02.06.2023
DFB-Pokal

Adlerticker: Totale Bereitschaft

Glasner und Rose haben den Fokus, bei Rode kribbelt es, Schiri Siebert ist dankbar und der Pokalexpress kommt mit der gaballten Eintracht-Wucht in Berlin an. Der Tag vor dem Finale.

+++ Pokal(sieger-)express angekommen +++

„Wir erreichen mit sieben Minuten Verfrühung den Berliner Hauptbahnhof“, hieß es über den Lautsprecher des Pokalexpresses. Die Verwunderung des Bahnmitarbeiters ob dieser Tatsache war in seiner Stimmlage deutlich zu hören. Am frühen Freitagnachmittag kamen Markenbotschafter, Pokalsieger von den vier Titelgewinnen in den 1970er- und 1980er-Jahren, die 59er-Meister, Vertreter der Frauenmannschaft, Ehrengäste, Sponsoren und Mitarbeiter der Eintracht in einem Sonderzug in der Hauptstadt an.

Alle – vom 59er-Meister István Sztani über die Pokalsieger Peter Reichel (1974, 1975), Ronny Borchers (1981) und Manfred Binz (1988) bis hin zu Ex-Präsident Matthias Ohms – waren sich während der entspannten viereinhalbstündigen Fahrt quer durch Republik einig: Die Eintracht geht morgen als Sieger vom Platz. Warum und wer welchen Tipp abgegeben habt, gibt’s am Samstag auf EintrachtTV zu sehen.

+++ Countdown tickt im Olympiastadion +++

60:00, 59:59, 59:58... 28 Stunden vor dem Anpfiff im Olympiastadion bittet Cheftrainer Oliver Glasner seine Mannen im sonnendurchfluteten Berliner Oval zum Abschlusstraining. Exakt eine Stunde bleibt, danach ist Leipzig dran. Da nimmt es der Countdown auf den Anzeigetafeln ganz genau.

Überraschendes tat sich während den öffentlichen 15 Minuten nicht. Warmlaufen, Sprints, Rondo, und viele lachende Gesichter. Und damit die beste Neuigkeit: Auf dem heiligen Rasen tummelten sich annähernd alle Lizenzspieler. Einzig der am Außenmeniskus operierte Hrvoje Smolcic und der vorzeitig aus Salzburg zurückgekehrte Leihspieler Jérôme Onguéné arbeiteten im Teamhotel individuell.

+++ Rose: „...deshalb stehen sie im Finale“ +++

Häufig genug in dieser Saison hat Leipzig mit seinen Gegnern kurzen Prozess gemacht – insbesondere im DFB-Pokal. Am Freitagnachmittag brauchten die Sachsen hingegen etwas länger. Mit etwa zehn Minuten Verspätung startete die gemeinsame Pressekonferenz mit Vertretern beider Seiten. Stau, so die Begründung. Marco Rose nahm’s mit Humor: „Wir sind mit einem guten Gefühl in den Bus gestiegen und lange ganz gut durchgekommen.“ Ob bewusst oder nicht, der Leipzig-Coach hätte gerade auch von der Pokalreise seiner Mannschaft sprechen können. Jedenfalls seien sie „jetzt hier, um das Ding zu gewinnen. Wir haben einen langen Weg hinter uns, stehen verdient im Finale und freuen uns auf das Spiel. Wir wollen den letzten Schritt gehen.“

Für die SGE hatte der Titelverteidiger viel Lob übrig. Die Eintracht habe „einen klaren Plan, spielt intensiv und schaltet gut um“, legte Rose los: „Tempo über Kolo Muani und Lindström, Fußball mit Götze und Kamada und zwei Sechser, die sich mit einschalten“, so die Blitzanalyse. Kurz gefasst: „Eine sehr gute Mannschaft, deshalb stehen sie im Finale.“

+++ Schiedsrichter Siebert: „Zu einem tollen Spiel beitragen“ +++

Ehe die Cheftrainer und Kapitäne aus Frankfurt und Leipzig zu Wort kommen, nimmt im Jahr des Schiedsrichters mit Daniel Siebert der Referee des 80. Endspiels der DFB-Pokalhistorie Platz.

Als gebürtigem Berliner sei es ihm „nicht möglich, Hertha BSC im Olympiastadion zu pfeifen – von zwei Freundschaftsspielen abgesehen.“ Überhaupt sei es für ihn „nicht selbstverständlich, in einem DFB-Pokalfinale zu stehen, weil das jeder Schiedsrichter für gewöhnlich nur ein Mal darf“.

Etwas Erfahrung im Olympiastadion bringt der 39-Jährige gleichwohl mit. 2001 und 2002 fungierte Siebert als Balljunge, später als Volunteer. Trotz oder gerade wegen der Ausnahmesituation würden er und sein Gespann „nichts anders machen. Grundspannung ist ohnehin da. Wir gehen das fokussiert, dankbar und voller Vorfreude an“.

Sportlich erwartet Siebert „viele knackige Zweikämpfe und viel Speed. Wir möchten mit unserer Leistung zu einem tollen Spiel beitragen“. Vielleicht, so der Unparteiische abschließend, werde es „so laut wie noch nie in meiner Karriere“. Nicht unwahrscheinlich.

+++ Ab 14.50 Uhr: Pressekonferenz und Abschlusstraining LIVE! +++

+++ Ab 13.20 Uhr: Krösche auf dem Podium +++

Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche auf dem Roten Teppich.

Derweil verschlug es Markus Krösche vorab ins Axel-Springer-Hochhaus, wo der Sportvorstand im Rahmen von BILD100 SPORT neben Rudi Völler, Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes, Leipzigs Sportgeschäftsführer Max Eberl, Sarah Splinter und Elisabeth Woyke vom Deutschen Frauen-Fußballteam Special Olympics sowie Rennfahrerin Laura-Marie Geissler und Esportlerin Stefanie Kassekert sprechen wird.

+++ Pünktliche Ankunft am Mittag +++

+++ Abflug! +++

Die Adler heben ab, nächste Station: Berlin-Brandenburg.

+++ Hessen in der Hauptstadt +++

Die weit über die mindestens 90 Minuten hinausgehende Pokalparty wirft schon ihre Schatten voraus.

Einträchtige Grüße vom Brandenburger Tor.

Auch am Tage dürfen sich alle Adlerträger auf spannendes Programm auf dem Breitscheidplatz freuen.

Nicht nur am Spieltag, sondern bereits heute. Von 12 bis 20 Uhr warten hier kühle Getränke, Frankfurter Lebensgefühl und die Merchandising-Verkaufsstände.

+++ Was war, was wird +++

Gude Berlin! Nach drei Trainingseinheiten in dieser Woche hebt der Eintracht-Tross in wenigen Minuten in Richtung Bundeshaupstadt ab.

Ab 15 Uhr werden Cheftrainer Oliver Glasner und Kapitän Sebastian Rode auf der Pressekonferenz im Olympiastadion sprechen. EintrachtTV überträgt diese ebenso live wie die ersten 15 Minuten des Abschlusstrainings ab 16 Uhr.

Bis es so weit ist, sei Dir die bisherige Road to Berlin der ETV-Kollegen nochmal wärmstens empfohlen.