27.01.2021
Bundesliga

Zur Abwechslung nichts Neues

In den vergangenen vier Spielen gegen Hertha BSC saß Adi Hütter drei veschiedenen Trainern gegenüber. So auch am Samstag. Wobei es sich bei Pál Dárdai um einen allzu guten Bekannten handelt.

Über einen monotonen Berufsalltag muss sich Adi Hütter wahrlich nicht beklagen. Wie dieser Tag wieder deutlich wird, mit Blick auf das Heimspiel gegen Hertha BSC. Es ist das vierte direkte Aufeinandertreffen in den vergangenen knapp 13 Monaten, das Testspiel im vergangenen Wintertrainingslager nicht mal inbegriffen, und zum dritten Mal wird Fußballlehrer Hütter einen neuen Trainerkollegen begrüßen dürfen. Nach Jürgen Klinsmann im Dezember 2019 und zwei Mal Bruno Labbadia wird am Samstag Pál Dárdai die Geschicke bei der Alten Dame leiten, nachdem sich am Wochenende die Wege von Hertha, Labbadia und Geschäftsführer Michael Preetz getrennt hatten.

Kein Wiedersehen am Samstag: Filip Kostic und Bruno Labbadia.

Dass in Berlin also der dritte europäische Haupstadtklub nach Paris und Chelsea in den vergangenen Wochen den wichtigsten sportlichen Posten neu besetzt hat, spricht auf der einen Seite dafür, dass die Hessen einen nicht unbedingt vor Selbstvertrauen strotzenden Kontrahenten empfangen werden. Einen Zähler sprang aus den vergangenen vier Partien heraus, so wenige wie bei keinem anderen Klub. Frankfurt auf der anderen Seite holte in diesem Betrachtungszeitraum zehn Punkte – Bestwert.

Auf der anderen Seite erleichtern die veränderten Umstände Chefcoach Hütter und seinem Team nicht unbedingt die Vorbereitung, selbst wenn er Dárdai bereits gegen Ende dessen erster Amtszeit zwischen 2015 und 2019 gegenübergestanden ist. Während der Ungar bevorzugt auf ein kompaktes 4-2-3-1 setzt, hatten es die Hessen gegen seine Vorgänger wahlweise mit einer Abwehrdreierkette, Raute im Mittelfeld oder dem tannenbaumartigen 4-3-2-1 zu tun bekommen.

Die Konstellation ähnelt gewissermaßen dem Aufeinandertreffen mit Mainz 05 am 15. Spieltag, als mit Bo Svensson, Martin Schmidt und Christian Heidel ebenfalls eine frisch installierte Führungsriege am Ruder gewesen ist. Wie die Nullfünfer setzt Berlin auf die Stärkung der eigenen Identität. Neben Dárdai sind mit Co-Trainer Andreas Neuendorf und Sportdirektor Arne Friedrich drei frühere Weggefährten am Werk, die in Summe 666 Bundesligaspiele beziehungsweise über 1000 Pflichtspiele für die Hertha absolviert haben – viele derer Seite an Seite. Auch der zweite Assistenzcoach Admir Hamzagic kommt aus dem Nachwuchsbereich der Berliner. 

Während die benannte Premiere für Svensson und Co. gegen Frankfurt nicht von Erfolg gekrönt war, hatten sich die Adlerträger in den vergangenen Jahren schon häufiger mit Vereinsdebütanten auseinandersetzen müssen: Im Februar 2020 musste sich Uwe Rösler mit Fortuna Düsseldorf zu Hause geschlagen geben, im April 2019 behielt Martin Schmidt mit Augsburg die Oberhand und im November 2017 startete Florian Kohfeldt mit Werder Bremen in Frankfurt erfolgreich in seine Karriere als Profitrainer.

Martin Hinteregger steuerte beim bislang letzten Heimspiel gegen die Hertha Ende 2019 ein Tor und eine Vorlage zum 2:2 bei.

Kohfeldt ist mittlerweile nach Christian Streich der dienstälteste aktuelle Bundesligatrainer, dahinter folgen schon Hütter und Urs Fischer von Union Berlin – ausgerechnet, wird sich so manch Blau-Weißer denken. Aber auch Dárdai ist nicht aus der vereinseigenen U16 zu den Lizenzspielern zurückgekehrt, um ausschließlich den Feuerwehrmann zu spielen. Steuermann soll er sein, wie der Vertrag über diese Saison hinaus bis 2022 zeigt. Im ersten Schritt soll der 44-Jährige aber die Klasse halten, angesichts Platz 14, 17 Punkten und zwei Zählern Vorsprung auf den Relegationsplatz. Leichter gewünscht als getan, immerhin warten in den vier Partien nach Frankfurt drei der Top Vier der Bundesliga. In diesem Zusammenhang hätte in Anbetracht des engen Tabellenbilds auch in Frankfurt niemand etwas gegen eine Rettungstour – ab nächster Woche. Denn am Samstagnachmittag soll mit Blick auf die eigene Siegesserie am liebsten alles unverändert bleiben. Eintönig wäre das sicher nicht.

Zum Spiel

Anstoß: Samstag, 30. Januar, 15.30 Uhr, 19. Spieltag, Bundesliga, 2020/21.
Stadion: Deutsche Bank Park, Frankfurt.
Hörtipp: EintrachtFM sendet ab 15.20 Uhr live. Als Experte zu Gast ist Benjamin Köhler.
TV-Hinweis: Sky Sport Bundesliga HD 5 überträgt ab 15.15 Uhr live.

Die Pressekonferenz vor dem Spiel – präsentiert von Krombacher

Die letzten Informationen vor dem Bundesligaspiel erhaltet ihr auf der Pressekonferenz am Donnerstag, 13 Uhr, mit Cheftrainer Adi Hütter. Live zu sehen auf EintrachtTV und Facebook – präsentiert von Krombacher.