06.03.2020
Bundesliga

„Wissen, mit wem wir es zu tun haben“

Adi Hütter spricht über Spiele und Spieler, die schlimmste Niederlage als Trainer wie Spieler und einen Tipp für Stefan Ilsanker.

Das 1:6 in der vergangenen Saison in Leverkusen bezeichnet Adi Hütter als "schlimmste Niederlage in meiner Trainerkarriere". Doch auch daraus ließe sich lernen, so der Cheftrainer.

Adi Hütter über…

…die Personalsituation: Ein paar Spieler haben gegen Bremen Blessuren davongetragen, aber ich gehe davon aus, dass außer den Langzeitverletzten alle Mann an Bord sind. Sebastian Rode steigt nach Magen-Darm-Problemen am heutigen Freitag wieder ins Training ein. Bei Stefan Ilsanker ist das linke Auge geschwollen. Ich habe ihm gesagt, dass das zwar aktuell wild aussehe, aber wenn er älter würde, werde er erkennen, dass Männer mit ein paar Narben im Gesicht interessanter sind (schmunzelt).…das vergangene Auswärtsspiel in Leverkusen: Das war für mich die schlimmste Niederlage als Spieler und Trainer. Nach 36 Minuten 1:6 zurückzuliegen, hatte ich zuvor noch nie erlebt. Doch auch daraus lassen sich Schlüsse ziehen. Damals haben wir zwischen den Chelsea-Spielen versucht zu rotieren und viele Defensivspieler aufgestellt, was aber nicht automatisch zu größerer Defensivstärke führt, wie wir erkennen mussten. Wir haben vieles vermissen lassen, das wird uns morgen nicht passieren. Wir werden und müssen uns anders präsentieren.…Bayer 04 Leverkusen: Leverkusen hat in diesem Jahr von elf Spielen neun gewonnen und zuletzt in Leipzig ein Unentschieden geholt. Die Trauben hängen dort entsprechend hoch. Auch wenn wir uns bei 2:16 Toren zuletzt nicht mit Ruhm bekleckert haben, werden wir versuchen, die Serie zu durchbrechen und unsere Bilanz aufzubessern. Kai Havertz ist sicher ein Schlüsselspieler, den wir aus dem Spiel nehmen müssen. Aber auch auf den Außen haben sie mit Bellarabi oder Bailey gute, schnelle Spieler, die wir in Schach halten müssen. Wenn Bayer 04 Leverkusen Räume bekommt, können sie ihren Gegnern mit ihrer Schnelligkeit und Technik wehtun. Sie sind aktuell ein Mitfavorit auf den Titel. Wir wissen, mit wem wir es zu tun haben.…den Konkurrenzkampf: Ich bin ein Gegner davon, immer in Sieger und Verlierer zu unterscheiden. Der Mannschaftssport bringt es mit sich, dass einer manchmal besser drauf ist und deswegen häufiger zum Einsatz kommt. Als Trainer ist es mein Job, darauf zu achten, dass alle bereit sind, wenn ich sie brauche. Aktuell hat André Silva im Sturm die Nase vorn. Dass wir oftmals mit einer Spitze spielen, ist auch der Tatsache geschuldet, dass derzeit nur zwei Angreifer fit sind und ich von der Bank nachlegen können möchte. Diese Rolle hat aktuell Goncalo Paciencia. Der Kader ist groß, aber bei unserer Belastung sicherlich nicht zu groß. Wir brauchen jeden Spieler.…die Bundesliga: Natürlich sind wir international gut unterwegs und stehen im Halbfinale des DFB-Pokals. Nichtsdestotrotz müssen wir zusehen, so schnell wie möglich in der Liga unsere Punkte zusammenzukratzen. Ich habe vor den bevorstehenden Aufgaben Respekt und weiß, dass wir aufpassen müssen, nicht hinten reinzurutschen. Deswegen ist jedes Spiel sehr, sehr wichtig.