3:0 gegen Hertha BSC, der zweite Dreier im zweiten Heimspiel 2023, mit 40 Saisontoren so viele wie seit 1991/92 nicht mehr zu diesem Zeitpunkt (damals 43). Und außerdem seit sieben Ligaspielen ungeschlagen. Eine längere Serie gelang Eintracht Frankfurt letztmals zwischen Dezember 2020 und Februar 2021, als es elf Begegnungen in der Beletage waren. So oder ist es für Oliver Glasner ein neuer persönlicher Bestwert, seit der Cheftrainer das Zepter am Main schwingt.
Der Fußballlehrer war wie die Spieler und Sportvorstand Markus Krösche mit der ersten Halbzeit weit mehr zufrieden als mit der zweiten. Themen, die die Hessen im Kollektiv angehen werden. Die persönlichen Errungenschaften bleiben in jedem Fall bestehen.
Geschichte des Spiels: Trapps „runde Woche“
Kevin Trapp hatte am Samstagabend jedes Recht, persönlich von einer „runden Woche“ zu sprechen. Heimsieg gegen die Hertha, am Vortag den Vertrag bis 2026 verlängert – und im Deutsche Bank Park ohne Gegentor geblieben. Es war die 50. weiße Weste für den Schlussmann in der Bundesliga insgesamt.
Eine bemerkenswerte Marke knackte in diesem Zusammenhang auch Mario Götze, der sein 250. Spiel im deutschen Oberhaus bestritt und vor dem 2:0 einmal mehr den vorletzten Pass gab. Profiteur in letzter Konsequenz mittlerweile wie gewohnt war Randal Kolo Muani. Der Franzose hat mit 19 Scorerpunkten nun mehr Torbeteiligungen als Einsätze.
Zahl des Spiels: 952
Eine Quote, die nicht nur Philipp Max imponierte. Der Winterneuzugang feierte vier Tage nach seiner Verpflichtung prompt sein Startelfdebüt mit dem Adler auf der Brust und lobte hinterher: „Kolo ist ein Spieler, der den Unterschied macht. Ich freue mich auf den Tag, wenn ich ihm auch mal einen auflegen kann.“ An Versuchen mangelte es beileibe nicht. Acht Flanken verzeichnete der stürmische Linksverteidiger in seinen ersten knapp 69 Minuten, mehr als jeder andere Akteur auf dem Rasen.
Geile Stimmung, 3:0 gewonnen – perfekter Tag!
Philipp Max
In jedem Fall verlief die Rückkehr auf die Bundesligabühne für den 29-Jährigen nach eigenem Empfinden „sensationell. Ich war erst eine kurze Zeit da. Es dauert ein bisschen, bis sich alle kennenlernen. Trotzdem: Geile Stimmung, 3:0 gewonnen – perfekter Tag!“ Wer mag es ihm verübeln. Im September 2020 war Max vom FC Augsburg zur PSV Eindhoven gewechselt. Die letzte Bundesligabegegnung datiert vom 27. Juni 2020 – das war vor 952 Tagen. „Ich habe die Bundesliga wirklich vermisst“, erklärte der Blondschopf bei EintrachtTV.
Das schreiben die Medien
- Bild: „Herthas Hintermannschaft wird von Frankfurts Zauber-Sturm phasenweise schwindlig gespielt. Nutznießer ist mal wieder Randal Kolo Muani (24).“
- hessenschau: „[Philipp Max] rechtfertigte das Vertrauen von der ersten Minute an, sein Zusammenspiel mit Mario Götze funktionierte auf der linken Seite prächtig [...] Max brachte auch gleich die Ecken mit viel Schnitt in den Strafraum.“
- kicker: „Der SGE-Anhang dichtete den ursprünglich für das Brüderpaar Kolo und Yaya Touré erfundenen - und sowohl durch englische Fußballstadion als auch die Darts-WM bekannt gewordenen - Song auf Kolo Muani um.“
Das sagt das Netz
- „Lieber Grabi, bitte verzeih, dass ich nach "Sie spielte so gut und sie spielte so schön" heut immer mal "Randal" oder "Kolo Muani" statt deines Namens gesungen hab.“ (@balljungs)
- „Was haben Kolo Muani, Lindström und ich gemeinsam? Wir vernaschen Berliner. 😅“ (@TillVennemann)
- „Es gibt keinen einzigen plausiblen Grund dafür, dass Kevin Trapp nicht seit mindestens einem Jahr die unumstrittene Nr. 1 im DFB-Tor ist. Keinen einzigen.“ (@sounds2move)
Ausblick: Ein Training bis zum K.-o.-Kracher
Nicht weniger gespannt blickt die Nummer 32 auf das DFB-Pokalachtelfinale am Dienstagabend, wenn der SV Darmstadt 98 im Stadtwald gastiert. Regionalduelle kenne er „aus der Jugend von Schalke viele. Ich freue mich darauf. Wir möchten eine Runde weiterkommen!“ Bis dahin bleibt nach der aktiven Regeneration am Sonntag eine Einheit am Montagvormittag.
