17.01.2022
Bundesliga

Zwiegespalten

Die Eintracht muss gegen Augsburg mit einem Punkt leben, wenn auch mehr möglich gewesen wäre. Lob gibt es für den Debütanten.

Einordnung des Spiels: Einig in der Unklarheit

Eines hatten die Aussagen der Eintracht-Akteure nach dem 1:1 in Augsburg gemeinsam: Sie alle wussten nicht so recht, was sie mit dem Unentschieden anfangen sollten. Frankfurt führte in nahezu allen wichtigen Statistiken und hatte in Person von Jesper Lindström sowohl in Hälfte eins als auch zwei die große Chance auf den zweiten Treffer, musste sich am Ende aber dennoch mit einem Punkt begnügen. Cheftrainer Oliver Glasner kämpfte unmittelbar nach Spielende noch mit sich, „was die Einordnung dieses Unentschiedens angeht“, und auch Sportvorstand Markus Krösche sprach davon, dass man mit dem Ergebnis leben müsse. Warum also das zwiegespaltene Gefühl? Weil auch der FC Augsburg nach dem Ausgleich und insbesondere in der Nachspielzeit der Partie zu gefährlichen Situationen kam und sich die Adlerträger beim Keeper bedanken durften, dass sie nicht den späten Nackenschlag kassierten.

Geschichte des Spiels: Gelungenes Debüt

Diant Ramaj feiert sein Bundesligadebüt im Seniorenbereich.

Und dieser Torwart hieß an diesem Wochenende zum ersten Mal seit dem letzten Spieltag der vergangenen Saison in einem Pflichtspiel nicht Kevin Trapp. Diant Ramaj feierte sein Debüt, Torwarttrainer Jan Zimmermann attestierte ihm einen sehr mutigen Auftritt. Insbesondere bei der Vielzahl an Augsburger Flanken strahlte er große Sicherheit aus. Die größte Tat folgte aber wie erwähnt in der Nachspielzeit, als er im Eins-gegen-eins Florian Niederlechner auf sich zustürmen sah, schnell herauskam und den Ball abwehrte. Anschließend erhielt das 20-jährige Torwarttalent Lob von allen Seiten für einen couragierten Premierenauftritt im deutschen Fußball-Oberhaus.

Zahl des Spiels: 6

Mit seinem Assist vor dem 1:1 gegen Augsburg ist Rafael Santos Borré nun an sechs Spieltagen in Folge an einem Tor beteiligt gewesen. Das ist Rekord für einen Kolumbianer in der Bundesliga. Seit der detaillierten Datenerfassung (Saison 2004/05) hatte bei der Eintracht nur Filip Kostic längere solche Serien mit zweimal sieben Spielen in Folge. Mit der weiteren Vorlage steht Borré nun bei je vier Toren und Assists. Schon vor dem Duell in Augsburg lobte ihn Cheftrainer Oliver Glasner explizit: „Er ist in der Offensive sehr variabel, weil er Fußball einfach versteht. Deswegen ist es toll, dass er sich in den vergangenen Monaten so bei uns präsentiert und entwickelt hat.“

Acht Scorerpunkte sammelt Rafael Santos Borré in den vergangenen sechs Spielen.

Das schreiben die Medien

„Kamada wie aus einem Guss“ schreibt der kicker anlässlich der feinen Aktion des Japaners zum 1:0, als er in einer fließenden Bewegung Augsburg-Keeper Rafael Gikiewicz ausstiegen ließ und zur Führung einschob. Neben dem Debüt von Ramaj liegt der Fokus auf dem Ausfall von Kevin Trapp und Filip Kostic sowie der Chancenverwertung. So titelt die FAZ von einer „verpassten Chance für die Eintracht“ und schreibt von „besten Möglichkeiten“, die ausgelassen wurden.

Ausblick

„Am Freitag steht das nächste Spiel an, dann möchten wir wieder dreifach punkten.“ Timothy Chandler gab die Marschrichtung für die kurze Trainingswoche direkt vor, gegen Bielefeld soll im Deutsche Bank Park der erste Dreier im neuen Jahr gelingen. Nach dem Auslaufen am Montag und einem freien Dienstag bleiben Glasner somit zwei Tage, um seine Mannschaft auf den kommenden Gegner einzustellen. Auch die Arminia spielte am Sonntag, gegen Schlusslicht Fürth trennte man sich 2:2-unentschieden. Von der Spielanlage dürfte auf die Frankfurter ein ähnlicher Gegner wie der FC Augsburg warten. Kapitän Sebastian Rode analysierte schon nach Abpfiff in Augsburg: „Es war nicht einfach, gegen körperlich robuste Augsburger die Räume zu finden und in die Tiefe zu kommen.“ Vor der gleichen Herausforderung wird die Eintracht auch am Freitag stehen.