28.01.2021
Eintracht

Alles Gude, Bruno Hübner!

60 Jahre Bruno Hübner bedeuten auch bald ein Jahrzehnt Eintracht Frankfurt. Würdigung einer bewegten und bewegenden Zeit.

Die ersten Schritte im Profibereich

Im Sommer 1981 wechselt Bruno Hübner im Alter von 20 Jahren von seinem Heimatverein FVgg. Kastel 06 zum 1. FC Kaiserslautern in die Bundesliga. Während seiner Zeit beim FCK kam Hübner auf 76 Bundesligaeinsätze, in denen ihm 19 Tore gelangen. Auch im UEFA-Cup durfte der Offensivmann während dieser Zeit ran, unter anderem 1982 im Viertelfinale gegen Real Madrid. Nach einer 1:3-Niederlage im Bernabeu überrollte der FCK unter Trainer Karl-Heinz Feldkamp im Rückspiel die Königlichen mit 5:0.

Verletzungspech in Wiesbaden

Nach seiner Zeit beim 1. FC Kaiserlautern wechselte Bruno Hübner in seine Heimat zum SV Wehen, der erst vor etwas mehr als einem Jahrzehnt durch den Umzug in die zehn Kilometer entfernte hessische Landeshauptstadt zum SV Wehen Wiesbaden wurde. Nach einem Jahr musste er aber aufgrund einer Verletzung seine Karriere als Spieler beenden. Als Funktionär blieb er dem Verein aus Taunusstein im Rheingau-Taunus-Kreis jedoch erhalten - und das über 20 Jahre lang. In der Saison 1994/95 und 1997/98 war Hübner sogar für drei Spiele Trainer, wovon Wehen zwei gewann und eines unentschieden spielte. Außerdem war Bruno Hübner fünf Jahre lang Vizepräsident. Doch nicht nur das, sondern für die letzten drei Jahre ebenso Manager. In seiner letzten Saison bei Wehen durfte er den Aufstieg in die Zweite Bundesliga feiern.

Über Duisburg nach Frankfurt

Nach seinem 20-jährigen Engagement beim SV Wehen Wiesbaden ging es für Hübner Anfang 2008 nach Duisburg zum MSV, bei dem er erstmals in die Rolle des Sportdirektors schlüpfte. In seinem ersten Jahr in Duisburg stieg die Mannschaft zwar in die Zweite Liga ab, erreichte aber dennoch unter dem Sportdirektor Hübner 2011 das DFB-Pokalfinale. Mit dem Endspiel beendete Hübner seine Zeit in Duisburg und kam im Sommer 2011 nach Frankfurt, wo er seitdem als Sportdirektor agiert und großen Anteil an der zum Aufschwung der vergangenen Jahre führenden Personalpolitik hatte. Seien es Akteure, die von heute dem Team Kontur verleihen wie der aus Nürnberg zurückgekehrte Timothy Chandler, Makoto Hasebe oder Kevin Trapp, der erstmals 2011 den Weg an den Main gefunden hatte. Oder seien es Akteure, die zwar nicht mehr für die Eintracht am Ball sind, aber entscheidend am größten Triumph, dem DFB-Pokalsieg, beteiligt waren: Lukas Hradecky, Mijat Gacinovic oder David Abraham, um nur die Bekanntesten zu nennen.

Guter Job, gute Gene

Nicht nur Bruno Hübner hat es in seiner Familie zum Fußballprofi geschafft, auch seinen drei Söhnen hat er etwas seines Talents abgegeben. Benjamin Hübner und Florian Hübner spielen beide aktiv in der Fußballbundesliga, Benjamin bei der TSG Hoffenheim und Florian beim 1. FC Union Berlin. Sein ältester Sohn Christopher Hübner hat seine Kariere bereits beendet, seine letzte Station war der SV Wehen Wiesbaden. Seine Söhne wurden alle drei in der Wiesbadener Helios Klinik geboren. Entsprechend war es Hübner 2020 eine Herzensangelegenheit, die vergangene „AUF JETZT!“-Kampagne dort vor Ort zu unterstützen. Der jährliche Familien-Skiurlaub in großer Runde ist gesetzt – wenn es die Terminlage und das Weltgeschehen zulassen.

Doch hier und jetzt soll ganz und allein die Geburt des Sportdirektors, Vaters und Fußballers Bruno Hübner im Mittelpunkt stehen – und von zwei Menschen beschrieben werden, die ihn sehr gut kennen. Im Wiesbadener Kurier sagt Dietmar Aßmann, ehemaliger Schulkamerad und Weggefährte in Wehen: „Bruno ist ein absoluter Familienmensch, der aber seine Weggefährten nie aus dem Auge verloren hat. Das finde ich neben seinem Durchsetzungsvermögen auf und außerhalb des Platzes eine große Charaktereigenschaft. In Wehen waren wir eine verschworene Gemeinschaft.“ Und Rudi Collet, Mitspieler in Wehen, ergänzt: „Bruno hat uns mit seiner Mentalität immer einen Schritt nach vorne geführt. Er konnte in der Kabine richtig laut werden. Doch jeder wusste, wie er es meint. Nie hat sich einer persönlich angegriffen gefühlt.“ In diesem Sinne: Alles Gude, Bruno!