04.02.2023
Bundesliga

„Wir wissen, was wir können“

Krösche, Glasner und die Spieler sehen beim 3:0 gegen Berlin eine ausbaufähige zweite Halbzeit und möchten ihre Qualitäten konsequenter zur Geltung bringen.

Sportvorstand Markus Krösche: Die erste Halbzeit hatten wir bis kurz vor der Pause unter Kontrolle. Wir müssen aber lernen, über 90 Minuten bei 100 Prozent zu sein. Unsere Effizienz finde einerseits gut. Andererseits ist es wichtig, sich weitere Chancen herauszuspielen, weil hinten immer mal etwas passieren kann, etwa durch Standards. Eine 2:0-Führung ist in der Bundesliga gefährlich. Deshalb müssen wir sehen, weiter nach vorne und nicht zu behäbig zu spielen und konzentriert und fokussiert zu bleiben. Das hat mir in der zweiten Halbzeit nicht gefallen.

Cheftrainer Oliver Glasner: Wir hatten die Hertha aggressiv erwartet. Aber es war schwer, Zugriff zu bekommen gegen uns, weil wir sehr variabel waren und viel Tempo hatten. Wir hatten viele gute Aktionen, die wir nicht gut zu Ende gespielt haben. Das 1:0 hat Randal Kolo Muani rausgeholt und den Elfmeter sehr gut verwertet. Beim 2:0 spielen wir einen fantastischen Angriff über außen, haben sehr gut die Seite überladen, im richtigen Moment in die Tiefe gespielt und hatten ein tolles Finish. Ende der ersten Halbzeit waren wir zu viel im Verwaltungsmodus. Wir waren in der zweiten Halbzeit nicht mehr so konsequent, haben mehr reagiert als antizipiert. Hinten raus war es wieder besser. Wir wissen, was wir können, aber auch, was wir brauchen, um so gut spielen zu können. Zweiter Heimsieg, zweites 3:0 – alles in Ordnung. Dieses Spiel wird uns viel Selbstvertrauen geben. Aber wichtig ist, dass wir am Boden bleiben. 

Es war ein tolles Gefühl, als mir die Fans erstmals ein Lied gewidmet haben.

Randal Kolo Muani

Kevin Trapp: Die erste Halbzeit war bis auf die letzten fünf Minuten sehr gut. Fakt ist auch, dass wir nicht gut in die zweite Halbzeit reingekommen sind und lange gebraucht haben, um wieder ins Spiel zu kommen. Wir werden analysieren, was nicht gut lief. Über den Sieg freue ich mich trotzdem. Insgesamt haben wir uns stabilisiert und sind mittlerweile in der Lage, enge Situationen zu überstehen und den Sieg nach Hause zu bringen.

Djibril Sow: Die ersten 40 Minuten waren sehr, sehr gut: Flüssiges Spiel, wieder schöne Tore. Wir waren im Flow, jeder hat sich bewegt und war giftig gegen den Ball. Wenn wir so spielen, wird es für jeden Gegner schwer. Leider ist uns das nicht über 90 Minuten gelungen. Das müssen wir zugeben und analysieren. Trotzdem war es wieder ein 3:0. Das ist ein Schritt im Vergleich zur Vorsaison, als wir solche Spiele nicht gewonnen haben.

Randal Kolo Muani: Es war ein tolles Gefühl, als mir die Fans erstmals ein Lied gewidmet haben. Ich werde weiter hart dafür arbeiten, dass es wieder vorkommt. Ich habe, wie wir alle, noch Luft nach oben und kann gewisse Dinge besser machen. Der Pass von Jesper Lindström vor dem 2:0 war toll. Danach habe ich direkt versucht, ins Duell zu gehen. Das hat gut geklappt. Vor dem Elfmeter habe ich mit Daichi gesprochen. Den nächsten Elfmeter darf vielleicht wieder er schießen (lacht).

Ich bin sehr dankbar, dass ich direkt reingeschmissen wurde.

Philipp Max

Philipp Max: Wir sind gut in die erste Halbzeit reingekommen und gehen verdient 2:0 in Führung. In der einen oder anderen Situation hätten wir nachlegen können. Ich glaube, wir hatten eine gute Restverteidigung. In der zweiten Halbzeit haben wir mit der Umstellung der Hertha auf Fünferkette schwergetan. Nichtsdestotrotz können wir das fußballerisch besser lösen. Ich bin sehr dankbar, dass ich direkt reingeschmissen wurde. Ich habe mein Bestes versucht. Die Abstimmung dauert noch ein bisschen. Aber ich denke, im Großen und Ganzen war das gut.

Sandro Schwarz (Cheftrainer Hertha BSC): Die Eintracht war sehr gut organisiert und diszipliniert und hat verdient drei Punkte geholt. Wir haben keine gute erste Halbzeit gespielt. Wir wollten aktiv verteidigen mit hoher Aggressivität, das haben wir nicht gut gemacht. Die Eintracht hatte mit ihren spielerischen Möglichkeiten viel Ballbesitz und hat viel Druck gemacht. Aus den Umschaltmomenten haben wir zu wenig gemacht. Folgerichtige lagen wir zur Pause im Rückstand. Wir haben zur zweiten Hälfte die Struktur gewechselt und dann ordentlich gespielt. Aber diese Leistung brauchen wir über das gesamte Spiel. Wir hatten Situationen, bei denen wir zum Torerfolg kommen können. Schlussendlich ist das Resultat verdient.