18.01.2020
Bundesliga

Zweiter Auswärtssieg

Die Eintracht präsentiert sich bei der TSG Hoffenheim kompakt und zielsicher und gewinnt durch Tore von Dost (18.) und Chandler (62.) 2:1.

Ausgangssituation: Neustart

Auch wenn beide Kontrahenten vor dem Rückrundenauftakt sechs Plätze und neun Punkte getrennt hatten, standen gerade für die Eintracht die Uhren nach 56 Pflichtspielen 2019 nach dem Jahreswechsel gewissermaßen wieder auf Null: Zurückerlangte Frische, wiedergenesene Führungsspieler, neues System – Zeit für die Resettaste.

Personal: Rückkehr der Abwehrkräfte

Wie bereits bei den 1:2-Niederlagen in Paderborn und im einzigen Test gegen Hertha BSC vertraute Adi Hütter auf das im Trainingslager verfeinerte 4-2-3-1-System. Dabei setzte der Cheftrainer weitgehend auf die gegen Berlin in der ersten Halbzeit stabil aufgetretene Formation mit dem zurückgekehrten Defensivquartett aus Kevin Trapp im Tor, David Abraham, Martin Hinteregger in der Innenverteidigung und Sebastian Rode auf der Doppelsechs neben Djibril Sow. Evan Ndicka wurde erwartungsgemäß wieder die linke Abwehrseite hinter Kostic zuteil, auf rechts verteidigte Almamy Toure, wofür Timothy Chandler eine Ebene vorrückte. Mijat Gacinovic begann zentral hinter der einzigen Spitze Bas Dost. Geburtstagskind Makoto Hasebe war am Samstagmorgen krankheitsbedingt abgereist.

Flankenfreude

Im Gegensatz zum Hinspiel fiel das 1:0 für Frankfurt nicht nach 36 Sekunden, sondern in der 18. Minute. Die Verdoppelung der Flügelzange machte sich gleich bezahlt, zumal Gacinovic immer wieder die Außenbahnen überlud und nach einem Steilpass von Almamy Toure den auf den ersten Pfosten gelaufenen Dost bediente, der die erste Chance des Tages unnachahmlich über die Linie bugsierte. Keine zehn Minuten später eine fast synchrone Aktion über Kostic auf der anderen Seite, doch Dennis Geiger klärte im letzten Moment auf Kosten eine Ecke (26.). Wenige Augenblicke darauf stand Gacinovic nach einem langen Schlag von Trapp völlig blank, konnte sich aber nicht wirklich zwischen Abschluss und Pass auf den mitgelaufenen Dost entscheiden, sodass Benjamin Hübner ein Bein dazwischen bekam (26.). Den daraus resultierenden Eckstoß nutzte Kostic zu einer kurzen Variante, um von der rechten Seite nach innen zu ziehen und die Latte zu treffen (27.).Erst nach einer halben Stunde fand der Gastgeber zu einer vergleichbaren Zielstrebigkeit und die ersten Lücken im insgesamt kompakten Frankfurter Gebilde vor. Zwei Mal war Trapp nach Distanzschüssen von Geiger (36.) und Konstantinos Stafylidis (41.) auf seinem Posten, parierte zudem glänzend nach einer Ecke und anschließendem Kopfball von Hübner (37.).

Stafylidis' Hammer, Chandlers Antwort

Nichts zu machen war für die Frankfurter Nummer eins kurz nach dem Seitenwechsel, als eine abgewehrte Ecke vor die Füße von Stafylidis fiel, der erneut Zeugnis seiner Schussgewalt ablegte und zum 1:1 einnetzte (48.). Von nun an übernahmen die Hausherren immer deutlicher das Kommando und suchten ihrerseits immer wieder ihr Heil über die Flügel. So kam nach einer Stunde Andrej Kramaric aus halblinker Lage zum Volleyschuss, den Trapp und Kollegen aber mit vereinten Kräften entschärfen konnten (60.). Ausgerechnet in diese Drangphase preschte im wahrsten Wortsinn Chandler, der eine Hereingabe von Kostic zur erneuten Führung einköpfte (62.). In der Folge schienen die Hessen der Vorentscheidung näher als die Kraichgauer dem Ausgleich. Gacinovic chippte von außen auf den eingerückten Toure, der halb liegend abschloss, ein Blauer aber blocken konnte (70.).Doch in der Schlussviertelstunde erhöhten die Badener nochmal die offensive Drehzahl, was beiden Seiten zugute kam. Erst rettete Sow nach einem Kopfball des eingewechselten Sargis Adamyan auf der Torlinie (76.). Fast im Gegenzug bediente Toure nach Doppelpass Dost, der knapp über den Kasten köpfte (78.). Kurz darauf eine serbische Koproduktion über die linke Seite, an deren Ende Gacinovic am ersten Pfosten auftauchte, aber vorbei zielte (84.). Kurz vor Schluss war der eingewechselte Danny da Costa schon auf und davon, setzte das Leder am herausgeeilten Philipp Pentke aber am Kasten vorbei (88.). Den letzten Konter setzte Kostic in der Nachspielzeit abgefälscht abermals an den Querbalken.

Fazit: Auswärtssieg!

Im ersten Pflichtspiel 2020 gelingt der Eintracht der zweite Auswärtssieg in der Bundesliga in dieser Saison. Wie im Hinspiel hätten beide Seiten mit einem Remis leben, die Gäste aber auch die Vorentscheidung herbeiführen können. Die Rückkehr der Defensivsäulen sowie die Systemumstellung führt zu sichtbar größerer Kompaktheit, vor dem gegnerischen Gehäuse präsentieren sich die Adler wesentlich effizienter als vor dem Jahreswechsel – und erzielen nicht zuletzt beide Treffer nach Flanken.

So spielte die SGE

Trapp - Toure, Abraham, Hinteregger, Ndicka - Sow, Rode - Chandler (82. da Costa), Gacinovic (85. Kohr), Kostic - Dost.

Tore

0:1 Dost (18.)
1:1 Stafylidis (48.)
1:2 Chandler (62.)