19.02.2023
Bundesliga

Auf Stepis Spuren

Die Heimserie geht weiter, ein Torjäger im Zehnerrausch und ein EintrachtFM-Experte, der zur Zahl des Spiels passt. Der Sieg gegen Bremen im Rückblick.

2:0 gegen Werder Bremen. Bemerkenswert sind in dieser Partie sicherlich weniger die Offensiv-, als die Defensivstatistiken. Beim 0:3 in Köln vor Wochenfrist hatte die Eintracht zwei Tore nach Standards kassiert, musste erstmals in diesem Jahr den Platz als Verlierer verlassen. Sechs Tage später zeigten die Adlerträger ein anderes Gesicht, auch wenn Kevin Trapp bemerkte, dass „wir an die guten Leistungen zuletzt angeknüpft haben, gegen Köln hat uns lediglich die Konsequenz bei Standards gefehlt“.

Drei Ligaheimspiele ohne Gegentor

Gegen Werder waren die Gastgeber im Deutsche Bank Park insbesondere konsequent in der Defensive, sodass Trapp auch im dritten Bundesliga-Heimspiel des Jahres kein Gegentor schlucken musste. Schon bei den 3:0-Erfolgen gegen Schalke und die Hertha sammelte der Nationaltorhüter Weiße Westen. Dabei ließen die Adlerträger keinen Torschuss der Bremer zu, das war den Gästen fast vier Jahre lang nicht passiert. Drei Bundesligaheimspiele in Serie ohne Gegentor – das gab’s übrigens rund sechs Jahre nicht. Mit den Zählern 20 bis 22 hat die Eintracht im heimischen Stadion schon mehr Punkte eingefahren als in der gesamten vergangenen Saison.

Auf dem Flügel sehr aktiv: Philipp Max.

Dass die Bremer offensiv nicht zur Geltung kamen, daran hatte auch Kristijan Jakic seinen Anteil. Erstmals seit dem Rückrundenauftakt gegen Schalke stand der Kroate wieder in der Startelf, brachte 90 Prozent seiner Pässe zum Mitspieler und überzeugte in den Zweikämpfen. „Er hat gegen Füllkrug viele wichtige Duelle gewonnen. Es war nicht einfach für ihn, er hatte wenig Einsätze zuletzt. Aber wenn er reinkommt, ist er da“, bilanzierte Sportvorstand Markus Krösche.

Ähnliches traf auf Ansgar Knauff zu, der zuletzt dreimal auf der Bank Platz nehmen musste. „Ansgar hat es sehr gut gemacht“, heimste auch er ein Sonderlob ein, ausgesprochen von Cheftrainer Oliver Glasner. Jakic und Knauff bestachen zudem als Vorlagengeber, die Angriffe wurden jeweils von Philipp Max eingeleitet. Zunächst erreichte sein Freistoß Kristijan Jakic, später köpfte Kolo Muani Max‘ Flanke aufs Tor und Knauff nahm die Parade von Werder-Torhüter Pavlenka auf.

Geschichte des Spiels: Kolo Muanis Zehnerpack

Glasner sagte später über Randal Kolo Muani, dass „er schon bessere Spiele gemacht“ und „mit dem Rücken zum Tor sicherlich noch Potenzial“ habe. Der Franzose war es aber, der sich erneut in die Torschützenliste eintragen konnte.

Randal Kolo Muani steht goldrichtig und markiert das 2:0 gegen Bremen.

Nach Knauffs reaktionsschneller Vorlage brauchte der 24-Jährige nur noch einzuschieben. Kolo Muani ist der erste Adlerträger seit detaillierter Datenerfassung (2004/05) mit einer zweistelligen Anzahl an Toren und Assists in einer Bundesligasaison. Zehn Assists und zehn Tore in seinen ersten 20 Bundesligaspielen, das gelang bisher nur Erling Haaland im Trikot von Borussia Dortmund.

Zahl des Spiels: 11

Elfter Sieg im 21. Saisonspiel – das gab’s zuletzt in der Saison 1992/93. Trainer damals: Dragoslav Stepanovic, beim Spiel gegen Werder übrigens als EintrachtFM-Experte am Mikrofon ein fachkundiger und unterhaltsamer Gesprächspartner für Kommentator Lars Weingärtner.

Mit dem sechsten Sieg aus den vergangenen sieben Bundesligaheimspielen gewann Oliver Glasner mehr Partien im Deutsche Bank Park als in den 21 Bundesligaheimpartien zuvor. Die Eintracht bleibt damit an den Top-Fünf der Liga dran, was auch Sportvorstand Krösche erfreute, um „den Abstand nach vorne wieder zu verkürzen“.

Das schreiben die Medien

  • Hessenschau: „ Eintracht Frankfurt nimmt emotional Abschied von zwei Legenden und feiert dann einen verdienten Heimsieg gegen Werder Bremen. Verlass ist wieder einmal auf den Torjäger vom Dienst und einen potenziell neuen ‚Flankengott‘.“

  • Kicker: „Von defensiven Lücken war an diesem 21. Spieltag aber nichts zu sehen: Vielmehr ließ das auf zwei Stellen umgebaute Team von Trainer Oliver Glasner (Jakic und Knauff für Hasebe und Buta) - vor allem eben der Defensivverbund - in den ersten 45 Minuten rein gar nichts zu. Trapp war beschäftigungslos.“

  • BILD: „Die Eintracht ist bereit für den Königsklassen-Kracher! Drei Tage vor dem Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen den SSC Neapel siegt Eintracht Frankfurt in der Bundesliga mit 2:0 gegen Werder Bremen, die im sechsten Anlauf erstmals in ihren lachsfarbenen Trikots ein Spiel verlieren.“

Das sagt das Netz

  • „Ein wichtiger und zudem - Respekt! - nach dem 2:0 " abgezockter Sieg durch die kräftesparende Spielweise, um Körner für Dienstag zu sparen.“ (Holger Fitz)

  • „Genau, wichtiger Sieg, Neapel wird schon mehr der SGE abverlangen, aber der bessere wird es packen, die SGE 🦅🦅🦅🦅🦅“ (Peter Kußmann)

  • „Drei wichtige Punkte. Jetzt Fokus auf Neapel und am Dienstag den nächsten Heimsieg krönen.🦅⚫️⚪️🔴🍀“ (@anton.dank1_official)

Ausblick: Napoli kommt

Werder Bremen ist abgehakt, die SSC Napoli wartet. Schon am Dienstag geht es weiter, gegen die „aktuell vielleicht beste Mannschaft der Welt“, so Jan Aage Fjörtoft in der Eintracht-Kolumne „Übersteiger“, die im Spieltagsflyer „blättche“ erscheint.

Am Montag trainiert das Team von Oliver Glasner ab 11.30 Uhr auf den Plätzen im Deutsche Bank Park, die ersten 15 Minuten werden auf EintrachtTV live übertragen. Tags darauf wird um 21 Uhr das Hinspiel im Achtelfinale der UEFA Champions League im heimischen Stadion angepfiffen. Das nötige Selbstvertrauen dafür haben sich die Adlerträger gegen Bremen geholt, und Ansgar Knauff sagte danach selbstbewusst: „Wenn wir all unsere Qualitäten auf den Platz bringen, können wir gerade zu Hause mit diesem Publikum im Rücken jeden schlagen. Wir sind bereit!“