01.06.2019
Historie

120 Jahre Eintracht Frankfurt: Die Anfänge

Am 8. März 2019 wurde Eintracht Frankfurt 120 Jahre jung. Aus diesem Anlass widmet sich eine dreiteilige Serie der ruhmreichen Geschichte des Vereins.

Als sich am Abend des 8. März 1899 fünfzehn fußballbegeisterte Frankfurter in einer Gaststätte des Hauptbahnhofs zusammen setzten und den Frankfurter Fußballclub Victoria gründeten, ahnten sie wohl noch nicht, dass sie in diesen Momenten Sportgeschichte schreiben würden. Der Fußball steckte damals in Deutschland noch in den Kinderschuhen. Der Deutsche Fußball-Bund war noch nicht gegründet, als um die Jahrhundertwende am Main zahlreiche Fußballclubs ins Leben gerufen wurden. Den Anfang hatte 1894 die Germania gemacht, 1899 folgten Victoria, Kickers und der heutige FSV Frankfurt. Als Gründervater der Victoria gilt Albert Pohlenk. Der erste Vorgängerverein der Eintracht trug seine Spiele auf der „Hundswiese“ aus, einer Vorstadtwiese in der Nähe der heutigen Gebäude des Hessischen Rundfunks. Bereits elf Tage nach der Gründung fand das erste Spiel statt. Die Victoria besiegte den 1. Bockenheimer FC mit 4:1. In der Saison 1901/02 gewann die Victoria die Frankfurter Stadtmeisterschaft, an der außerdem die Germania, die Bockenheimer Kickers und die Frankfurter Kickers teilnahmen. Letztere waren ein weiterer Baustein auf dem Weg zur Eintracht, sollten sie sich doch 1911 mit der Victoria zum „Frankfurter Fußball-Verein Kickers-Viktoria“ zusammenschließen.

Der neue Verein errang in seiner Premierensaison mit der „Nordkreis-Meisterschaft“ gleich den ersten Titel. Auf der Sportanlage an der Eschersheimer Landstraße gaben sich daraufhin die Großen des Deutschen Fußballs die Klinke in die Hand: In der Süddeutschen Meisterschaft ging es gegen den Karlsruher FV, die SpVgg Fürth oder die Stuttgarter Kickers. Unrühmlich: Die Partie Kickers Offenbach gegen den FFV musste 1912 abgebrochen werden, weil OFC-Anhänger randalierten. Gerade war der FFV an die Roseggerstraße im Stadtteil Dornbusch umgezogen. Dann änderte der Ausbruch des Ersten Weltkriegs alles, zahlreiche Vereinsmitglieder fielen ihm zum Opfer.

Neuanfang

Nach Kriegsende schafften Stadt und Verein den schwierigen Neuanfang. 1920 kam die Eintracht zu ihrem Namen. Der Frankfurter Fußballverein fusionierte mit der Turngemeinde von 1861, die im Oeder Weg residierte. Gemeinsam wollte man fortan in Frankfurt Turnen und Sport anbieten, eben „einträchtig“. Doch nicht alle Mitglieder lebten nach dieser Devise. 1926 spaltete man sich in die „Frankfurter Turngemeinde Eintracht von 1861“ und die „Frankfurter Sportgemeinde Eintracht“ auf.

Zur neuen Heimat war inzwischen der Riederwald geworden, wo der Verein, der mittlerweile 2.200 Mitglieder und zahlreiche Abteilungen hatte, in einem großen Stadion spielte. Die zeitweise Dominanz des FSV Frankfurt im Frankfurter Fußball konnte Anfang der 1930er Jahre durchbrochen werden. 1930 feierte die Eintracht mit der Süddeutschen Meisterschaft einen ersten großen Titel, 1932 stand man dann sogar im Endspiel um die Deutsche Meisterschaft in Nürnberg. Mehrere tausend Fans begleiteten die Riederwälder zum Finale gegen den FC Bayern München und wurden enttäuscht, denn die leicht favorisierte Eintracht unterlag den Bayern mit 0:2.

Die Machtübernahme der Nationalsozialisten bedeutete auch für die aufstrebende Eintracht einen Einschnitt. Der Verein wurde gleichgeschaltet, jüdische Funktionäre mussten den Club verlassen, die Eintracht übernahm einen Arierparagraphen in die Satzung. Der erste schwere Bombenangriff auf Frankfurt am 4. Oktober 1943 zerstörte den Riederwald, der Verein wurde heimatlos. Von 1944 an spielte die Eintracht wieder auf ihrem alten Sportplatz an der Roseggerstraße. Die Eintracht und der FSV schlossen sich zur „Kriegssportgemeinschaft Frankfurt“ zusammen und traten bis Anfang 1945 unter diesem Namen an. 1952 konnte an der Pestalozzischule der „Neue Riederwald“ eröffnet werden. In der neuen Heimat begannen die großen Jahre der Eintracht.

Mehr dazu erfahrt ihr in Teil 2 der Serie.