22.05.2021
Bundesliga

Ausstand nach Maß

Frankfurt gewinnt gegen Freiburg 3:1 (0:0). Toure krönt sein Comeback in der Schlussphase mit der erneuten Führung (87.), Ache besorgt die Entscheidung (90. + 2).

Zum Abschluss schreibt die Eintracht nochmal ein kleines, zumindest persönliches, Märchen: Almamy Toure (87.) und Ragnar Ache (90. + 2), beide über viele Monate dieses Jahres verletzt, entscheiden das letzte Saisonspiel gegen Freiburg. Nach einer Stunde ohne Tore trifft André Silva per Handelfmeter zum 1:0 (62.), der Ausgleich von Woo-Yeong Jeong (76.) hält nicht allzu lange.

Hrustic erstmals in der Startelf, Profidebüt für Bördner

Wie angekündigt wartete das Trainerteam um Adi Hütter mit der einen oder anderen Überraschung in der Startelf auf. So feierte Eigengewächs Elias Bördner sein Profidebüt anstelle des geschonten Kevin Trapp. Außerdem durfte Ajdin Hrustic erstmals von Beginn an mit dem Adler auf der Brust auflaufen und ersetzte den mit Sprunggelenksproblemen ausfallenden Djibril Sow. Auch Amin Younes musste wegen Adduktorenproblemen passen, wofür Steven Zuber erstmals seit dem siebten Spieltag in der ersten Elf auftauchte. Zu guter Letzt vertrat Stefan Ilsanker Tuta in der rechten Innenverteidigung.

Die Partie war erst 35 Sekunden jung, als Vincenzo Grifo von links nach innen zog und den Ball haarscharf am langen Pfosten vorbeischlenzte (1.). Ein Muster, das sich, ebenfalls ohne Folgen, nach zehn Minuten wiederholte (11.). Auf der Gegenseite gehörte André Silva früh die größte Gelegenheit der ersten Halbzeit, als er einen Steilpass von Martin Hinteregger erlief und aus spitzem Winkel den linken Außenpfosten traf (2.).

In der Folge lieferten sich die Kontrahenten einen munteren Schlagabtausch auf Augenhöhe, wenngleich die Hausherren etwas mehr Spielanteile für sich beanspruchten. Der Zug zum Tor war beiderseits gegeben, weshalb sich Bördner bald den ersten Abschlüssen auf seinen Kasten ausgesetzt sah. Erst war der 19-Jährige bei einem Distanzschuss von Christian Günter zur Stelle und faustete die Kugel im zweiten Versuch aus der Gefahrenzone (14.). Wenig später lenkte er eine Flanke des Linksverteidigers entscheidend ab (20.).

Auch SCF-Schlussmann Mark Flekken blieb nicht beschäftigungslos. Erst legte Silva das Spielgerät in den Rückraum ab, von wo Hrustic platziert abzog, jedoch in Flekken seinen Meister fand (19.). Als das Geschehen allmählich abzuflachen schien, sorgte beinahe Daichi Kamada für einen Hallo-wach-Effekt, als dessen Hereingabe an Freund und Feind vorbeisegelte, einmal aufsprang und Flekken zur einer Rettungstat aus dem Nichts zwang (38.). Nachdem es in der Nachspielzeit kurzzeitig im Frankfurter Sechzehner brenzlig geworden war (45. + 1), verabschiedeten sich beide Seiten torlos in die Kabinen.

Aymen Barkok kommt in der zweiten Halbzeit ins Spiel und zu einer großen Chance.

Die Kabinen wieder verlassen, suchten die Hessen wie die Breisgauer schnell wieder Räume – und fanden diese auch. Erst trabte Silva relativ unbehelligt durchs Zentrum, doch Flekken war erneut zur Stelle (48.). Wenige Augenblicke darauf versuchte sich Lucas Höler, zielte aber direkt auf Bördner (49.). In diesem Takt entwickelte sich ein launiges, aber ungenaues Scheibenschießen. Kamada (52.), Günter (53.) und der für Zuber eingewechselte Aymen Barkok (54.) zielten allesamt daneben.

Keine Kompromisse kannte nach einer Stunde Silva, nachdem der VAR ein Handspiel im Strafraum erkannt hatte, woraufhin der Portugiese den fälligen Elfmeter in die linke untere Ecke zum 1:0 verwandelte (62.). Es war das 28. Saisontor des Stürmers. Eine Viertelstunde machten die Hessen gute Anstalten, die Führung im Griff zu haben, wenn nicht sogar ausbauen zu können. Dann kam die Schlussviertelstunde, als erst Barkok einen Treffer auf dem Fuß hatte, die Badener zum Gegenangriff ansetzten, nach mehreren Versuchen immer wieder in Ballbesitz gelangten und am Ende Woo-Yeong Jeong freistehend zum Ausgleich einschob (76.).

Aufsehenerregendes passierte auf der Zielgeraden dieser Saison zunächst nicht mehr... Aber dann! Almamy Toure kam im der 81. Minute in die Partie und krönte sein Comeback nach mehrmonatiger Verletzungspause mit dem Siegtreffer zum 2:1 (87.) nach Freistoßflanke Filip Kostics! Den Traumausstand perfekt machte in der Nachspielzeit der ebenfalls eingewechselte Ragnar Ache, der mit seinem ersten Treffer für die Eintracht den 3:1-Endstand herstellte (90. + 2). Ebenfalls nach Assists Kostic.

So beendet Eintracht Frankfurt die Saison nicht nur auf Platz fünf, sondern rundet diese Spielzeit auch mit 60 Punkten ab und bleibt zum dritten Mal in der Bundesligageschichte des Vereins eine komplette Saison zu Hause ungeschlagen.