Vor ausverkauftem Haus und bei prächtiger Stimmung im Flutlichtspiel am Freitagabend nahm Trainer Armin Veh zwei Änderungen vor. Lakic kehrte zurück in den Sturm, nachdem er zuletzt wegen Rückenproblemen gefehlt hatte, auch Inui durfte nach seiner Gelb-Rot-Sperre wieder ran. Aus der Startaufstellung vom letzten Wochenende mussten dafür Celozzi und Matmour weichen.
Lebhafter Start
Die Eintracht begann couragiert und kam bereits in der ersten Minute zum ersten Abschluss durch Inui, den Lakic in Szene gesetzt hatte, allerdings brachte der Japaner nicht genug Power hinter den Abschluss. Wenig später musste Eintracht-Keeper Trapp bei einem Gladbacher Konter außerhalb des Strafraumes per Kopf retten, der darauffolgende Konter der SGE führte zu einer Oczipka-Flanke und einem Kopfball von Meier, der allerdings auch nicht genug Druck aufwies (5.).
Es war ein lebhafter Start mit Vorteilen für die Gastgeber, die Eintracht verzeichnete in den ersten 10 Minuten 62% Ballbesitz in der gegnerischen Hälfte. Zambranos Chip in den Sechzehner kam passgenau zu Inui, der allerdings laut Schiedsrichtergespann im Abseits stand - eine knappe Kiste.
Gladbacher Weckrufe
Dann kamen die Gäste zu ersten gefährlichen Szenen, so kam bei einem schnellen Konter der letzte Pass nicht und kurz darauf fälschte Jung bei einem Younis-Schuss im Eintracht-Strafraum den Ball gerade noch so zur Ecke ab (21.). Diese allerdings führt zur zu diesem Zeitpunkt doch leicht überraschenden Führung der Fohlen - weitergeleitet von Marx kam der Ball zu de Jong, der Kevin Trapp mit einem platzierten Kopfball in den linken oberen Torwinkel keine Chance ließ (22.) - 1:0 für die Gäste.
Man merkte nun, dass sich die Eintracht erst einmal schütteln musste. Es dauerte ein wenig bis die Adler wieder vor dem gegnerischen Kasten auftauchten, und es blieb dann auch bei einer Halbchance von Lakic nach allerdings schönem Spielaufbau über Meier und Inui (28.).
Gäste-Bollwerk
Dann waren mal wieder die Borussen an der Reihe, einen abgefälschten Nordveit-Freistoß konnte Trapp entschärfen (33.), kurz darauf ging Lakic in eine missglückte hohe Abwehr der Fohlen, traf aber den Ball nicht richtig beim Abschluss (34.). Und es war wieder der Kroate, der die nächste Chance hatte - diesmal eine richtig gute. Rode antizipierte gut und fing einen Ball gekonnt ab, gab ihn an Aigner im Strafraum weiter, der wiederum für Lakic ablegte. "Laki" setzte zum Schuss an, ein Gladbacher Abwehrspieler konnte in höchster Not zur Ecke blocken (35.).
Die Eintracht versuchte viel gegen kompakt stehende Defensivreihen der Borussen, so flankte Inui nach einem feinen Sololauf auf Meier, dessen Kopfball allerdings am Tor vorbeisegelte (40.). Die Gäste machten den Hausherren wie erwartet tief stehend das Leben schwer und hatten der Eintracht trotz engagiertem Auftreten mit dem Tor ein wenig den Schneid abgekauft. Mit dem knappen 0:1 ging es in die Pause.
Zerfahrene zweite Hälfte
Mit einer Änderung ging es in die zweiten 45 Minuten, Celozzi ersetzte Lakic. Inui hatte direkt eine gute Szene bei einer Direktabnahme eines Meier-Passes aus 14 Metern, die aber ganz knapp über das Tor von ter Stegen ging (49.).
Es folgten einige Schiedsrichter-Entscheidungen, mit denen sich die Offiziellen sicher keine Freunde unter den Eintracht-Fans machten. So foulte De Jong mit Ellenbogeneinsatz Zambrano und blieb ohne Verwarnung (52.), in umgekehrter Situation hatte der Peruaner in der ersten Hälfte den Gelben Karton gesehen. Kurz darauf wurde Anderson verwarnt, nachdem er den Ball weggeschlagen haben sollte. Ein Nordveit-Freistoß strich - von Aigner abgefälscht - knapp am Eintracht-Gehäuse vorbei (52.).
Bemühte Adler
Die SGE blieb dabei, alles zu versuchen, aber es war verdammt schwer gegen konzentriert und konsequent verteidigende Borussen. Bis zum gegnerischen Strafraum konnten die Adler häufig vorstoßen, dann fehlte aber oft der letzte entscheidende Pass durch die vielbeinige Abwehr. Der sehr aktive Inui blieb ebenso hängen (60.) wie eine scharfe Hereingabe von Oczipka (63.), die zur Ecke geklärt werden konnte.
Trotz nun 70% Ballbesitz nach der Pause konnte die Eintracht ihr Spiel nicht richtig aufziehen, der von den Gästen geparkte Doppelbus nahm den Adlern mehrfach ihren Schwung und den Zug zum Tor. Erst in der 71. kam Inui mal wieder gefährlich vor das Tor, seinen aus spitzem Winkel abgegebenen Versuch konnte ter Stegen allerdings zur Ecke entschärfen. Kurz darauf ging ein Aigner-Kopfball nach toller Oczipka-Flanke haarscharf drüber (73.).
Gebrauchter Abend
Es war ein gebrauchter Abend, und teilweise diskussionswürdige Entscheidungen von Schiedsrichter Aytekin zu Gunsten der Gäste taten ihr übriges. So wurde Jung an der Strafraumgrenze von Wendt umgerempelt, allerdings ohne Folgen jedweder Art (77.). Dann nahm Schwegler den Ball direkt aus knapp 20 Metern, setzte ihn allerdings knapp über das Gladbach-Tor, kurz darauf ging auch ein Inui-Versuch über die Latte (81.). Zu allem Überfluss sah Rode die Gelbe Karte und ist nun für das folgende Spiel gesperrt (83.).
Ins Bild passte da auch, dass Trainer Armin Veh noch auf die Tribüne verwiesen wurde, nachdem er sich lauthals - zu Recht - beschwert hatte. Schwegler hatte eindeutig den Ball gespielt, bekam aber einen Freistoß gegen und Gelb in der Nachspielzeit. Es hatte an diesem Abend nicht sollen sein, trotz aller redlicher Bemühungen der Eintracht, die die ersehnten 40 Punkte nicht vollmachen konnte und vorerst auf Platz vier in der Tabelle bleibt. Das kann sich im Laufe des Spieltages allerdings noch ändern. Kommendes Wochenende steht dann das Auswärtsspiel in Hannover an, am Sonntag den 10.03. um 15:30 Uhr.