29.04.2021
Training

Frei in den Mai

Laktattests für den Körper, Wochenende für den Geist – und neue personelle Entwicklungen. Was war, was ansteht. Ein Überblick.

Noch zweimal schlafen, dann ist es vorerst geschafft. Nach fünf Spielen innerhalb von 21 Tagen im April gehen die Adlerträger bis zum ersten Maiwochenende nochmal in die Vollen, ehe Adi Hütter ab Samstagnachmittag bis einschließlich Dienstag drei freie Tage gewährt, „nach diesen sehr intensiven und anstrengenden Spielen“, wie der Cheftrainer schon neulich angekündigt hatte. „Danach möchten wir uns voll auf den Endspurt fokussieren und mental wie physisch gestärkt in die letzten drei Spiele gehen.“

Bezogen auf letzteren Punkt haben die Fußballer den kompletten Dienstag zu einer Laktattestreihe genutzt, um sich in den nächsten vier Tagen fußballerisch und auch mental fit zu halten. Nach zwei Niederlagen während der vergangenen Englischen Woche ist es Bruno Hübner wichtig, die Leichtigkeit zurückzubekommen. „Daran arbeiten wir, ich bin guter Dinge“, betonte der Sportdirektor am Donnerstag. Seine Beobachtungen lassen keinen Zweifel daran, dass die nächste Reaktion gelingt: „Adi ist total fokussiert und ehrgeizig, möchte das Optimale erreichen und lebt das in den Sitzungen entsprechend vor. Das Zusammenspiel mit der Mannschaft funktioniert hervorragend.“ Ein Ansatz, das Selbstbewusstsein zu bewahren sei demnach, „uns vor Augen zu führen, dass wir eine top Saison spielen und fantastische Auftritte hingelegt haben. Die Fakten sprechen für sich.“

Mir geht’s gut, ich habe keinerlei Schmerzen.

Ragnar Ache

Inwiefern sich im Endspurt neue personelle Möglichkeiten eröffnen werden, bleibt fraglich, auch wenn unter den 20 Feldspielern und drei Torhütern wieder Ragnar Ache und auch Ali Akman Teile des Mannschaftstrainings absolvieren konnten. „Mir geht’s gut, ich habe keinerlei Schmerzen“, berichtet Ache nach ausgeheilter Sehnenverletzung auf Nachfrage, räumt aber ebenso ein, dass es für die verbleibenden drei Begegnungen „schon etwas eng“ werden könnte. „Wir werden sehen.“ Almamy Toure arbeitete derweil weiter individuell.

Nicht im Deutsche Bank Park am Werk ist derweil Amin Younes, der sich wegen anhaltender Adduktorenprobleme „in die Hände eines Vertrauensmannes in Belgien begeben“ hat, wie Hübner erklärt. „Wir sind medizinisch top aufgestellt. Trotzdem haben wir in der Vergangenheit etwa mit Hinteregger, Kostic oder Rebic gute Erfahrungen mit solchen Maßnahmen gemacht, wenn es – wie aktuell – darum geht, in die Köpfe der Spieler hineinzukommen.“

Reinkommen, oder besser: drinbleiben, wird in naher Zukunft auch in anderer Hinsicht ein Thema sein. Gemäß der zweistufigen Quarantänemaßnahmen der DFL Deutsche Fußball Liga werden sich ab Montag Lizenzmannschaft, Trainerteam sowie Mannschaftsbetreuer ausschließlich im häuslichen Umfeld oder auf dem Trainingsgelände beziehungsweise im Stadion aufhalten, ehe es ab dem 12. Mai ins sogenannte Quarantäne-Trainingslager geht.

„Wir werden uns in ein Hotel zurückziehen und uns den Umständen entsprechend verhalten“, kündigt Hübner an, wobei er für die Adlerträger nicht mal einen großen Unterschied erwartet: „Bei uns herrscht schon lange Einzelzimmerpflicht und wir essen in Abstand zueinander. Das werden wir bis zum Ende durchziehen.“ In medizinischer wie sportlicher Hinsicht. Oder wie Timothy Chandler erst am Dienstag kundgetan hat: „Ich habe mit den Jungs gesprochen und deutlich gemacht, was sie in dieser Saison schon alles geleistet haben und dass wir weiterhin selbst entscheiden, wo es langgeht.“