01.12.2023
Europapokal

Zwei Spiele, ein Drehbuch

Die beiden Gruppenspiele der Eintracht gegen PAOK scheinen einem Erzählstrang zu folgen. Nun heißt es Nachsitzen. Die Partie gegen den Klub aus Thessaloniki in der Nachbetrachtung.

Es wirkt fast so, als habe man das Grundgerüst beider Spiele zwischen der Eintracht und PAOK in der UEFA Europa Conference League übereinandergelegt. Auf dem einen Blatt: 5. Oktober, zweiter Gruppenphasenspieltag, Griechenland; auf dem anderen Blatt: 30. November, fünfter Gruppenphasenspieltag, Stadtwald Frankfurt. Beinahe Copy and Paste. Ein Drehbuch.

Jeweils hatten die Adlerträger deutlich mehr vom Spiel, hatten mehr Ballaktionen im gegnerischen Strafraum (Hinspiel: 20:11 / Rückspiel: 47:11), schossen häufiger aufs Tor (18:4 / 21:9) und hatten länger den Ball (56 / 63 Prozent) – nur belohnten sie sich beides Mal nicht für ihren Auftritt. Fehler wurden jeweils knallhart bestraft, und so war unter dem Strich auch im zweiten Aufeinandertreffen der beiden Klubs „das Ergebnis extrem ärgerlich, weil es unnötig war“, wie Cheftrainer Dino Toppmöller es formulierte.

Im Strafraum, aber nicht im Tor

Die insgesamt 47 Ballaktionen der Eintracht im griechischen Sechzehner waren die meisten, die Frankfurt in einem Europa-Conference-League-Spiel in dieser Saison erspielte, im laufenden Wettbewerb toppten dies lediglich der Aston Villa FC und AZ Alkmaar. „Wir haben verpasst, in Dynamiken zu kommen. Wir haben es teilweise von hinten sehr gut herausgespielt, aber verpasst, unseren Speed auszuspielen“, so Toppmöller. So hallte die Tormusik nur einmal durch das mit 58.000 Zuschauern ausverkaufte Rund – gut, anderthalb Mal. Bei Omar Marmoushs Ausgleich, mit dem die Eintracht postwendend auf den Rückstand antwortete, sowie zwei Minuten später, als Hugo Larsson richtig stand und traf, zuvor aber eine Abseitsstellung vorgelegen hatte. Ein Doppelschlag, der dem Spiel durchaus eine andere Geschichte hätte geben können.

Chaibi und Marmoush

Marmoushs vierten UECL-Treffer – der Ägypter traf auch im ersten Spiel gegen PAOK zum zwischenzeitlichen 1:1 – bereitete Farès Chaibi vor. Damit war der 21-Jährige in jedem seiner letzten drei Spiele in diesem Wettbewerb an mindestens einem Tor direkt beteiligt. „Ich finde mich in der Mannschaft immer besser zurecht, so kann ich meine Leistung immer besser entfalten. Jetzt ist es an mir, dem Team mit meinen Leistungen zurückzugeben, dass meine Mitspieler es mir so leicht gemacht haben“, sagte der Algerier im Anschluss an die Partie und fügte an: „Omar ist für mich wie ein großer Bruder. Wir verbringen viel Zeit miteinander, er hilft mir viel. Auch auf dem Platz passt es gut.“

Ausblick: Spätschicht am Sonntagabend

Der Spielausgang am Donnerstagabend entschied zugleich die Plätze eins und zwei in Gruppe G. PAOK zieht als Tabellenerster direkt ins Achtelfinale ein, die Eintracht muss indes nachsitzen und am 15. und 22. Februar durch zwei Playoff-Spiele.

Ich habe den Jungs gesagt: Wir sind Eintracht Frankfurt.

Cheftrainer Dino Toppmöller

„Wir müssen eine Extrarunde drehen und haben es uns selbst zuzuschreiben. Aber ich habe den Jungs gesagt: Wir sind Eintracht Frankfurt. Wir müssen es nehmen, wie es ist. Klar haben wir nun wieder mehr Belastung, andererseits ist es aber auch eine Chance für jeden Einzelnen, sich zu beweisen“, sagte Dino Toppmöller.

Bis es so weit ist, hält der Terminkalender noch einige andere Aufgaben bereit – direkt am Sonntag, 3. Dezember, geht es in der Bundesliga weiter. Am 13. Spieltag gastiert die Eintracht beim FC Augsburg, Anstoß in der WWK Arena ist um 19.30 Uhr.