Die 30.000 geknackt!

Es war ein Abend der Superlative beim FV Cölbe. Die Traditionsmannschaft der Eintracht zelebrierte auf dem neuen Rasenplatz und schoss einige herrliche Tore, Alex Meier sah sich nach dem Spiel einer nicht enden wollenden Masse an Autogrammjägern gegenüber (meisterte das aber wie gewohnt souverän), rund 2.500 Zuschauer sorgten für das zweitbeste Ergebnis bei einem Spiel der Eintracht-Altstars in diesem Jahr und mit dieser Zahl wurde auch die Gesamtzuschauerzahl aus dem Vorjahr leicht verbessert.

Über 30.000 Menschen besuchten die 13 Spiele im Rahmen von „Eintracht in der Region“, neben zehn Partien der Tradi waren auch dreimal die Profiteams von Dino Toppmöller (Wetzlar, Fulda) und Niko Arnautis (Karben) am Ball. Eintracht Frankfurt, LOTTO Hessen und Medien-Partner Hit Radio FFH können demnach sehr zufrieden sein. Und so fasste Eintrachts Markenbotschafter Ronny Borchers, in Cölbe wie gewohnt als Trainer der Traditionsmannschaft im Einsatz, zusammen: „Für uns war das Jahr mit der Kampagne sensationell!“

Bereits vor Anpfiff gab es für die zahlreichen Eintracht-Fans das eine oder andere „Special“ zu entdecken. Neben der Hüpfburg, dem Tischkicker und der LOTTO-Torwand für die Kleinsten brachte Fallschirmspringer Eberhard Gienger den Spielball kurz vor Anpfiff der Begegnung aus der Luft. Die Fußballschule absolvierte eine rund 120-minütige Trainingseinheit mit Kids des Vereins. Der Nachwuchs konnte hierbei von ehemaligen Profispielern lernen, das Trainerteam bestand aus Lise Munk, Uwe Bindewald, Alexander Conrad und Manfred „Manni“ Binz. Alle trugen einst die Farben der SGE beziehungsweise zu früheren Zeiten noch des FFC Frankfurt. „Der Verein war toll organisiert. Die Vereinstrainer kennen die Jungs und wissen, wie man sie anpacken muss. Im Großen und Ganzen ein toller Tag, alle haben an einem Strang gezogen. So muss das sein“, kommentierte Trainerin Munk.

Eventfläche sowie Fußballschule mit Ex-Profis

Zusammen mit den beiden Trainerkollegen Ronny Borchers und Wolfgang Trapp stand Ralf Falkenmayer bei FFH-Moderator Daniel Granitzny vor dem Spiel Rede und Antwort. „Vor so vielen Zuschauern zu spielen, macht riesigen Spaß. Die Resonanz ist enorm. Daran merkt man, dass die Eintracht im Moment viel richtig macht“, sagte Falkenmayer. Alle drei Adlerträger standen vor 42 Jahren im Europapokal-Rückspiel bei PAOK Saloniki im Aufgebot der Eintracht. „Der Fußball hat sich seither extrem verändert. Es ist schön, dass sich die Geschichte mit den Gegnern wiederholt. Gegen Aberdeen haben wir 1979 gespielt, PAOK ein paar Jahre später.“, berichtet Trapp am FFH-Mikro, ehe er in der Kabine mit der Mannschaft die Aufstellung besprach.

Auch Bundesligarekordspieler Karl-Heinz „Charly“ Körbel stand gegen Aberdeen und Saloniki auf dem Platz. Beim FV Cölbe hätte er nur zu gerne mit seiner Mannschaft den Platz betreten, aber durch eine Knieverletzung vom Spiel in Bickenbach in der Vorwoche musste der Leiter der Fußballschule und der Traditionsmannschaft zuschauen: „Ich bin selbst etwas traurig, dass ich heute nicht dabei sein kann. Insbesondere, weil wir erstmals in den neuen Trikots gespielt haben. In meiner Karriere hatte ich bis auf den Schien-und-Wadenbeinbruch wenig mit Verletzungen zu kämpfen. Es ist schade, dass ich nicht spielen kann vor dieser tollen Kulisse hier, aber ich bin mit meinem ganzen Herzen dabei.“

Bürgermeister spricht seiner Mannschaft Mut zu

Auch der Bürgermeister von Cölbe, Dr. Jens Ried, zeigte sich begeistert vom Zuschauerandrang. „Der Rasenplatz ist ein schönes Gemeinschaftsprojekt hier in Cölbe. Wir leben in einer Zeit, in der der Staat sehen muss, dass das Ehrenamt handlungsfähig ist. Man sieht es an dem Platz, man sieht es an den Leuten und man sieht es an der Mannschaft. Das ist ein wichtiges Signal an die Menschen, wie gut Dinge bei uns funktionieren können.“ Darüber hinaus sprach er den Hausherren ein Quäntchen Mut zu, lag sein optimistischer Ergebnistipp bei 3:1 – für den FV Cölbe. Der gebürtige Frankfurter sollte im Unrecht sein.

Adlerträger drehen nach Rückstand mächtig auf

Trotz der frühen Führung der Gastgeber (8.) drehten die Adlerträger nach und nach auf und schossen sehenswert herausgespielte Tore. Cölbe hielt tapfer dagegen, doch nach einem unaufhaltbaren Sololauf von Ballkünstler Ervin Skela à la Jay-Jay Okocha fiel der Ausgleich nach rund einer halben Stunde. Bis zur Halbzeitpause blieb es beim Remis, ehe im zweiten Durchgang Frank Gerster (sehenswert per Lupfer über den herausgestürmten Keeper), Mo Idrissou und Christian Balzer die Partie drehten. Lothar Sippel erhöhte infolgedessen, Rene Törner konnte den alten Abstand wiederherstellen. In der letzten Minute war es Anthony Yeboah Junior, der Sohn des früheren Torjägers, der zum Endstand einschob.