Eintracht Frankfurt muss sich erstmals seit Ende Februar und zum zweiten Mal überhaupt 2021 in der Bundesliga geschlagen geben. Nach fünf Partien ohne Niederlage ziehen die Adler bei Borussia Mönchengladbach mit 0:4 den Kürzeren. Die nicht unbedingt überlegenen, aber konsequenteren Hausherren legen einmal mehr Zeugnis ihrer Standardstärke ab und kommen nach drei Eckbällen in Person von Matthias Ginter (10.), Jonas Hofmann (60.) und Ramy Bensebaini (67.) zu Toren, während den Gästen erstmals seit Oktober kein Treffer gelingen mag. Hannes Wolf sorgt in der Nachspielzeit für den letztendlich zu deutlichen Endstand (90. + 5).
Entsprechend der entscheidenden Saisonphase gestatteten sich beide Seiten zunächst wenige Freiräume und agierten eher abwartend. Dennoch mussten die im Vergleich zum Heimsieg gegen Wolfsburg unveränderten Adlerträger nach zehn Minuten den Ball aus dem eigenen Netz holen. Matthias Ginter kam nach einer Ecke am kurzen Pfosten frei zum Kopfball und nickte zur frühen Gladbacher Führung ein.
Die Eintracht, die nach Rückstand im Saisonverlauf bislang ganze 20 Punkte geholt hatte, wurde in der Folge offensiv aktiver und kam durch Luka Jovic zur ersten eigenen Chance (15.). Der Stürmer setzte seinen Kopfball nach einer mustergültigen Flanke von Filip Kostic allerdings knapp neben den Pfosten. Der Linksaußen der SGE war wieder einer der Aktivposten, nach erneuter Hereingabe seines serbischen Landsmanns gelangte der Ball über Umwege zu Erik Durm, dessen Abschluss jedoch über das Gehäuse rauschte (23.).
Die Partie erlebte nun ihre abwechslungsreichste Phase in der ersten Hälfte. Stefan Ilsanker traf nach einer Ecke von Daichi Kamada per Kopf die Querlatte, Gladbachs Keeper Tobias Sippel hatte den Ball noch entscheidend abgelenkt (24.). Drei Minuten später nahm Kostic einen Abpraller mit vollem Risiko volley, verzog allerdings deutlich.
Kurz durchatmen mussten die mittlerweile ebenbürtigen Hessen vor dem Pausenpfiff aber noch, als Ramy Bensabaini mit seiner Hereingabe Ilsanker traf und die Gladbacher ein Handspiel forderten. Schiedsrichter Deniz Aytekin sah sich die Szene noch einmal an und entschied auf keinen Strafstoß. Der Österreicher hatte sich den Ball aus kürzester Distanz mit dem Knie selbst an den Arm bugsiert.
Angesichts über 60 Prozent Ballbesitz aus dem ersten Durchgang galt es, diese Spielanteile nach dem Seitenwechsel in Zählbares umzumünzen. Die erste große Gelegenheit hatten allerdings die Fohlen: Nach einem Konter fand Alassane Plea seinen Sturmkollegen Marcus Thuram, der den Ball an Kevin Trapp – aber auch dem Kasten – vorbeilupfte (51.). Generell fand der Gastgeber wieder besser ins Spiel, bei der Eintracht haperte es trotz einer über 80-prozentigen Passquote an der letzten Zielstrebigkeit. Gladbach hingegen hielt den Druck hoch, nach einer Ecke spielte Florian Neuhaus den Ball weit auf Jonas Hofmann auf der rechten Seite, der zog im Sechszehner einfach mal volley ab – 0:2 aus Sicht der Eintracht (60.).
Es folgte ein Dreifachwechsel: Hasebe, Younes und Chandler ersetzten Ilsanker, Durm und Rode. Doch die Elf vom Niederrhein blieb das gefährlichere Team. Nach einem erneuten Eckstoß köpfte Nico Elvedi erst an die Querlatte, ehe Bensebaini den Abpraller ebenfalls per Kopf zum 3:0 verwertete (67.).
Die Eintracht warf nun alles nach vorne, Younes prüfte Sippel mit zwei Distanzschüssen (72., 73.). Younes gegen Sippel hieß auch das Duell bei der nächsten Chance, als der Adlerträger einen Gladbacher Gegenspieler aussteigen ließ, aus der Drehung stark abschloss, im BMG-Keeper jedoch erneut seinen Meister fand (85.). Aymen Barkok traf außerdem den Außenpfosten (90.).
Schlussendlich brachte die Borussia den Heimerfolg über die Zeit und erzielte in der Nachspielzeit durch Hannes Wolf gar den Treffer zum letztlich zu deutlichen 4:0-Endstand (90. + 5). Die Eintracht hat schon am Dienstag im Heimspiel gegen den FC Augsburg die nächste Chance, ihr Punktekonto aufzustocken.