Üblicherweise bauen wir die Spielberichte so auf, dass wir erst die Aufstellung der SGE durchgehen, dann das Spielgeschehen zusammenfassen und anschließend ein kurzes Fazit präsentieren. Das tun wir zwar heute auch – allerdings können wir uns einen Vorab-Kommentar nicht verkneifen. Dieser lautet: JAAAAAAAAAAAAAAAAAA!!!
Nun zum Spielbericht: Im Vergleich zum Auswärtsspiel beim SV Werder Bremen nahm Cheftrainer Armin Veh eine Änderung in der Startaufstellung vor. Für Matmour rückte der wieder genesene Meier, der auch die Kapitänsbinde trug, in die Startelf. Stammkapitän Schwegler konnte nach seiner Verletzungs-Zwangspause zumindest wieder auf der Bank Platz nehmen.
Früher Rückstand
Zu Beginn des Spiels tasteten sich beide Mannschaften vorsichtig ab. Die erste nennenswerte Torgelegenheit ging auf das Konto der Gäste. Perisic probierte es mit einem Fallrückzieher aus etwa 18 Metern Torentfernung (3. Spielminute). Der Schuss flog jedoch deutlich über den Kasten von Nikolov, der seinen Vertrag bei der SGE um ein weiteres Jahr verlängerte, wie kurz vor dem Anpfiff unter großem Jubel bekannt gegeben wurde.
In der 7. Spielminute passierte dann leider etwas, das niemand im Stadion – abgesehen von den wenigen Gästefans – sehen wollte: Wolfsburg ging in Führung. Nach einem abgefälschten Torschuss von Olic konnten die „Wölfe“ den ersten Eckball der Partie für sich verbuchen. Rodriguez trat den Ball an die Grenze zum Fünfmeterraum, von wo aus Polak per Kopf ins lange Toreck einnickte – 0:1 aus Sicht der Eintracht.
Die SGE findet langsam ins Spiel, doch Wolfsburg gelingt ein weiterer Treffer
Sechs Minuten später hatte der VfL die nächste dicke Torgelegenheit: Hasebe passte mustergültig auf Vieirinha, der den Ball aus halbrechter Position aus wenigen Metern Torentfernung an den rechten Pfosten knallte (13.) – Glück gehabt.
Anschließend konnten die Hessen ihre Nervosität etwas ablegen. Rode gewann einen Zweikampf im Mittelfeld und passte auf Jung. Dessen Flanke landete bei Inui, der aus etwa elf Metern leider knapp links am Tor vorbeischoss (16.). Dies schien die Initialzündung gewesen zu sein: Nur drei Minuten später kam Inui – diesmal über die rechte Seite – erneut zum Abschluss. Aus spitzem Winkel knallte sein Schuss an den rechten Pfosten. Wer nun gehofft hatte, dass die Eintracht das Heft des Handelns in die Hand nehmen würde, sah sich leider getäuscht. Denn noch in der gleichen Spielminute bediente Olic im Rahmen eines Konters über die linke Seite den in der Mitte freien Diego, der den Pass etwa auf Höhe des Elfmeterpunktes annahm und nur noch vollstrecken musste – 0:2 (19.).
Nachdem sich das Spiel etwas beruhigt hatte, musste Nikolov in der 31. Minute sein Können unter Beweis stellen: Diego war halblinks frei und kam nach einem Dribbling im Strafraum zum Torschuss – Nikolov konnte jedoch reaktionsschnell zur Ecke klären.
Hoffnung für die SGE: Rot für Hasebe, Meier verwandelt Strafstoß
Vier Minuten später hatten die Eintracht-Fans Grund zum Jubeln. Inui kam über die linke Seite in den Strafraum und wurde von Hasebe, der Inui hinterher eilte, von hinten zu Boden gestoßen. Schiedsrichter Zwayer entschied auf Strafstoß für die SGE und sah in der Aktion von Hasebe zugleich eine Notbremse, so dass er dem Japaner in Diensten der Wolfsburger die rote Karte zeigte. Meier schnappte sich den Ball und verwandelte den Elfer sicher: Der Frankfurter Kapitän lief kurz an und verlud Benaglio, den Gästetorhüter – nur noch 1:2 (36.).
Dieter Hecking, der Wolfsburger Coach, brachte daraufhin Träsch für Perisic (38.). Nach einem Naldo-Freistoß aus etwa 30 Metern, den Nikolov sicher fing, verabschiedeten sich die Teams zum Pausentee.
2. Halbzeit
Armin Veh nahm in der Pause einen Wechsel vor: Für Oczipka brachte er Djakpa (46.). Die Eintracht startete gut in den zweiten Durchgang. Konnte Benaglio Jungs gefühlvolle Hereingabe noch gerade so abfangen (49.), sollte der Eintracht nur eine Minute später ein weiterer Pfostentreffer gelingen. Anderson hatte sich im Kopfballduell durchgesetzt und traf aus etwa 10 Metern leider nur das Torgestänge. Russ konnte den Nachschuss zwar verwerten, stand dabei jedoch im Abseits, so dass der Treffer nicht zählte (50.). Dennoch: Die SGE drückte nun.
Leider sollte sich Wolfsburg in den nächsten Minuten sicherer in der Defensive präsentieren, so dass es längere Zeit zu keiner brauchbaren Frankfurter Torchance mehr kam. In der 59. Spielminute nahm die SGE einen weiteren Wechsel vor: Für den gelb-rot gefährdeten Zambrano brachte Armin Veh Pirmin Schwegler. Die Gäste erkämpften sich fortan gleich eine ganze Reihe Eckbälle, die jedoch alle folgenlos blieben.
Özer kommt zu seinem ersten Bundesliga-Einsatz
In der 66. Minute musste Armin Veh verletzungsbedingt den dritten Wechsel vornehmen. Oka Nikolov verließ das Feld, für ihn ging Aykut Özer in den Kasten. Der 20-Jährige kam damit zu seinem ersten Bundesliga-Einsatz. Gute Besserung, Oka, und herzlichen Glückwunsch, Aykut!
Das Spiel plätscherte derweil so vor sich hin. Die Eintracht hatte zwar mehr Ballbesitz, doch die dezimierten Gäste verteidigten geschickt, so dass allenfalls Standard-Situationen für gelegentliche Torgefahr sorgten. Die „Wölfe“ führten in der Eckball-Statistik inzwischen mit 9:3, wobei die Eintracht sich in der 79. Minute gleich einen Ecken-Hattrick erarbeitete, der die Statistik zwar aufbesserte, jedoch leider folgenlos blieb. Auf Wolfsburger Seite kam daraufhin Hasani für Olic (82.).
Dank spätem Auslgeich brechen alle Dämme
In der 87. Minute hatte die Eintracht nach längerer Zeit eine großartige Torgelegenheit. Inui hatte sich auf links durchgesetzt. Der Schuss des Japaners aus spitzem Winkel konnte jedoch von Benaglio gehalten werden.
Nachdem auf Wolfsburger Seite Madlung für Vierinha eingewechselt wurde (89.), überschlugen sich die Ereignisse: Kießling hatte Leverkusen gegen den Hamburger SV, den größten Konkurrenten der Eintracht im Kampf um Platz sechs, in Führung geschossen. Im Stadion sprach sich dies schnell herum, immer mehr Eintracht-Fans stimmten Jubelgesänge an. Als der Spielstand aus Hamburg wenige Sekunden später auf dem Videowürfel eingeblendet wurde, explodierte das Stadion stimmungsmäßig. Als wäre dies noch nicht genug, fiel prompt der Ausgleichstreffer in Frankfurt: Schwegler hatte einen weiten Pass geschlagen, den Rodriguez per Kopf ins eigene Tor beförderte – 2:2 (90.). Kurz danach pfiff Schiedsrichter Zwayer die Partie ab.
Fazit
Unermüdlich kämpfende Frankfurter rangen dem VfL Wolfsburg ein 2:2 (1:2) ab. Begann das Spiel für die Eintracht überhaupt nicht gut, lief die Partie nach einer roten Karte für Hasebe etwas besser. Zwar waren spielerische Glanzlichter auch fortan nur vereinzelt zu sehen, doch hat die Eintracht nie aufgegeben und daher letztlich verdient noch einen Punkt erringen können. Die wichtigste Nachricht das Tages lautet: Die Eintracht hat sich als Tabellensechster für die Europa League qualifiziert. Herzlichen Glückwunsch zu einer hammermäßigen Saison!