstvertrauen. Unsere Fans werden in den beiden verbleibenden Heimspielen eine große Unterstützung sein.