26.02.2021
Bundesliga

„Eine Reaktion zeigen“

Verärgert, aber analytisch setzen sich die Adler mit der ersten Niederlage in diesem Jahr auseinander. Alle eint ein Wille: Schütteln, lernen, besser machen – schon gegen Stuttgart.

Cheftrainer Adi Hütter: Die Niederlage ist sehr ärgerlich und bitter, weil wir das Spiel aus der Hand gegeben und uns in der zweiten Halbzeit vom Bremer Auftreten anstecken lassen haben. Wir haben viel zu wenige Lösungen gehabt und konnten nicht das Niveau der vergangenen Wochen zeigen. Uns haben die zündenden Ideen gefehlt und wir haben den Kampf nicht so angenommen, wie ich es mir vorgestellt habe. Wir haben verloren, weil wir nicht gut gespielt haben. Deshalb tut die Niederlage besonders weh. Wir haben in den vergangenen Wochen immer die Souveränität gehabt, auch Rückstände noch zu drehen. Heute haben wir das nicht geschafft. Im Gegenzug hat Bremen das Tor gemacht. Wir haben es versäumt, in der ersten Halbzeit das zweite Tor zu machen. Die Aufstellung in der Defensive war für mich klar. Für mich ist es zu billig zu sagen, dass wir in der Defensive das Spiel verloren haben. Wir haben es gemeinsam verloren. Die Emotionen, die auf und neben dem Platz vorherrschten, gehören dazu. Hier ist es immer etwas speziell, davon habe ich mich anstecken lassen, auch wenn ich lange versucht habe, ruhig zu bleiben. Über gewisse Dinge habe ich mich geärgert und dafür die Gelbe Karte gesehen. Darauf bin ich nicht stolz. Es ist meine erste und hoffentlich für lange Zeit letzte. In der ersten Halbzeit hatte ich nicht das Gefühl, dass uns Werder wehtun kann. Sie hatten eine einzige Idee: Tief zu stehen und umzuschalten, was leider gegen uns speziell in der zweiten Halbzeit genügt hat. Sie haben gut verteidigt, waren eklig und unangenehm. Wir sind ihnen in die Falle gegangen, weil wir in den falschen Momenten ins Zentrum gespielt haben, woraus zwei Konter entstanden sind. Das darf uns nicht passieren. Trotz allem haben wir die Mannschaft entsprechend vorbereitet und in der ersten Halbzeit unsere Klasse teilweise gezeigt. Es ist ein Rückschlag. Es hat niemand geglaubt, dass wir kein Spiel mehr verlieren, aber dass es hier und heute nach dem Sieg gegen die Bayern eintritt, tut mir besonders weh. Wenn man glaubt, man kann durch die Bundesliga spazieren, wird es schwierig. Ich hoffe, dass wir auf die Niederlage eine Reaktion zeigen. Jetzt zeigt sich der Charakter der Mannschaft. Die Mentalität hat sie, um gegen Stuttgart zu Hause ein anderes Gesicht zu zeigen.

Wir hatten unnötige Ballverluste im letzten Drittel, das darf dir auf diesem Niveau nicht passieren.

Djibril Sow

Makoto Hasebe: Gegen Bremen sind die Partien immer umkämpft und emotional. Manchmal wird zu viel geredet, auf und neben dem Platz. So ist Fußball. Werder hat sehr tief und gut gestanden hinten, daher haben wir uns sehr schwergetan. Wir hatten viel Ballbesitz, aber die letzte Konsequenz hat gefehlt. Diese Niederlage ist sehr bitter, aber verdient. Wir waren nicht gut und haben zu viele einfache Bälle verloren. Werder hat schnelle Spieler, damit kamen wir nicht zurecht. Heute hat alles gefehlt, fußballerisch und kämpferisch.

Djibril Sow: Wir wussten, was auf uns zukommt. Bremen musste eine Reaktion zeigen. Wir sind gut gestartet, dann haben wir die Linie verloren. Das ist nicht zu erklären. Wir haben ein paar Prozent weniger gemacht, dann wird es gegen jeden Gegner in der Bundesliga schwer. Wir hatten unnötige Ballverluste im letzten Drittel, das darf dir auf diesem Niveau nicht passieren. Die letzte Aggressivität hat gefehlt, außerdem haben wir uns von außen beeinflussen lassen. Jetzt müssen wir die Niederlage verdauen, analysieren und nächste Woche gegen den VfB Stuttgart eine bessere Leistung zeigen.

André Silva: Leider waren wir am Ende nicht in der Lage, noch mehr Chancen herauszuspielen. Wir haben heute nicht unser bestes Spiel gezeigt. Das ärgert uns, aber wir müssen weitermachen.