08.04.2022
Bundesliga

Immer wieder sonntags

Am Wochenende gastiert der SC Freiburg im Deutsche Bank Park. Frankfurt möchte dem Gegner mit einem Sieg auf die Pelle rücken. Der Wochentag macht Hoffnung.

Was haben die 2:1-Siege in dieser Saison gegen die Bayern, in Fürth und zu Hause gegen den 1. FC Union Berlin gemeinsam? Richtig. Sie alle fanden keine 72 Stunden nach einem Europa-League-Spiel der Eintracht an einem Sonntag statt. Und auch der 5:2-Erfolg über Bayer 04 Leverkusen nach dem 1:1 in Istanbul lässt sich in diesem Zuge nennen. Der teils eng getaktete Spielplan und die dazugehörigen Reisestrapazen scheinen die Adlerträger in dieser Saison also kaum zu tangieren, eher sogar zu beflügeln.

Nach dem viel beachteten Remis gegen den FC Barcelona heißt es nun den Fokus direkt wieder auf das nächste Spiel gegen Freiburg zu legen.

Gegen den SC Freiburg kommt es am Sonntag erneut zu diesem Szenario. Die Breisgauer sind dann um 17.30 Uhr im Deutsche Bank Park zu Gast, nachdem am Donnerstag der FC Barcelona in Frankfurt auflief. Der SCF steht aktuell mit 45 Zählern auf Rang fünf, die Eintracht mit 39 sechs dahinter. Das Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten um die europäischen Plätze ist also von hoher Bedeutung – für beide Mannschaften. Gewinnen die Gäste aus dem Schwarzwald, hätten sie bereits neun Punkte Vorsprung auf die Hessen. Umgekehrt würden die Breisgauer den Atem der Adlerträger wieder deutlich stärker spüren, wenn die Hessen die Zähler am Main behielten. Um dies zu erreichen, werden die Frankfurter auch in der Kürze der Zeit zwischen dem Europa-League-Duell gegen Barca und dem Bundesligaspiel gegen Freiburg am eigenen Auftritt tüfteln.

Offensivpower gefragt

Zum Beispiel das Offensivspiel. Die SGE blieb an den letzten neun Spieltagen sechsmal torlos. Das ist häufiger als jeder andere Bundesligist seit Beginn des 20. Spieltags. Auch die in diesem Zeitraum neun erzielten Treffer sind statistisch gesehen am unteren Teil der Tabelle anzusiedeln. Dass dieses Thema am Main schon eine Weile kursiert, hatte Glasner erst nach der Nullnummer gegen Fürth bemängelt. Und auch Markus Krösche fand, dass das Spiel der Eintracht gegen die Franken „zu statisch, zu langsam und ohne die nötige Intensität“ über die Bühne ging. „Die Kaltschnäuzigkeit und Konsequenz haben wie schon so häufig in der Saison gefehlt, sich durchzusetzen, den richtigen Pass zu spielen oder einfach den Ball ins Tor zu bekommen“, bestätigte Djibril Sow.

Laut Makoto Hasebe benötigt es in den kommenden Spielen deshalb wieder mehr Kreativität. Und die wird es gegen die Breisgauer definitiv auch brauchen, um Zählbares mitnehmen zu können. Der Sport-Club ist in dieser Spielzeit äußerst schwer zu knacken. Vor dem Spiel gegen die Bayern hatte die Mannschaft von Trainerurgestein Christian Streich noch die zweitbeste Defensive der Liga – die vier Gegentreffer gegen den Branchenprimus am zurückliegenden Spieltag machten dem zwar vorerst einen Strich durch die Rechnung, widerlegt die Abwehrarbeit der Schwarzwälder freilich nicht.

Innenverteidiger Nico Schlotterbeck zum Beispiel gewann in dieser Saison 67,4 Prozent seiner Zweikämpfe und liegt damit ligaweit auf Rang zwei. Auch die Quote von Philipp Lienhart, der neben dem deutschen Nationalspieler immer wieder zum Einsatz kommt, kann sich mit 60,9 Prozent sehen lassen. Noch dazu hat der SC mit Mark Flekken den statistisch gesehen am schwersten zu überwindenden Keeper. Der niederländische Nationalspieler wehrte 77 Prozent aller Schüsse ab blieb in dieser Saison schon neun Mal ohne Gegentreffer.

Freiburg kann Vorsaison toppen

Schon jetzt kommen die Südbadener auf die gleiche Ausbeute wie in der kompletten letzten Bundesliga-Saison: zwölf Siege, neun Unentschieden, 45 Punkte. Auch offensiv gehören sie mit 46 Toren und einer Großchancenverwertung von 45 Prozent zu den besseren Angriffsreihen der Bundesliga.

Die Adlerträger feiern gemeinsam den Treffer von Filip Kostic im Hinspiel gegen den SC Freiburg.

Bereits vor dem Hinspiel sprachen viele Statistiken und die damalige Form - Freiburg war seit neun Heimspielen in Serie ungeschlagen – für die Badener, am Ende hieß es durch die Treffer von Jesper Lindström und Filip Kostic 0:2. Der Sieg passt in die jüngere Vergangenheit dieser Spielpaarung. Frankfurt verlor nur eines der vergangenen neun Spielen gegen Freiburg. Darauf verlassen wird sich im Stadtwald gleichwohl niemand, ebenso wenig wie auf den Wochentag.

Zum Spiel

Anstoß: Sonntag, 10. April, 17.30 Uhr, 29. Spieltag, Bundesliga, 2021/22.
Stadion: Deutsche Bank Park, Frankfurt.
Hörtipp: EintrachtFM sendet ab 17.20 Uhr live.
TV-Hinweis: DAZN überträgt live ab 17 Uhr.