07.02.2020
Bundesliga

Chandlers Doppelpack ebnet den Weg

Eintracht gewinnt gegen den FC Augsburg mit 5:0 (1:0) und bleibt im Jahr 2020 ungeschlagen.

Ausgangssituation: Tabellennachbarn

Vor dem Spiel stand der FC Augsburg einen Punkt vor der Eintracht, die mit drei Siegen aus vier Pflichtspielen in das Jahr 2020 gestartet war. Die Bilanz gegen die Fuggerstädter ist dagegen weniger positiv, nur drei Siege aus 15 Bundesliga-Partien standen zu Buche. Der FCA hatte der SGE zudem in den vergangenen beiden Kalenderjahren jeweils die erste Pflichtspiel-Niederlage zugefügt.

Personal: Neue Mittelfeldachse

Im Vergleich zum Sieg unter der Woche im DFB-Pokal hatte sich zumindest das zentrale Mittelfeld bei den Adlerträgern verändert. So rotierten Sebastian Rode, Djibril Sow und Makoto Hasebe auf die Bank, dafür standen der ehemalige Augsburger Dominik Kohr und Winter-Zugang Stefan Ilsanker erstmals in dieser Saison in der Startelf. Hasebe kam dann unplanmäßig nach 29 Minuten auf den Platz. Djibril Sow bekam eine Pause, wodurch Mijat Gacinovic in die offensive Zentrale rückte. Timothy Chandler besetzte dieses Mal von Beginn an den Posten auf der rechten Außenbahn.

Eintracht effizient

„Es wird ein Geduldsspiel“, sagte Eintracht-Legende Uwe Bein nach 20 Minuten am Mikrofon von EintrachtFM. Bis dahin hatten die Adlerträger vor 48.800 Zuschauern insbesondere über Kostic und Chandler schon gefühlte 100 Flanken geschlagen, es fehlte aber an Genauigkeit. So gab es bis dato keine Tormöglichkeit für die Elf von Adi Hütter, während auf der anderen Seite Vargas Trapp zu einer Glanzparade zwang (9.). Die Frankfurter kamen zwar immer besser ins Spiel, Augsburg zeigte derweil seine gewohnte Stärke im Umschaltspiel – ohne Ertrag auf beiden Seiten. Nach 29 Minuten musste Adi Hütter reagieren, David Abraham ging angeschlagen vom Feld. Stefan Ilsanker rückte in die Innenverteidigung, Makoto Hasebe kam ins Spiel und ging auf die alleinige Sechserposition. Kurz danach hatte die Eintracht die erste Gelegenheit. Chandler köpfte nach einer Ndicka-Flanke aus kurzer Distanz aufs Tor, Koubek fischte das Leder aus dem Eck. In der 37. Minute machte es Chandler besser, dieses Mal mit dem Fuß. Dominik Kohr spielte dem Eintracht-Eigengewächs in den Lauf und dieser nagelt das Leder unter die Latte. Bemerkenswert an dieser Kombination: Chandler traf im dritten Bundesliga-Spiel in Folge, Kohr kam zu seinem ersten Assist seit dem Hinrundenspiel. Augsburg antwortete mit Niederlechner, der Ilsanker im Fünfer ausspielte und Trapp aus spitzem Winkel forderte (40.). Trapp blieb auch mit einer sensationellen Fußabwehr gegen Finnbogason Sieger (45.). Zwischenzeitlich hätte Silva erhöhen können, sein Abschluss aufs kurze Eck war jedoch zu harmlos (42.).

Schnelle Entscheidung

Die zweite Hälfte begann nach Plan für die Eintracht. Chandler schnürte den ersten Doppelpack seiner Profikarriere, in dem er eine Kostic-Ecke am kurzen Pfosten artistisch unter die Latte köpfte (48.). Vorlagengeber Kostic betätigte sich auch acht Minuten später als Assistent, als er von Gacinovic auf die Reise geschickt wurde. Es folgte eine butterweiche Flanke des Serben auf den Kopf des völlig freistehenden Silvas, der keine Mühe hatte (56.). Augsburg versuchte weiterhin mitzuspielen, die Eintracht hatte aber nun die Partie im Griff. Das letzte Viertel der Partie plätscherte dahin, der deutliche Sieg geriet nicht mehr in Gefahr, auch wenn Chandler nochmal auf der Linie rettete (86.). Zumal die Adlerträger in der Schlussphase noch zwei sehenswerte Treffer nachlegten. Toure flankte auf Kostic - 4:0 (89.); und der Serbe legte nochmal nach, keine 60 Sekunden später. Rode erkämpfte sich den Ball im Zweikampf, legte ab auf Paciencia, der das Leder quasi für Kostic stoppte. Die Nummer 10 schob aus kurzer Distanz ein. 

Fazit: Verdienter Erfolg nach zähem Start

Die Führung zur Pause war glücklich, denn Augsburg hatte mehr klarere Chancen und die Partie bis dato recht zäh. Dass es dennoch 1:0 stand, hatten die Adlerträger Torschütze Timothy Chandler und Torhüter Kevin Trapp zu verdanken. Das Resultat sollte Selbstvertrauen geben, und die verletzungsbedingte Umstellung nach einer halben Stunde hatte keine negativen Auswirkungen. Binnen acht Minuten nach der Pause machte die Eintracht den Sack zu. Danach ließen die Frankfurter nichts mehr anbrennen und kontrollierten die Partie, Uwe Bein fasste es so zusammen: „In der ersten Halbzeit war es etwas kalt, nach der Pause war es erwärmend.“ Kurz vor Schluss krönte Filip Kostic seine erneut starke Leistung mit zwei Treffern zum letztlich etwas zu hoch ausgefallenen Erfolg.

So spielte die SGE

Trapp – Toure, Abraham (29. Hasebe), Hinteregger, Ndicka – Ilsanker – Gacinovic (65. Rode), Kohr – Chandler, Kostic ­– Silva (84. Paciencia).

Tore

1:0 Chandler (37.)
2:0 Chandler (48.)
3:0 Silva (56.)
4:0 Kostic (89.)
5:0 Kostic (90.)