10.05.2024
Bundesliga

„Für Seppl, für Hase, für uns“

Cheftrainer Dino Toppmöller gibt das Motto für das Duell mit Borussia Mönchengladbach aus, hat eine klare Erwartungshaltung an jeden Einzelnen und blickt auf die Stärken der Fohlen.

Dino Toppmöller über ...

… die Ausgangslage: Beide Teams hatten einen großen Umbruch vor der Saison, beide Teams können mit einem Sieg am Samstag ihr jeweiliges Saisonziel erreichen, zumindest aus aktueller Sicht. Bei Gladbach geht es darum, den Klassenerhalt zu feiern. Bei uns geht es darum, Platz sechs zu sichern. Dafür werden wir alles tun. Mit einem guten Spiel und drei Punkten können wir den Sack zumachen.

… das Saisonziel: Wir haben unser Saisonziel vor Augen und stehen kurz vor der Ziellinie. Wir stehen auf dem sechsten Platz. Egal, ob mit 45 oder 70 Punkten: Es ist so, dass wir Sechster sind. Diesen Platz wollen wir verteidigen, dafür werden wir alles tun. Wir wissen immer um die großartige Unterstützung unserer Fans. Ich habe es auch am Sonntag gegen Leverkusen so empfunden, dass die Zuschauer uns fantastisch unterstützt haben. Wir sind total gewillt, aber auch wütend über das Resultat gegen Leverkusen. Die Schlüsselmomente sind nicht für uns gelaufen. Dieses Glück müssen wir erzwingen. Wir müssen noch ein paar Prozent mehr draufpacken, was Einsatz, Intensität, fußballerische Qualität und Effizienz betrifft. 

Die gesamte Pressekonferenz zum Nachhören

… Sebastian Rode und Makoto Hasebe: Ich habe das unter der Woche in der Kabine thematisiert. Mir und uns ist es total wichtig, diesen beiden Spielern den Abschied zu ermöglichen, den sie verdient haben. Das bedeutet uns sehr viel. Was sie über die Jahre für diesen Klub geleistet haben, ist unglaublich; wie sie den Verein mit nach vorne gepusht und repräsentiert haben. Dieser Bedeutung sind wir uns alle bewusst. Nicht nur aufgrund der Leistungen, die sie gebracht, sondern auch diese Hingabe, die sie für diesen Klub gezeigt haben. Dieser Klub hat sich in den vergangenen Jahren unter anderem auch wegen dieser beiden Spieler so entwickelt. Meine Erwartungshaltung an jeden Einzelnen, der nachher in den Bus nach Mönchengladbach steigt, ist, alles dafür zu tun, dass diese beiden Spieler den Abschied bekommen, den sie verdient haben. Unser Motto habe ich ausgegeben: Für Seppl, für Hase, für uns.

… das Personal: Donny van de Beek hat Probleme im Fersen- und Achillessehnenbereich und ist aktuell zur Behandlung in den Niederlanden. Wir geben alles dafür, dass er nächste Woche wieder ins Training einsteigen kann und eine mögliche Option für das Spiel gegen Leipzig ist. Abgesehen davon bin ich positiver Dinge, dass wir aus dem Vollen schöpfen können.

… den nächsten Gegner Borussia Mönchengladbach: Es wird ein sehr emotionales Spiel, auch für Borussia Mönchengladbach geht es um sehr viel. Sie wollen eine Saison, die nicht so gut gelaufen ist, retten und nicht ganz unten reinrutschen. Zudem verabschieden sie mit Herrmann und Jantschke zwei Klublegenden. Wir treffen auf eine Mannschaft mit einem Trainer, den ich sehr schätze und der trotz der Umstände einen guten Job macht. Auch sie hatten viele Verletzungen. Die Borussia hat ein spielstarkes Mittelfeld sowie eine erfahrene Abwehr mit robusten, zweikampf- und kopfballstarken Spielern – auch für Standards. Bei ruhenden Bällen müssen wir körperlich dagegenhalten und sehr wach sein. Wir müssen so wenige Standards wie möglich zulassen – Ecken lassen sich nicht immer vermeiden, aber einfache Fouls. Vorne haben sie viel Qualität. Tempo mit etwa Hack und Honorat, Elemente mit Wandspielern wie Jordan und Pléa. Es ist eine Mannschaft, die in dieser Saison unter ihren Möglichkeiten gespielt hat. Es wird ein hartes Stück Arbeit.

… Niels Nkounkou: Wir haben die Möglichkeit, ihm noch einmal das Vertrauen zu schenken. Wir haben die Möglichkeit, Philipp Max auf diese Position zu stellen. Wir haben die Möglichkeit, Willian Pacho auf die Seite zu ziehen. Es gibt ein paar Gedankenspiele, noch haben wir uns nicht final festgelegt. Jeder von uns, angefangen beim Trainerteam und bei mir, hat in dieser Saison Fehler gemacht. Es gibt kein Fingerpointing. Wir werden den Jungen nicht an die Wand nageln, weil er in den vergangenen Wochen Fehler gemacht hat. Niels hat auch schon viele gute Dinge gemacht. Was uns als Kollektiv auszeichnet, ist auch, dass jeder versucht, Fehler des anderen auszubügeln. Nun gibt es ein neues Spiel in Mönchengladbach. Wichtig ist immer der Umgang mit Fehlern. Wir werden nicht zwei Spieltage vor Schluss damit anfangen, mit dem Finger auf jemanden zu zeigen. Weiter Vertrauen geben, unterstützend da sein und als Kollektiv auffangen.

… Mario Götze: Er war gegen Leverkusen sehr umtriebig und hatte Abschlüsse in der Box, die aber leider geblockt wurden. Er hat wie in den Wochen zuvor auch versucht, den Spielaufbau anzukurbeln. Er ist im Spielaufbau in tieferer Position gefragt, ist aber auch gefragt, in die Box zu gehen. Da müssen wir einen guten Mix finden.

… Hugo Larsson: Er hatte zwei Muskelverletzungen. Gegen Stuttgart hatte er sich zur Verfügung gestellt, war aber noch nicht bei 100 Prozent – auch in den Spielen danach nicht. Ich sehe nicht, dass er schon wieder 90 Minuten spielen kann. Wir wollen so viele Spieler wie möglich auf den Platz bringen, die 90 Minuten gehen können. 

… Hugo Ekitiké: Er ist nach wie vor nicht bei 100 Prozent, doch er hat im Moment das Quäntchen auf seiner Seite. Die Abschlüsse gehen rein, er bringt sich in Position und hat eine außergewöhnliche Fähigkeit, im Eins-gegen-eins Situationen zu lösen. Wir sind total froh, dass wir ihn im Saisonendspurt in der Form haben, dass er über 70 bis 80 Minuten Leistung bringen kann. Vielleicht reicht es für 90.