Cheftrainer Dino Toppmöller über …
… Erwartungen an das Spiel: Wir wissen, was wir für ein Spiel vor der Brust haben. Union ist unter Bo Svensson [Cheftrainer; Anm. d. Red.] wieder Union. Es wird ein sehr intensives Spiel. Wir konnten am Donnerstag dem einen oder anderen eine Verschnaufpause geben. Wir müssen das Spiel annehmen – es wird sehr intensiv mit vielen Zweikämpfen, wir müssen körperlich dagegenhalten und zugleich unsere fußballerischen Elemente auf den Platz bringen. Mit Sicherheit werden beide Teams immer wieder im High-Press agieren und versuchen, den Gegner früh unter Druck zu setzen. Wir werden aber auch Lösungen gegen einen etwas tieferen Block finden müssen. Wir versuchen, gegnerische Umschaltmomente zu reduzieren. Das wird Union auch, da sie wissen, dass wir gut umschalten. Es wird ein Spiel auf Augenhöhe, in dem Kleinigkeiten entscheiden. Von der ersten Sekunde an müssen wir hellwach sein und das Spiel auf unsere Seite ziehen.
Die komplette Pressekonferenz zum Nachhören
… den nächsten Gegner: Überrascht hat mich Unions Saisonstart nicht, sondern es hat mich eher überrascht, dass es in der vergangenen Saison nicht so gut lief. In den vergangenen vier Jahren waren sie drei Mal europäisch dabei. Es ist eine Mannschaft, die eine enorme Qualität hat. Wenn ich sage „Union ist wieder Union“, dann heißt das: eine sehr gute defensive Stabilität, Aggressivität gegen den Ball, extrem gefährlich bei Standardsituation – das, was sie auch ausgezeichnet hat, als sie sensationell als Vierter in die Champions League eingezogen sind [2023; Anm. d. Red.]. Zudem fällt auf, dass es innerhalb der Mannschaft einen sehr guten Teamspirit gibt. Jeder, der in dieser Saison auf die internationalen Plätze schielt, sollte Union auf dem Schirm haben. Sie stehen einen Punkt in der Tabelle vor uns. Uns allen muss bewusst sein, dass ein sehr schwieriges Auswärtsspiel auf uns wartet.
... die Stärken von Union Berlin: Ich könnte über jeden Spieler von Union etwas Positives sagen. Es ist generell eine Mannschaft mit einem sehr guten Kollektiv. Jeder auf dem Platz weiß, was seine Aufgabe ist. Vorne haben sie sehr viel Speed, eine gute Aktivität im Anlaufen und sind konterstark. Sie haben ein laufstarkes Mittelfeld, gerne gehen die Spieler, wenn sie auf dem Flügel sind, ballfern auf den zweiten Pfosten. Hinten haben sie Spieler mit sehr ordentlichem Aufbau und einer guten Ruhe. Auch der Torwart hat eine gute Saison und ist sehr aktiv in der Flankenverteidigung.
… die knapp bemessene Zeit in den Englischen Wochen: So, wie wir uns nach einem Spiel wie gegen den FC Bayern nicht zwei Wochen lang haben feiern lassen, werden wir uns nun auch nicht grämen, dass wir gegen Riga kein Feuerwerk abgebrannt haben. Es ist nicht viel Zeit, um das Spiel großartig zu analysieren. Wir sind in einer sehr anstrengenden Phase, es geht stets im Zwei-Drei-Tagesrhythmus weiter. Mein Energielevel ist darauf gerichtet, was vor uns liegt, ohne aber dabei über Dinge hinwegzusehen. Wir müssen die richtige Mischung in der Rotation finden, der Konkurrenzkampf ist dabei sicherlich ein wichtiges Thema – es setzt jeden in Bereitschaft. Zudem brauchen wir einen guten Mix aus Trainingsintensität sowie Tagen, an denen wir die Jungs auch mal in Ruhe lassen; heute habe ich mich zum Beispiel bewusst auf dem Trainingsplatz etwas zurückgenommen, und die Inhalte waren ebenfalls angepasst.
… Hugo Larsson: Hugo hat uns gegen Riga mit seiner Spielaktivität sehr gutgetan. Er hatte viele Läufe, war fleißig auf zweite Bälle und hatte eine gute Boxpräsenz. Er hat unser Spiel belebt, auch dank seiner Einwechslung hatten wir eine ganz andere Energie auf dem Platz. Dass er das Tor macht, war bezeichnend, da er einen richtig guten Tag hatte.
… Omar Marmoush: Omar ist ein Spieler, der in der Spitze spielen, eine hängende Postion einnehmen oder auf den Flügel ausweichen kann. Wir werden einen guten Matchplan entwickeln, um am Sonntag drei Punkte mit nach Hause zu nehmen.
… Mario Götze: Er ist ein unfassbar guter Fußballer. In manchen Spielen zuletzt hatte er auch immer wieder Defensivaufgaben, das macht er sehr zuverlässig und schließt Räume. Natürlich haben wir es lieber, und er auch, wenn wir auf dem Platz öfter den Ball haben. Er wird in nächsten Wochen unser Spiel positiv beeinflussen.
… Oscar Højlund: Bei ihm ist der Fahrplan so, dass er in der Länderspielpause nach unserem Spiel gegen Stuttgart ins Mannschaftstraining teilintegriert wird. Im Normalfall wäre er dann zehn bis 14 Tage später bereit für einen Kaderplatz.