16.01.2024
Training

Arbeit mit fast allen Mann

Kein Adlerträger ist ernsthaft verletzt. Einzig Grahl fehlt krankheitsbedingt. Kalajdzic tritt etwas kürzer. Dafür ist Chandler zurück und Rode steigert die Intensität.

Knackige Temperaturen im Stadtwald, knackige Einheit auf dem Trainingsplatz neben der Wintersporthalle im Deutsche Bank Park. Bei Graden rund um den Gefrierpunkt betraten die Adlerträger nach einem Tag Pause um kurz nach elf den Rasen. Dick eingepackt mit Handschuhen und Mützen und doch reichlich Dauerlächeln im Gesicht. Der gelungene Restart nach dem Jahreswechsel macht’s möglich.

Hauptverantwortlich, die Adler zu Höchstleistungen zu leiten, ist seit einem halben Jahr Dino Toppmöller. Der Cheftrainer ist sich der befriedigenden Momentaufnahme bewusst. Zufriedenheit stellt sich damit nicht automatisch ein, wie er in der Sendung von Medien-Partner HIT RADIO FFH „Guten Morgen, Hessen“, nochmals betonte. „Meine Aufgabe ist es, den Finger in die Wunde zu legen. Denn nach einem Erfolg sinkst du in deine Komfortzone ein. Das dürfen wir uns nicht erlauben. Darmstadt ist mit Sicherheit besser als der Tabellenplatz“, erklärte der 43-Jährige mit Blick auf den Rückrundenstart am Böllenfalltor.

Dahingehend machte sich zum Start in die Vorbereitungswoche beileibe keiner seiner Akteure verdächtig. Zumal die Konkurrenzsituation trotz der drei Africa-Cup-Teilnehmer Farès Chaibi, Omar Marmoush und Ellyes Skhiri nicht kleiner geworden ist. Sebastian Rode ist vergangene Woche ins Mannschaftstraining zurückgekehrt und steigert stückweise die Intensität.

Chandler genesen

Timothy Chandler ist nach etwa sechswöchiger Wadenverletzung auch wieder an Bord, sodass das Trainerteam 23 Feldspieler und vier Torhüter zur Verfügung hat. Den Platz des krankheitsbedingt aussetzenden Jens Grahl nahm diesmal Nachwuchstalent Melvin Hellmann ein. Auch die U21-Leistungsträger Kauã Santos und Simon Simoni sowie Elias Baum, Nnamdi Collins und Ignacio Ferri Julià gehörten der Gruppe an.

Vorsichtsmaßnahme bei Kalajdzic

Es dauerte nicht lange, bis die wenigen Zaungäste einen Eindruck von den Vorgaben bekamen: Geschwindigkeit, Schärfe, Passqualität, Dynamik. Um nur ein paar wiederkehrende Schlagworte zu nennen, welche die fokussierten Hessen mit Leben füllten. Nicht komplett mitmischen konnte Sasa Kalajdzic. Beim vorzeitigen Ende handelte es sich um eine Vorsichtsmaßnahme, die Diagnose ergab eine Fußprellung.

„Es ist mir sehr, sehr wichtig, jeden einzelnen Spieler zu verbessern. Denn wird der Spieler besser, wird dadurch auch die Mannschaft besser“, lautet ein Credo, das Toppmöller zuvor im Radio kundtat. In der Praxis sah das dann teilweise so aus, dass der Chefcoach selbst sich ein Sextett um die nominell offensivsten Spieler schnappte und an Steil-Klatsch-Mustern in Tornähe inklusive Abschluss feilte. Ähnlich handhabte es Assistenztrainer Stefan Buck, einst Abwehrmann, mit den Verteidigern Chandler, Collins und Tuta.

„Es lohnt sich, jeden Tag hart zu arbeiten!“

Cheftrainer Dino Toppmöller

Ganzheitlicher wurde es schließlich im verkleinerten Spielfeld auf zwei Tore. Wenige Kontakte, direkte Pässe, Pressing, Gegenpressing – Biss und Schweiß bei Eiseskälte. Oder wie Toppmöller im FFH-Studio unterstrich: „Es lohnt sich, jeden Tag hart zu arbeiten!“ Also auch am Mittwoch, Donnerstag und Freitag. Und nicht zuletzt am Samstagnachmittag, wenn sich die SGE dem kampferprobten SV Darmstadt 98 erwehren möchte.