09.05.2024
Team

„Es liegt an uns“

Farès Chaibi spricht vom „vielleicht wichtigsten Spiel der Saison“ in Mönchengladbach, die teaminterne Fehlerkultur, sein erstes Jahr am Main, den Ramadan, Standards und lobt das Trainerteam.

Farès Chaibi über …

… das Auswärtsspiel in Mönchengladbach: Der ganzen Mannschaft ist bewusst, wie wichtig dieses Spiel ist. Wir werden alles dafür geben, mit drei Punkten unser Saisonziel zu erreichen. Gemessen an der Ausgangslage, alles in der eigenen Hand zu haben, ist es vielleicht das wichtigste Spiel der Saison.

… die Bedeutung des vorletzten Saisonspiels: Weil wir zuletzt nicht gepunktet haben und tabellarisch über dem Gegner stehen, sehe ich uns in der Pflicht zu gewinnen, damit wir nächste Saison sicher europäisch vertreten sind.

… die theoretische Chance auf die Teilnahme an der UEFA Champions League: Die Tatsache ist natürlich jedem bewusst, aber wir sprechen nicht wirklich darüber. Denn in allererster Linie fokussieren wir uns gemeinsam darauf, Platz sechs zu sichern. Alles andere als unsere Leistung können wir nicht beeinflussen. Manchmal spielt der Fußball verrückt. Was Dortmund in der Champions League leistet, ist überragend.

… das letzte Heimspiel in Zusammenhang mit dem Abschied von Rode und Hasebe: Auch deshalb möchten wir schon am Samstag drei Punkte holen, damit Seppl und Hase in ihrem allerletzten Spiel – gerade zu Hause – möglichst viele Spielminuten erhalten könnten. Es liegt an uns, am letzten Spieltag eine geringere Drucksituation zu haben.

… die Ausbeute zuletzt: Wir hatten es in den vergangenen beiden Spielen mit zwei der besten Mannschaften der Bundesliga zu tun. In München war ich leider nicht dabei [krankheitsbedingt; Anm. d. Red.]. Dort fand ich unsere Leistung nicht schlecht. Gegen Leverkusen geht die Niederlage in Ordnung, das Ergebnis ist aber zu hoch ausgefallen. Wir hatten die Chancen, um Leverkusen gefährlich zu werden. Sie waren extrem effektiv – und sind in meinen Augen aktuell die beste Mannschaft Europas. Unser Blick geht nach vorne: Samstag in Gladbach.

… individuelle Fehler: Es geht darum, daraus zu lernen und schon im Spiel direkt weiterzumachen. Fehler lassen sich nicht rückgängig machen, aber natürlich künftig vermeiden. Wir sind eine junge Mannschaft, das braucht Zeit. Im Fußball und auf diesem Niveau geben meistens Details den Ausschlag.

… Kritik untereinander: Wir Spieler verstehen uns sehr gut. Das erleichtert es, offen miteinander umzugehen und Fehler klar anzusprechen, uns aber auch nicht länger als nötig damit aufzuhalten. Gleichzeitig sehen wir auch, welche fünf Topmannschaften vor uns stehen. Für eine Mannschaft, die im Sommer so viele Veränderungen hatte wie wir, wäre Platz sechs nach nicht mal einem Jahr ein gutes Abschneiden.

… seine persönliche Leistung: Für mein erstes Jahr in der Bundesliga und bei der Eintracht kann ich mit mir zufrieden sein. Beispielsweise konnte ich meine Torgefahr unter Beweis stellen. Nichtsdestotrotz weiß ich, dass ich mich steigern kann. Ich bin längst nicht am Maximum. Es ist mein erstes Jahr im Ausland. Neuer Verein, neues Team, neues Umfeld. Viele neue Spieler, die sich finden müssen. Es geht Schritt für Schritt. Eintracht Frankfurt macht es einem leicht, sich zu integrieren.

… die Phase seit dem Africa Cup of Nations: Ich denke, ich hatte nach meiner Ankunft in Frankfurt eine gute Anfangsphase. Beim Africa Cup lief es mit dem Nationalteam nicht gut, wir sind in der Vorrunde ausgeschieden. Das ist in Algerien nicht einfach, weil die Erwartungshaltung dort in den Medien und der Bevölkerung sehr hoch ist. Auch wenn ich danach nicht mehr so viel zum Einsatz kam wie zuvor, habe ich im Training weiter Gas gegeben und mich voll fokussiert. Das hat sich ausgezahlt. Ich bin wieder im Rhythmus und arbeite an meiner bestmöglichen Leistung.

… Ramadan als Leistungssportler: Ehrlich gesagt war es nur ein Spiel, als ich am Tag gefastet habe, und eine halbe Stunde zum Einsatz kam. Deshalb würde dem nicht zu viel Bedeutung beimessen, was den Einfluss auf meine Leistungsfähigkeit angeht.

… seine Körpersprache: Ich betrachte mich schon als ruhigen Spielertypen. Ich mache mir insofern viele Gedanken, indem ich den Gegner analysiere. Aber deshalb bin nicht verkopft.

… Standardsituationen: Wir trainieren viel an Standardsituationen. Ein großes Lob an dieser Stelle an Bucki [Co-Trainer Stefan Buck; Anm. d. Red.], der dafür zuständig ist. Wir tauschen uns viel aus und arbeiten an Lösungen. Die Variante, die zum Ausgleich gegen Leverkusen geführt hat, hatten wir am Tag zuvor genau so einstudiert. Das Verhältnis zum gesamten Trainerteam – Toppmöller, Bradasch, Buck  und Morgado – ist hervorragend. Das wissen wir zu schätzen.