+++ Die Gäste kommen spät – und mit voller Kapelle +++
Da saßen sie dann. Weil sich der Flug von Aberdeen nach Frankfurt verzögerte, betraten Barry Robson und Kelle Roos etwa eine Dreiviertelstunde später als geplant das Podium im Stadion. Just als die Pressekonferenz zu Ende war, rollte auch der Rest des schottischen Trosses an, begleitet von den akustischen Ausläufern des unweit des Deutsche Bank Park stattfindenden Oktoberfestes.
Auch für den Donnerstag ist sich Robson sicher, einen stimmungsvollen Abend zu erleben. Auf die Frage eines Reporters, der von rund 3000 Gästefans sprach, meinte der AFC-Chefcoach: „Wenn die Fans da sind, ist das ein großer Teil unseres Erfolgs. Dass sie mit uns reisen, wie etwa nach Schweden, ist ganz wichtig für uns.“
Auch wenn der Football Club gegen den BK Häcken letztlich den Kürzeren zog und in der UEFA Europa Conference anstatt Europa League landete, vertritt Robson die Überzeugung: „Die Jungs haben hart dafür gearbeitet, in der Gruppenphase zu stehen. Sie haben sich die Teilnahme am Europapokal verdient.“
Der ehemalige Profi macht keinen Hehl daraus, angesichts der Kulisse und des Gegners „aufgeregt“ zu sein, und schiebt hinterher: „Wir wollen gegen die besten Mannschaften spielen. Wäre das nicht der Fall, sollten wir mit Fußball aufhören. Das ist unsere Mentalität.“
Es kommt darauf an, welche Optionen wir wählen, wenn wir den Ball haben.
AFC-Cheftrainer Barry Robson
Überhaupt appelliert der 44-Jährige an das Mindset seiner Truppe: „Wir haben den Glauben. Die Eintracht hat eine wirklich gute Mannschaft. Aber es ist ein Fußballspiel. Wir sind hierhergekommen, um unseren Stil auf den Platz zu bringen.“
Wie dieser aussehen könnte, mochte Robson nicht verraten. Nur so viel: „Es ist sehr schwer, gegen stärkere Mannschaften mehr Ballbesitz zu haben. Es kommt darauf an, welche Optionen wir wählen, wenn wir den Ball haben.“ Ansonsten gelte, „zu null zu spielen – auch wenn das nicht einfach ist – und ein Tor zu schießen.“
Personell haben die Gäste übrigens die freie Auswahl. „Der ganze Kader steht zur Verfügung, alle sind mitgereist“, so Robson.
So auch Kelle Roos. Auch der Torhüter setzt auf das eigene Selbstverständnis: „Wir kennen unsere Stärken und vertrauen aufeinander. Wir wissen, gegen wen wir spielen und dass wir unser bestes Gesicht zeigen müssen, um ein positives Ergebnis zu erzielen. Wir haben einen großen Glauben in unsere Fähigkeiten – müssen sie aber natürlich auf den Platz bringen.“
+++ Verkaufsstart Europatrikot +++
Das neue Europatrikot von Eintracht Frankfurt wird am Donnerstag im Rahmen des Spieltags exklusiv im Stadion erhältlich sein. Der Fanshop öffnet zeitgleich mit Einlassbeginn ab 16.45 Uhr.
Kindertrikots folgen zu einem späteren Zeitpunkt.
Der Verkauf im Onlineshop sowie in anderen Fanshop folgt in der kommenden Woche. Informationen hierzu folgen gesondert.
Spieltagsflyer
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Pressekonferenz vor dem Spiel
„Favoritenrolle gerecht werden“
+++ Tuta: „Ein weiter Weg“ +++
Er ist einer von neun verbliebenen Europa-League-Helden von 2022. Einer von fünf aktuellen Adlerträgern, die in Sevilla in der Startelf standen: Tuta. Im Interview mit der UEFA erinnert sich der Brasilianer nicht nur an jene Sternstunden, sondern erklärt auch die Herkunft seines (Künstler-)Namens und blickt auf die kommenden Herausforderungen:
„Es liegt ein weiter Weg vor uns. Wir müssen die Dinge Tag für Tag angehen und hart trainieren. Gleichzeitig ist es wichtig, uns auf die Bundesliga zu konzentrieren und die ganze Woche den Fokus hochzuhalten. Sowohl die Spieler, die in der Startelf stehen, als auch diejenigen, die von der Bank kommen, müssen in der Lage sein, den Unterschied zu machen und ihren Beitrag zu leisten. Das gilt für jedes einzelne Spiel. Ich bin mir sicher, wenn wir das beherzigen und den Kampf annehmen, können wir viel erreichen.
+++ Russ erwartet viele lange Bälle und Zweikämpfe +++
Intensiv haben sich das Trainer- und Analyseteam auf den Gegner aus Schottland vorbereitet. „Wir erwarten ein ähnliches Spiel wie gegen Bochum mit vielen langen und zweiten Bällen und Zweikämpfen. Wir erwarten Aberdeen eher defensiver mit einem tieferen Block. Wir müssen geduldig sein, den Ball laufen lassen und den Gegner ins Laufen bekommen, um Lücken zu finden“, erklärt Russ während des Abschlusstrainings bei EintrachtTV und hebt drei Leistungsträger des AFC hervor: „Bojan Miovski ist der Typ Wandspieler, Duk der Tiefgänger und Dribbler. Die beiden Stürmer sorgen für Furore. Leighton Clarkson auf der Sechs ist deren technisch bester Spieler.“
+++ Gelockerte Stimmung, Marco Russ bei EintrachtTV +++
Auf Platz 4 im Deutsche Bank Park holen sich die Adlerträger den finalen Schliff vor dem Duell mit dem Aberdeen FC, der im Laufe des Tages im Herzen von Europa eintreffen wird. Gut gelaunt betraten das Trainerteam um Dino Toppmöller, 23 Feldspieler und drei Torsteher den Rasen, von Minute eins an herrschte gelockerte Stimmung. Wie bei Europapokalspielen gewohnt waren die ersten 15 Minuten des Abschlusstrainings geöffnet.
Während Kristijan Jakic individuell trainierte, war Sebastian Rode mittendrin im Geschehen. „Seppl war zuletzt gesundheitlich angeschlagen, aber am Dienstag wieder halbwegs in der Spur. Wir haben noch fast zwei volle Tage. Ich denke, wenn er keinen Rückschlag mehr erleidet, ist er auf jeden Fall eine Option. Erstens ist er wichtig als Kapitän und zweitens für die Struktur und Disziplin“, sagt Marco Russ, Spielanalyst bei der Eintracht, am EintrachtTV-Mikrofon.
Die Jungs sind fokussiert.
Marco Russ
Während das Team auf dem Platz das obligatorische Warm-up durchlief und sich anschließend in drei Rondos aufteilte, gab der langjährige SGE-Profi einen Einblick in das Innere der Mannschaft: „Die Jungs sind fokussiert wie immer. Wir sind zwar ungeschlagen, aber nicht zufrieden mit den Ergebnissen. Die vielen Unentschieden stören das Trainerteam und die Mannschaft. Wir müssen hart arbeiten, die Mentalität stimmt“, so Russ, der über 300 Pflichtspiele mit dem Adler auf der Brust bestritt, und betonte: „Die Feinabstimmung im letzten Drittel braucht Zeit. Alles ist neu, das muss sich erstmal finden. Ich mache mir keine Sorgen.“
+++ Das Programm am Mittwoch +++
- 11 Uhr: Die ersten 15 Minuten des Abschlusstrainings live auf EintrachtTV. Lars Weingärtner moderiert, zum Interview erscheint Marco Russ.
- 13.30 Uhr: Die Pressekonferenz der Eintracht live auf EintrachtTV mit SGE-Cheftrainer Dino Toppmöller und Torwart Kevin Trapp.
- 19.15 Uhr: Die Pressekonferenz des Aberdeen FC mit AFC-Chefcoach Barry Robson und Keeper Kelle Roos. Die wichtigsten Aussagen liest Du hier im Adlerticker.
+++ Kleine Zeitreise +++
Apropos Russ: Der einstige Haudegen zählte unter anderem zum Team, das 2013 mit einem 3:0-Heimsieg gegen Girondins Bordeaux die Europa-League-Saison eröffnete. Genauer gesagt: Am Dienstag vor zehn Jahren, am 19. September 2013. Russ selbst stellte persönlich auf 2:0. Den Rest der Zeitreise findest Du auf Facebook.
+++ Wiedersehen nach 44 Jahren +++
In der UEFA Europa League hätte sich auch der Aberdeen FC gerne gesehen. Weil die Nordschotten aber in den Play-offs gegen den BK Häcken das Nachsehen hatten, steigt am Donnerstag die Neuauflage des ersten Europapokalduells am 19. September 1979 – das nächste Jubiläum! Die Kollegen vom Eintracht-Museum haben mal einen genaueren Blick auf die Schnittmengen beider Vereine geworden.
+++ Der Weg in die Gruppenphase +++
Erfreulicher lief die einzige Qualifikationsrunde für die Hessen. Dem 1:1 in Sofia folgte ein 2:0 zu Hause gegen den PFC Levski. Der erste europäische Abend im Stadtwald 2023/24 hat einen Vorgeschmack geliefert auf das, was gegen Aberdeen, Thessaloniki und Helsinki folgen soll. Zurücklehnen und genießen!
+++ Wissenswerter Sechserpack +++
Erstes Mal UEFA Europa Conference League, der sechste verschiedene internationale Wettbewerb in der Geschichte von Eintracht Frankfurt. Rekord eines deutschen Klubs und Anlass genug, ein halbes Dutzend Fakten herauszukramen, mit denen Du am Bratwurststand oder bei einem gemeinsamen RTL-Abend glänzen kannst.
+++ Schiedsrichter aus Zypern +++
Anschließend daran das Schiedsrichtergespann ausnahmsweise mal von hinten aufgerollt. Der Video Assistent Referee heißt Dimitris Solomou, unterstützt von Marios Christoforou. Vierter Offizieller ist Menelaos Antoniou. An den Seiten stehen die Linienrichter Marios Dimitriadis und Pavlos Georgiou.
Der Schiedsrichter der zypriotischen Kombo ist Chrysovalantis Theouli. Aber geboren in New South Wales. Um Vorbehalten vorzubeugen: nicht das im United Kingdom, sondern im australischen Sydney.