31.12.2020
Bundesliga

„Zustand der Mannschaft ist hervorragend“

Auf der letzten Pressekonferenz 2020 erklärt Adi Hütter, weshalb das Team für Leverkusen gewappnet ist, benennt eigene Stärken, die von Bayer und spricht über die Sturmsituation.

Cheftrainer Adi Hütter über...

...die Situation im Sturm: Wir stellen André Silva jetzt nicht in den Glaskasten und holen ihn nur zu den Spielen raus. Er trainiert normal mit und befindet sich in sehr guter körperlicher Verfassung. Wir werden auf den Abgang von Bas Dost reagieren und einen adäquaten Ersatz finden. Die Nachricht kam sicher überraschend, als Fredi mir mitgeteilt hat, dass Bas Absichten habe, uns zu verlassen, um möglicherweise nochmal Meister zu werden und Champions League zu spielen, und Brügge großes Interesse an ihm habe. Aber wie Fredi auch richtig gesagt hat, war das Gesamtpaket ausschlaggebend. Sportlich ist es ein Verlust. Wir sondieren täglich den Markt. Diese Verantwortung haben wir gegenüber dem Verein und den Fans. Aber es muss alles Sinn machen und kann auch eine kurzfristige Lösung sein mit einem Spieler, der der Mannschaft sofort weiterhilft beziehungsweise in eine Rolle schlüpft, zu helfen, wenn er gebraucht wird. André ist aktuell absolut gesetzt, Ragnar Ache wird gewissermaßen wie ein Winterneuzugang sein. Bei ihm wissen wir natürlich nicht, wie schnell er nach seiner Verletzung zurückfindet. Der neue Stürmer sollte grundsätzlich Geschwindigkeit und Durchsetzungsvermögen mitbringen.

...die Verfassung des Teams: Der Zustand der Mannschaft ist hervorragend. Alle sind sehr, sehr fokussiert und körperlich gut drauf. Der Sieg in Augsburg war sicher etwas Balsam auf die Wunden. Die Jungs haben einen der besten Laktattests absolviert, seit ich hier bin. Physisch betrachtet dürfen wir uns auf eine gute Rückrunde freuen.

...die Herangehensweise gegen Leverkusen: Je nach Ausrichtung kann das Risiko zu hoch sein, es kann aber auch gut gehen. Wir dürfen nicht vergessen, dass Leverkusen ohne das späte Gegentor gegen die Bayern als ungeschlagener Tabellenführer zu uns gereist wäre. Bayer ist fußballerisch stark, ebenso gefährlich im Umschaltspiel sowie bei Standardsituationen. Wir müssen daran glauben, dass wir mehr als Paroli bieten können. Mitentscheidend wird das Verhalten in Umschaltsituationen sein, weil Leverkusen über hohe Geschwindigkeit verfügt. Zugleich müssen wir aktiv nach vorne bleiben, denn das ist unsere Art und Weise.

Es war richtig kalt, dazu der Schneeregen. Aber es hat Spaß gemacht, alle haben gut trainiert. Dann denkt man nicht daran, welcher Tag heute ist, sondern einzig an die Arbeit.

Cheftrainer Adi Hütter

...Ersatz für den gelbgesperrten Sebastian Rode: Wir haben die Wahl zwischen Stefan Ilsanker als defensivere Variante oder spielstärkeren Akteuren, was ein höheres Risiko bedeuteten würde. Wir haben beides trainiert, entscheiden werde ich mich nach dem Abschlusstraining am Freitag.

...den Neujahrstag: Das Wichtigste ist, dass die Mannschaft weiß, dass wir es mit einer Topmannschaft zu tun bekommen, die wir wiederum in den vergangenen beiden Heimspielen besiegen konnten. Um daran anzuknüpfen, benötigen wir körperliche und geistige Frische. Von Profis erwarte ich, dass sie am Nachmittag fit zum Training erscheinen und top vorbereitet ins Spiel gehen. Eine gesonderte Anordnung brauche ich nicht auszusprechen.

...die kurze Winterpause: Es war weniger eine Pause, als vielmehr eine Unterbrechung. Wäre das Pokalspiel nicht verschoben worden, hätten wir nur vier Tage frei gehabt. Die Situation ist nicht ohne und für alle sehr neu. Auch die Tatsache, am 31. Dezember auf dem Trainingsplatz zu stehen. Es war richtig kalt, dazu der Schneeregen. Aber es hat Spaß gemacht, alle haben gut trainiert. Dann denkt man nicht daran, welcher Tag heute ist, sondern einzig an die Arbeit. Natürlich ist das außergewöhnlich, aber das gilt für das gesamte Jahr.

...2021: Verglichen mit dem Vorjahr haben wir nach 13 Spielen 17 Punkte, zum Vorjahreszeitpunkt waren es 18 Punkte aus 17 Spielen. Grundsätzlich hat uns der Sieg in Augsburg etwas Ruhe beschert. Nach dem Jahreswechsel wird mehr oder weniger alles entschieden, weil wir noch 21 Partien haben. Der Unterschied zu den vergangenen Jahren ist, dass wir keine Vorbereitung und auch kein Trainingslager hatten, als wir mehr arbeiten konnten. Wenn alle fit bleiben, wir einen guten Transfer tätigen und die Mannschaft ihre Möglichkeiten ausschöpft, können wir eine gute Rückrunde spielen.