26.10.2018
Bundesliga

"Es macht derzeit wahnsinnig viel Spaß" – Pressekonferenz vor Nürnberg

Nach der nächsten atemberaubenden Europapokalnacht und vor dem Bundesligaalltag spricht Cheftrainer Adi Hütter über vergangene und künftige Entwicklungen.

Adi Hütter über…

…die Stimmung im Stadion: Speziell vor dem Anpfiff konnte ich die Atmosphäre sehr genießen. Den Fans gebührt ein Riesen-Lob. Wenn ich dort unten stehe, habe ich immer ein Gänsehaut-Feeling. Wenn das Spiel beginnt, konzentriere ich mich zunächst auf die Mannschaft, aber natürlich lässt sich die Stimmung drumherum nicht ausblenden. Das ist atemberaubend und hilft der Mannschaft bei ihrem Spiel.

…die Personalsituation: Bei Lucas Torró wurde gestern signalisiert, dass wieder alles okay ist, bei Kevin Trapp müssen wir noch abwarten. Wenn er nicht hundertprozentig fit ist, wird wieder Frederik Rönnow im Tor stehen. Bei Danny Da Costa hoffe ich, dass es nicht so schlimm ist wie zunächst vermutet und die Chance gegeben ist, dass er schon am Sonntag wieder einsatzbereit ist. Sicher ist er der Spieler, auf den wir mangels Alternativen besonders aufpassen müssen. Dennoch finde ich, dass Jetro Willems nach seiner Einwechslung eine gute Figur gemacht hat als Linksfuß auf der rechten Seite. Er wäre sicher eine Alternative, vielleicht auch Taleb Tawatha. David Abraham befindet sich noch bei der Kernspinuntersuchung. Ich hoffe, dass er nichts Schlimmeres hat. Wenn er nicht fit sein sollte, verfügen wir über genügend Personal, um seine Position nachzubesetzen.

…Torwart Frederik Rönnow: Frederik hat sich immer super professionell verhalten und sich in den vergangenen Wochen im Training aufgedrängt. Es war überhaupt keine Diskussion, dass er im Tor stehen würde, nachdem Kevin nicht hundertprozentig fit geworden ist. Er genießt unser vollstes Vertrauen.

…ein Zwischenfazit seiner Amtszeit: Dass jeder Anfang schwer sein kann, war mir bewusst und hing auch mit der Vorbereitung zusammen. Dazu haben die Ergebnisse nicht mitgespielt, was uns berechtigte Kritik eingebracht hat. Fakt ist, dass wir unserem Ziel, attraktiven Fußball zu bieten, zuletzt sehr nahe gekommen sind. Allein was ich gestern gesehen habe, geht in die Richtung, die ich mir vorstelle. Auch ich musste mich etwas umstellen. Ein Makoto Hasebe ist mittlerweile in einer viel besseren körperlichen Verfassung. Auch einen Filip Kostic haben wir quasi neu erfunden. Nicht zuletzt ist der Konkurrenzkampf wesentlich größer, daraus ergibt sich eine Mannschaft, die unheimlich gut im Training arbeitet, lernwillig und begeisterungsfähig ist. Fünf Siege in Folge sind sicher keine Selbstverständlichkeit und machen uns stolz. Es macht mir wahnsinnig Spaß, mit dieser Mannschaft und für diesen Verein zu arbeiten.

…den generellen Zustand der Mannschaft: Vor kurzem hätten uns die wenigsten eine solche Entwicklung zugetraut, die einerseits mit unserer Spielanlage, andererseits mit unserer Form zusammenhängt. Wir haben das Selbstvertrauen und sind jederzeit in der Lage, Tore zu erzielen. Wir wissen aber auch, dass wir mit 90 Prozent Einsatz Probleme bekommen werden. Wenn wir jedoch an unsere Leistungsgrenze kommen, müssen wir uns vor niemandem verstecken. Wir sind auf dem absolut richtigen Weg.

…Gegner Nürnberg: Bei Nürnberg muss man unterscheiden, wie sie zu Hause und auswärts aufgetreten sind. Zu Hause sind sie stärker als auswärts und haben unlängst 3:0 gegen Fortuna Düsseldorf gewonnen. Yuya Kubo kenne ich aus meiner Zeit in Bern. Er ist sehr beweglich, laufstark, beidfüßig. Grundsätzlich geht es mir aber um die Grundordnung des Gegners. Sie haben schon mit Raute, im 4-4-2 oder 4-3-3 gespielt. Es kann sein, dass sie sich nach uns richten werden. Entscheidend wird sein, wie wir selbst auftreten. Mir geht es darum, die richtigen Spieler zu finden, die frisch sind und uns helfen, den nächsten Sieg einfahren zu können.