06.11.2024
Europapokal

„Ein dickes Brett“

Dino Toppmöller und Hugo Larsson blicken gegen Prag auf „das schwierigste Heimspiel“ international und treten Slavia zugleich selbstbewusst gegenüber. Der Cheftrainer hebt ein SK-Quartett hervor.

Das dritte Europapokalspiel im Frankfurter Stadtwald in dieser Saison und die dritte Premiere auf internationaler Bühne: Nach den ersten Duellen mit dem FC Viktoria Plzeň sowie Riga trifft die Eintracht nun erstmals auf den SK Slavia Praha. Am Donnerstag, 7. November, 18.45 Uhr, empfangen die Hessen den je siebenmaligen Tschechien Meister und Pokalsieger. Vor dem Match sprachen Cheftrainer Dino Toppmöller und Hugo Larsson auf der Pressekonferenz über ...

… die Ausgangslage

Dino Toppmöller: Wir haben uns in der Tabelle eine sehr gute Ausgangsposition verschafft, und diese wollen wir mit einem Heimsieg verbessern. Wir wissen um die Herausforderung: Der Gegner ist in der heimischen Liga sehr gut unterwegs, in der Europa League haben sie vor allem gegen Ajax und Bilbao auf eine beeindruckende Weise Fußball gespielt. Es ist ein dickes Brett, das es für uns zu bohren gilt. Wir sind gut unterwegs in allen Wettbewerben und fühlen uns absolut bereit.

Hugo Larsson: Ich habe ein sehr gutes, positives Gefühl und hoffe, dass wir das am Donnerstag zeigen können. Wir kommen aus einer guten Woche. Prag hat nur ein Spiel verloren, kommt mit viel Selbstvertrauen und wird sein Spiel spielen wollen. Aber ich sehe uns als das bessere Team. Wir müssen unsere Leistung auf den Platz bringen und die Kontrolle übernehmen. Es wird ein intensives Spiel. Gemeinsam mit den Fans wollen wir unseren Weg weitergehen und die drei Punkte holen.

… den nächsten Gegner SK Slavia Praha

Dino Toppmöller: Auf dem Papier ist es das schwierigste Heimspiel in der Ligaphase, natürlich bei allem Respekt vor den anderen Gegnern. Sie agieren sehr mannorientiert, sind sehr aggressiv und bissig in den Zweikämpfen. Grundsätzlich haben sie ein sehr gutes Kollektiv, aber auch mit Kinsky einen sehr guten Torwart, der fußballerisch sehr gut ist. Im Mittelfeld haben sie mit Provod ihren wohl stärksten Spieler: linker Fuß, sehr gutes Gespür für Räume, guter Vorbereiter, sehr guter Abschluss mit beiden Füßen, vor allem mit links. Auf dem linken Flügel kommt mit Diouf ein Spieler, der viele Eins-gegen-eins-Situationen annimmt und diese auch lösen kann; guter Speed, gute Flanken und dabei ein großes Repertoire. Mit Chory hat Slavia vorne einen 1,99 Meter große, klassischen Wand- und Zielspieler. Diese vier waren in der Analyse am auffälligsten.

Die komplette Pressekonferenz zum Nachhören

… die Herangehensweise

Dino Toppmöller: Wir haben einen guten Schritt gemacht: Das Umschaltspiel ist gut, die Lösungen mit Ball sind besser. Wir müssen die Dynamik des Spiels berücksichtigen. Wir werden dem Gegner nicht bewusst den Ball geben und mehr auf Konter spielen, aber es wird sicherlich Phase geben, in denen Slavia öfter den Ball haben wird. Wir wollen sehr viel Aktivität an den Tag legen, was unser Spiel mit Ball betrifft. Um Spiele zu gewinnen, muss man in allen Spielphasen gut sein – gegen Bochum haben wir das beeindruckend gezeigt.

… das Personal

Dino Toppmöller: Wir werden die Startaufstellung noch final besprechen und uns für die Mannschaft entscheiden, bei der wir das beste Gefühl haben. Im Moment gibt uns jeder Spieler das Gefühl, ihn in die Startelf stellen zu können.

… die aktuelle Form

Dino Toppmöller: Egal, wie wir aufstellen: Wir sind immer total überzeugt von dieser Mannschaft – wir machen Dinge aus Überzeugung. Es ist wichtig, einen guten Konkurrenzkampf zu haben. So kann ich auch mal jemand draußen lassen, wie zuletzt den jungen Herren neben mir (zeigt auf Hugo Larsson), sodass er dann neue Frische hat. Auf vielen Positionen sind wir so besetzt, dass wir aus dem Vollen schöpfen können und man nicht unbedingt merkt, dass ein Topspieler mal draußen ist. Es tut uns gut, dass die Spieler frisch in eine Partie gehen können, obwohl die Belastung gerade hoch ist.

… die Tabellenkonstellation

Dino Toppmöller: Wir haben eine gute Ausgangsposition, nun wollen wir den nächsten Schritt machen. Wofür das am Ende reicht, werden wir dann sehen. Darum geht es am Donnerstag aber nicht, wir wollen einfach mit allem, was wir haben, ein gutes Spiel machen. Gemeinsam mit unseren Fans im Rücken versuchen wir, den Gegner in die Knie zu zwingen und die drei Punkte zu holen. Dann können wir mal auf die Tabelle schauen, die nach einem Heimsieg noch viel schöner aussehen würde.

Gut drauf vor dem Duell mit Prag: Hugo Larsson.

… die Entwicklung junger Spieler

Hugo Larsson: Wir haben einen sehr guten Staff, aber zudem auch viele Menschen im Klub, die sich von Beginn an um einen kümmern und bei der Integration sowie Akklimatisierung helfen. Das nimmt der Klub sehr ernst und das ist für mich einer der Hauptgründe, weshalb wir uns hier so entwickeln können. Ich bin nun in meinem zweiten Jahr in Frankfurt und fühle mich sehr wohl auf und neben dem Platz. Wir als gesamtes Team haben das Gefühl, dass wir nur zusammen stark sind und eine noch engere Verbindung haben als im vergangenen Jahr.