20.02.2023
Europapokal

Adlerticker: Glasner und Spalletti einer Meinung

Die Cheftrainer von Frankfurt und Napoli äußern beiderseits Respekt und Vertrauen. Derweil steht die Rückkehr von Rode bevor und die Schiedsrichteransetzung weckt Erinnerungen – der Tag vor dem Hinspiel.

Abschlusstraining, Pressekonferenz, Medienangebote und vieles mehr. Hier gehen fortlaufend die wichtigsten Informationen vor dem Achtelfinalhinspiel der UEFA Champions League zwischen Eintracht Frankfurt und der SSC Napoli ein.

+++ Spalletti: „Ich sehe es wie Glasner – 50:50“ +++

Während Oliver Glasner bereits am Nachmittag mit den Medien sprach, folgte sein Gegenüber Luciano Spalletti am Abend nach dem obligatorischen Pitch Walk seines Teams im Stadion. „Eintracht hat mehr Erfahrung, durch den Europapokalsieg. Sie kann schnell spielen, hat viel Tempo beim Umschalten. Wir haben unsere Fähigkeiten, aber sie auch. Ich sehe es wie Oliver Glasner, die Chancen auf das Weiterkommen stehen 50:50“, sagte Spalletti, der im Verlaufe der Pressekonferenz auf Nachfrage weiter auf Glasner einging. „Er ist ein moderner Trainer, kann hohes Pressing spielen lassen. Seine Spieler kommen aber schnell wieder zurück und schließen die Räume. Kompliment für den Fußball, den er spielen lässt. Das wird eine schwere Partie.“ Einen Meilenstein hat Spalletti übrigens am Freitag gesetzt. Beim 2:0-Sieg seines insgesamt neunten Klubs bei der US Sassuolo stand der 63-Jährige zum 1.000. Mal als Trainer an der Seitenlinie.

+++ Di Lorenzo: „Treffen auf eine starke Mannschaft“ +++

Giovanni di Lorenzo, sein Kapitän, verriet unterdessen, wie Napoli gegen die Eintracht Tore erzielen möchte: „Über Standards, daran haben wir gearbeitet.“ Er und die Mannschaft seien sich der Wichtigkeit der Partien bewusst, denn man habe noch nie das Viertelfinale der Champions League erreicht. „Wir sind in der Meisterschaft Erster. Aber das ist ein anderer Wettbewerb. Wir müssen all unsere Möglichkeiten zeigen. Das in Europa umzusetzen, ist schwieriger als in der Liga“, meinte der 29-jährige Europameister, der 2020 mit der SSC Pokalsieger wurde. „Es gibt keinen Favoriten im Achtelfinale. Wir treffen auf eine starke Mannschaft mit hohem Level und hoher Intensität“.

+++ Das blättche als ePaper +++

Cheftrainer Luciano Spalletti und Khvicha Kvaratskhelia im Kurzportrait, Fjörtofts Einschätzungen zur SSC Napoli und der Blick in die Historie. Das neue blättche ist da.

Inhalte unter anderem...

  • ...Cheftrainer Luciano Spalletti, den die Eintrachtler noch als Coach des FC Internazionale 2019 im Achtelfinale der UEFA Europa League kennen.
  • ...Khvicha Kvaratskhelia, den die fußballverrückten Neapolitaner in Anlehnung an ihr Idol Diego Maradona schon „Kvaradona“ nennen.
  • ...die Kolumne von Jan Aage Fjörtoft.
  • ...Adlergebabbel: Michael Apitz hat natürlich wieder gezeichnet.
  • ...die SGEschichte mit Diego Maradona.

+++ Gemischte Aussichten bei Rode +++

Im Rahmen der Pressekonferenz des Gastgebers gab Oliver Glasner ein Update zu Sebastian Rode. Der erkältete und am Montag individuell arbeitende Kapitän wird „im Kader stehen, wenn nichts mehr dazwischenkommt“. Allerdings schränkte der der Cheftrainer ein, dass für Rode ein Startelfeinsatz zu früh käme.

Gefragt nach der Ausrichtung der SSC Napoli lobte der Österreicher auf der einen Seite das System des italienischen Tabellenführers, betonte aber auch: „Wir kennen Neapels 4-3-3 aus der Europa League und haben bewiesen, dass wir gleichzeitig kompakt und torgefährlich sein können. Wichtig ist, geschlossen aufzutreten und zugleich den Gegner in der Defensive zu beschäftigen.“

Neben taktischen Hinweisen sei es im Trainerteam auch eine Überlegung gewesen, „den Spielern emotionalen Input zu geben“. Am Ende seien die Gänsehautmomente vergangener Tage aber im Archiv geblieben. Denn „die Jungs sind ohnehin heiß wie Frittenfett. Es geht bei aller Leidenschaft auch darum, unsere Aufgaben auf dem Platz zu erfüllen, um zu gewinnen.“

+++ Russ: „Jetzt geht’s um die Wurst“ +++

Auch der Wettergott scheint sich auf den bevorstehenden Europapokalkracher zu freuen. Als Eintracht Frankfurt ab 11.30 Uhr das offizielle Abschlusstraining auf Platz 4 bestreitet, strahlen die Adler bei frühlingshaften Bedingungen mit der Sonne um die Wette. Das Kribbeln ist auch Marco Russ anzumerken, der während den ersten öffentlichen Minuten bei EintrachtTV zu Gast ist.

Bezogen auf die Belastungssteuerung spricht der Videoanalyst auch aus eigener Profierfahrung, als er erklärt: „Der zweite Tag nach einem Spiel ist, was die Müdigkeit angeht, der schwierigste.“ Entsprechend dosierte Cheftrainer Oliver Glasner das Programm am Tag vor der Heimpartie gegen die SSC Napoli. „Sonne genießen, warmmachen, Muskeln in Schwung bringen“, umreißt Russ den Aufgalopp.

Wir genießen jede Sekunde, aber dahinter steckt eine Menge Arbeit.

Marco Russ

Die theoretische Vorarbeit ist ohnehin getan. „Neapel ist sehr konstant und beherrscht die Liga. Ein richtiger Brocken. Aber wir wären nicht Frankfurt, wenn wir nicht schon einen Plan hätten“, deutet Russ an. „Wir genießen jede Sekunde, aber dahinter steckt eine Menge Arbeit. Wir sind ehrgeizig und wollen oben dranbleiben“, zeigt der 37-Jährige auf.

Inwieweit dabei der seit Samstag erkältete Sebastian Rode, der neben Éric Junior Dina Ebimbe als einziger Adlerträger nicht im Mannschaftstraining stand, mitwirken kann, ist offen. „Er sieht wieder besser aus. Wir müssen sehen, wie er die Belastung wegsteckt. Wir hoffen, dass er zumindest im Kader steht, sollte er einigermaßen fit sein. Dafür ist er viel zu wichtig.“ So oder so weiß nicht nur Russ: „Es muss alles passen. Jetzt geht’s um die Wurst!“

+++ Der Schiedsrichter: Artur Dias +++

Der Referee steht fest. Artur Dias wird den Europapokalabend um 21 Uhr anpfeifen. Die ersten und bisher einzigen Erfahrungen mit Portugals Schiedsrichter des Jahres 2016 sind noch nicht allzu lange her. Der 43-Jährige leitete am 14. April 2022 eine durchaus geschichtsträchtige Partie der Adlerträger: das Viertelfinalrückspiel der UEFA Europa League beim FC Barcelona im Camp Nou – der Ausgang ist bekannt.

+++ Eintracht-Trio nachnominiert +++

Vor der ersten Teilnahme an einem Achtelfinale der UEFA Champions League hat Eintracht Frankfurt Veränderungen am vor dem Saisonstart gemeldeten Kader vorgenommen. Der Bundesligist nutzt damit die Möglichkeit, im europäischen Wettbewerb nach der Gruppenphase drei neue Spieler zu nominieren.

Die 25 Adler für die Königsklasse

TorAbwehrMittelfeldAngriff
Kevin TrappEvan NdickaKristijan JakicRandal Kolo Muani
Diant RamajHrvoje SmolcicDjibril SowFaride Alidou
Timothy ChandlerDaichi KamadaRafael Santos Borré
Aurélio ButaSebastian RodeLucas Alario
Christopher LenzMakoto Hasebe
Philipp MaxÉric Junior Dina Ebimbe
TutaMario Götze
Fynn OttoJesper Lindström
Ansgar Knauff
Mehdi Loune

Dazu zählen im Februar Philipp Max, der am letzten Tag der Wintertransferperiode von der PSV Eindhoven gekommen war, sowie die verletzungsbedingt zunächst nicht gemeldeten Aurélio Buta und Almamy Toure. Nicht mehr in der 25-köpfigen A-Liste tauchen der nach Salzburg verliehene Jérôme Onguéné, der nach Italien zurückgekehrte Luca Pellegrini und Jens Grahl auf.

+++ MD -1 +++

Am Dienstagabend schallt nach der erfolgreichen Gruppenphase zum vierten Mal die Hymne der UEFA Champions League durch das Frankfurter Stadion, Gegner der Eintracht im Achtelfinale ist die SSC Napoli. Die Kollegen von EintrachtTV haben zur Einstimmung auf das Duell mit dem Spitzenreiter der iatlienischen Serie A ein „Im Herzen von Europa“-Spezial produziert. Viel Vergnügen.