Die fünfte Gelbe Karte unseres aktuellen Mittelfeldspielers machte es möglich, dass mit Uwe Bein und Mijat Gacinovic vor dem Spiel gegen den FC Ingolstadt gleich zwei Generationen Eintracht gemeinsam auf der Waldtribüne standen.
Für Uwe Bein, der seinerzeit den „Fußball 2000“ entscheidend mitprägte, macht es „eine Menge Spaß zu sehen, was die Jungs in dieser Saison an Selbstvertrauen haben“. Mijat Gacinovic ist für ihn das beste Beispiel. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis dieser A-Nationalspieler werde. Das ist auch Mijats großer Traum. U20-Weltmeister mit Serbien war er bereits 2014. Aktuell spielt er für die U21, für die er bei der EM im Sommer noch einmal antreten darf.
Bei der Eintracht fühlt er sich in der Mannschaft als auch mit Trainer Nico Kovac sehr wohl, wenngleich er auch mit Armin Veh keine Probleme hatte. Die Stadt Frankfurt gefalle ihm gut und er möchte noch eine ganze Weile bei Eintracht Frankfurt bleiben, obgleich es für ihn als jungen Fußballer natürlich ein Traum sei, eines Tages für einen der ganz großen Klubs zu spielen.
Dass sich im Laufe der Zeit im Profifußball einiges ändert, sieht man auch daran, dass die Profis inzwischen den ganzen Tag im Stadion zusammen sind. Das, so Uwe Bein, wäre zu seiner aktiven Zeit nicht möglich gewesen. „Spätestens in der Mittagspause hätte es eine Schlägerei gegeben“, meinte Uwe augenzwinkernd. Heute ist er der Eintracht immer noch sehr verbunden und für die Stadionzeitung sowie EintrachtTV aktiv. Dass sein Name hauptsächlich im Zusammenhang mit dem „tödlichen Pass“, Rostock und dem „Fußball 2000“ genannt wird, macht ihm nichts aus. „Fußball ist ein wichtiger Bestandteil meines Lebens, und es macht mich stolz, wenn es immer wieder gesagt wird“, erzählte Uwe. Immerhin stammt der Ausdruck „der tödliche Pass“ auch von niemand anderem als Franz Beckenbauer…
Werner Ross, unser Gast aus Ingolstadt, ist nicht nur Repräsentant des FC Ingolstadt, sondern auch Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender. Gleichzeitig war er viele Jahre in der Fußball-Bundesliga als Schiedsrichter aktiv und hat in seiner Karriere auch die Eintracht gepfiffen. Obwohl er fußballerisch selber nie aktiv war, entschloss er sich mit 19 Jahren, Schiedsrichter zu werden. Im Alter von 26 Jahren pfiff er Bundesliga-Spiele. Damals bekam man gerade mal 24 Deutsche Mark Aufwandsentschädigung und musste sich extra Urlaub für die Spieltage nehmen. Für Ross spielt es aber keine große Rolle, ob es 24 DM oder 5000 Euro sind. „Zufriedenheit ist der größte Reichtum, das vergessen die Leute heute leicht“, sagt der ehemalige Schiedsrichter, für den die Menschlichkeit das oberste Gebot ist. So reden die heutigen Schiedsrichter viel zu wenig mit den Spielern. Brisante Spiele waren übrigens aus seiner Sicht diejenigen, die in der Regel am einfachsten zu leiten waren.
Zum Abschluss stellte der Frankfurter Autor Gerd Fischer seinen neuen Krimi „Einzige Liebe“ vor. Der achte Fall von Fischers Ermittler Kommissar Rauscher hat einen engen Bezug zur Eintracht; nicht nur, weil auf dem Stadiongelände eine Leiche gefunden wird. Dabei geht es auch um die Geschichte der Eintracht und deren Bedeutung für die Fans. Die Frage „Was bedeutet die Liebe zu einem Verein?“ spielt eine große Rolle in seinem Buch, das Anfang Februar erschienen ist. Für den Mai ist übrigens eine Lesung im Eintracht Museum mit Rundgang zu den Originalschauplätzen geplant.