Noch mehr als die 0:2-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg, mit zehn Gegentreffern der undurchlässigste Verbund im deutschen Oberhaus, an sich wurmte Adi Hütter nach dem Schlusspfiff vor allem das Zustandekommen der ersten Heimpleite. „Die Niederlage stört mich, weil wir unser Leistungspotenzial nicht abgerufen haben. Uns hat einfach die Kreativität gefehlt, wir waren nicht variabel genug und letztlich zu harmlos“, bemängelte der Cheftrainer, dass die Adlerträger gewissermaßen die von Hauptsponsor Indeed initiierte Kampagne „Platz für Vielfalt“ fußballerisch nicht mit Leben zu füllen vermochten. Zumal die Eintracht als bis dato stärkste Heimmannschaft der Liga vor einmal mehr über 50.000 unterstützenden Besuchern alles andere als unterlegen, optisch eigentlich überlegen war: 62 Prozent Ballbesitz, 83 zu 69 Prozent angekommene Pässe, 12:1 Ecken – half alles nichts. „Wir haben versucht, unsere großen Stürmer mit Flanken zu füttern. Das hat nicht funktioniert“, erkannte Djibril Sow hinterher den Zwiespalt zwischen hoher Motivation und einseitiger Kreation. Um Zahlen sprechen zu lassen: Am Ende standen aus dem Spiel heraus 29:5 Hereingaben zu Buche.„Wolfsburg hat viele Verzögerungen provoziert“, bemerkte Bas Dost nach dem Aufeinandertreffen gegen seinen Ex-Verein halb genervt, halb analytisch. Insofern fiel der Platzverweis in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit nur bedingt ins Gewicht. Weil sich die Verteidigungsmechanismen mit einem Mann weniger nicht veränderten, auch wenn Oliver Glasner nach der Begegnung mit Landsmann Hütter zugab, dass nach der Gelb-Roten Karte gegen Marcel Tisserand „uns schon etwas die Kinnlade heruntergefallen“ sei. Als Gegenmittel beorderte der Gästetrainer nach dem Seitenwechsel mit Abwehrkraft Robin Knoche für Angreifer Admir Mehmedi einfach den weggebrochenen fünften Verteidiger aufs Feld. Auch die Hessen reagierten, ordneten im zweiten Durchgang mit der Hereinnahme von Daichi Kamada für Sebastian Rode das Mittelfeld neu: Doppelzehn statt Doppelsechs, Sow als alleiniger Abräumer. „Nach dem Platzverweis haben wir offensiv umgestellt mit Daichi Kamada“, gab Hütter entsprechend zu Protokoll. Es sollte nicht die einzige Anpassung bleiben. Mit der Einwechslung von Danny da Costa für Evan Ndicka versuchten sich die Hausherren wie bereits im Test gegen den SV Sandhausen in einer Viererkette, zeitweise mit Makoto Hasebe und Sow in der Zentrale.
24.11.2019
Bundesliga
Wo das Bällchen hinfällt – Fokus London
In Rückstand zu geraten ist grundsätzlich nie von Vorteil. Erst recht nicht gegen das Bollwerk der Bundesliga.
Betretene Mienen, unveränderte Ambitionen: Die Adler setzen einen Haken an die erste Heimniederlage und gehen voll auf Arsenal.