20.09.2023
Europapokal

„Favoritenrolle gerecht werden“

Dino Toppmöller und Kevin Trapp wissen um die Bedeutung des Auftaktspiels gegen Aberdeen und sprechen über den Gegner, Erwartungen, Kapitän Rode sowie die bisherige Entwicklung.

Am Donnerstag, 21. September, startet die Eintracht im Frankfurter Stadtwald gegen den Aberdeen FC in die Gruppenphase der UEFA Europa Conference League. Vor dem Duell mit dem schottischen Football Club nahmen Cheftrainer Dino Toppmöller und Kevin Trapp bei der offiziellen Pressekonferenz am Tag vor dem Spiel auf dem Podium Platz und sprachen über…

…die Ausgangslage:

Dino Toppmöller: Die Bedeutung der Partie ist uns bewusst. Wir wollen das Spiel unbedingt gewinnen und mit einem Sieg in die Gruppenhase starten. Es ist wichtig, dass man mit dem gewissen Respekt und auch Demut an Sache herangeht. Wir wissen, dass wir der klare Favorit sind und wollen dieser Rolle gerecht werden.

Kevin Trapp: Die Vorfreude darauf, dieses Jahr das dritte Mal in Folge international zu spielen, ist groß. Wir haben in der vergangenen Saison viel dafür getan, viel dafür gearbeitet – und am Donnerstag gibt es die Belohnung.

…das Personal:

Dino Toppmöller: Bis auf Kristijan Jakic, der weiterhin Knieprobleme hat, sind alle Mann an Bord. Sebastian Rode hat das komplette Abschlusstraining mitgemacht, am Donnerstag werde ich mit ihm noch einmal Rücksprache halten. Wenn alles okay ist, wird er in der Startelf stehen.

Die gesamte Pressekonferenz zum Nachhören

…die Erwartungen in der Europa Conference League:

Dino Toppmöller: Zunächst müssen wir den ersten Schritt machen, und das ist das Spiel gegen Aberdeen. Dann folgen die weiteren Spiele in der Gruppenphase. Auch aufgrund des Gewinns der Europa League gehören wir sicherlich zu den Mannschaften, die sich Chancen auf Titel ausrechnen können. Aber erst einmal sollten wir demütig an die Sache herangehen, die Gruppenphase meistern und dann sehen, was nächstes Jahr passiert.

Kevin Trapp: Wir spielen diesen Wettbewerb, um möglichst weit zu kommen und ihn im besten Fall zu gewinnen. Auch 2022 hatten wir einen schweren Start. Es war nicht zu erwarten, dass wir die Europa League gewinnen. Die Europa Conference League ist ein Wettbewerb, den wir so noch nicht kennen. Ganz oben steht das große Ziel Athen [Finalort; Anm. d. Red.], doch wir müssen erst einmal die Kirche im Dorf lassen.

…den nächsten Gegner Aberdeen FC:

Dino Toppmöller: Sie agieren aus einem 3-5-2 heraus. Mit Duk und Bojan Miovski haben sie zwei sehr gute Stürmer vorne drin und mit Leighton Clarkson einen sehr ballsicheren Spieler im Mittelfeld, der gute Pässe hinter die Kette spielen kann. Sie spielen nicht typisch schottisch. Wenn man sie spielen lässt, haben sie die Qualität, um in die Spielverlagerung reinzukommen – gerade über Clarkson. In der Defensive sind sie mit einer Dreierkette gut aufgestellt und auch rustikal. Wir erwarten einen Gegner, der tiefer verteidigt als es in Bochum der Fall war – diesen Riegel müssen wir knacken.

Seppl ist eine Führungsfigur und tut der Mannschaft extrem gut.

Cheftrainer Dino Toppmöller

…Sebastian Rode:

Dino Toppmöller: Grundsätzlich hat man auch immer das nächste Spiel im Hinterkopf, wenn man nur zwei Tage Regenerationszeit hat. Unser Fokus liegt aber komplett auf dem Spiel am Donnerstag. Seppl spielt eine wichtige Rolle. Ich habe bereits vergangene Woche mit ihm gesprochen und ihm gesagt, dass ich ihn gerne im ersten europäischen Heimspiel als Kapitän auf dem Platz haben würde. Er ist eine Führungsfigur und tut der Mannschaft extrem gut.

…Ansgar Knauff:

Dino Toppmöller: Man darf nicht vergessen, dass er aus einer Verletzung kommt und schon der Vorbereitung einiges verpasst hat. Er hat in Sofia eine Möglichkeit gehabt. Das Spiel in Mainz ist etwas unglücklich gelaufen, er konnte nicht seine Topleistung abrufen können, was aber auch normal für einen jungen Spieler ist. Gegen Köln war er dann gesperrt, anschließend ist er zur U21-Nationalmannschaft. Es war also ein Spiel, das er gelb-rot-gesperrt verpasst hat. Und in Bochum hatten wir auf den Außenpositionen vier Spieler im Kader.

…Farès Chaibi:

Dino Toppmöller: In Bochum hat er gesehen, was in der Bundesliga auf ihn zukommt. Es ist eine Umstellung, entsprechend fordern wir Geduld für die Jungs ein. Was mich positiv gestimmt hat war das Training am Sonntag: Er hat Gas gegeben und man hat gesehen, dass er diese Intensität gehen kann. Er muss in der Gruppe noch seinen Platz finden. Wenn das passiert ist, wird er sich auch wohler und freier fühlen. Er kann für uns sehr wertvoll werden. Wie schnell das geht, kann ich nicht prognostizieren, aber ich bin sehr zuversichtlich.

...die Mannschaft:

Kevin Trapp: Wir haben viele neue Spieler im Verein, sind aber schon relativ weit und haben eine Mannschaft mit viel Potential, die sich stets verbessern möchte. Wir haben viele junge talentierte Spieler in den Reihen, die sich super eingefügt haben – Hugo Larsson zum Beispiel. Dass sich noch nicht alles eingespielt hat, ist völlig normal. Ich bin mir aber sicher, dass wir mit dem Drei-Tage-Rhythmus, den wir jetzt haben, Selbstbewusstsein erlangen und sich viele Dinge automatisieren. Wir sind eine Mannschaft, in der sich Spieler schnell integrieren. Das hilft, um ein Gerüst zu bilden, sodass sich jeder wohlfühlt. Nichtsdestotrotz brauchen wir Geduld, wir sind auf einem guten Weg.

...die Defensive:

Kevin Trapp: Dafür, dass Robin Koch, Willian Pacho und Ellyes Skhiri neu in der Mannschaft sind, läuft es schon sehr gut. Willian ist in Belgien Meister und Pokalsieger geworden, Ellyes kenne ich aus der Liga. Ich kann mich auf sie verlassen. Das hilft enorm, um sich auf das eigene Spiel zu konzentrieren. Jeder macht seine Aufgaben, jeder ist da. In vier Bundesligaspielen haben wir drei Gegentore bekommen, zwei davon waren Elfmeter. Es sind natürlich drei zu viel, aber wir stehen defensiv schon sehr gut.