Nach dem Zweiten Weltkrieg lag Frankfurt in Trümmern, Stadt und Verein standen vor einem schwierigen Neuanfang. Das bisherige Stadion war aufgrund der Kriegsfolgen nicht mehr nutzbar, weshalb die Eintracht vorübergehend auf den alten Platz an der Roseggerstraße zurückkehrte. Im Mai 1951 machte sich die Mannschaft auf zu neuen Horizonten. Auf einer mehrwöchigen USA-Reise trug sie zahlreiche Freundschaftsspiele aus und praktizierte Völkerverständigung zwischen den ehemaligen Kriegsgegnern. Bei ihrer Rückkehr wurde die Mannschaft begeistert empfangen, zahlreiche Anhänger des Vereins spendeten für den Bau eines neuen Stadions. Im August 1952 hatte die Eintracht endlich wieder eine Heimat. Mit der Eröffnung des „Neuen Riederwalds“ an der Pestalozzischule begannen die großen Jahre des Vereins. 32.000 Zuschauer verbreiteten beim Eröffnungsspiel Aufbruchstimmung und ließen sich auch durch die 1:4-Niederlage gegen eine ägyptische Olympia-Auswahl nicht die Stimmung vermiesen. Die Saison 1952/53 beendete die Eintracht als Süddeutscher Meister.
Alfred Pfaff debütierte 1953 in der Nationalmannschaft, ein Jahr später wurde er mit Deutschland in Bern Weltmeister. 1959 hatte Pfaff entscheidenden Anteil am bisher größten nationalen Erfolg der Vereinsgeschichte. Am 28. Juni 1959 sahen rund 75.000 Zuschauer im Berliner Olympiastadion das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft. Im Derby gegen Kickers Offenbach setzte sich die Eintracht nach Verlängerung mit 5:3 durch und wurde zum ersten und bis heute einzigen Mal Deutscher Meister. Mehr als 200.000 Menschen empfingen ihre Helden am Tag nach dem Titelgewinn bei der Ankunft in Frankfurt und sorgten für Gänsehautmomente in der Stadt.
Das Jahrhundertspiel
In der folgenden Saison erreichte die Eintracht als erster deutscher Verein ein Europapokalendspiel. Im Pokal der Landesmeister setzten sich die Hessen im Halbfinale gegen die Glasgow Rangers mit 6:1 und 6:3 durch und durften nur wenige Wochen später erneut im Hampden Park antreten. Im Finale gegen das „weiße Ballett“ von Real Madrid um Superstar Alfredo di Stéfano hielt die Eintracht phasenweise sehr gut mit, unterlag letztlich aber mit 3:7. Das Duell, das als eines der besten Fußballspiele aller Zeiten gilt, verfolgten mehr als 127.000 Menschen vor Ort, bis heute ist das der Zuschauerrekord für ein Landesmeisterfinale. Trotz der Niederlage wurde auch die Eintracht in Glasgow frenetisch gefeiert.
Als im August 1963 mit der Einführung der Bundesliga in Deutschland eine neue Zeitrechnung im Fußball einsetzte, war die Eintracht natürlich dabei. Das erste Bundesligaspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern endete 1:1. 1969 schlossen Fußballer und Turner sich zu „Eintracht Frankfurt e.V.“ zusammen. Goldene Zeiten brachen an, die Eintracht fand Gefallen am Sammeln von Trophäen. Die Mannschaft um Karl-Heinz „Charly“ Körbel, Bernd Hölzenbein und Jürgen Grabowski holte 1974 und 1975 den DFB-Pokal nach Frankfurt. 1980 kam es im Finale des UEFA-Pokals, das damals noch mit Hin- und Rückspiel ausgetragen wurde, zum Duell zweier deutscher Vertreter. Gegen Borussia Mönchengladbach unterlag die Eintracht auswärts mit 3:2, gewann aber das Rückspiel durch ein Tor von Fred Schaub mit 1:0 und war somit Europapokalsieger! 1981 und 1988 folgten im DFB-Pokal die Triumphe Nummer drei und vier. Die folgenden Jahrzehnte sollten für die Diva vom Main sehr wechselhafte Emotionen mit sich bringen.