16.08.2023
Team

„In mehrere Richtungen ein besonderes Spiel“

Kevin Trapp lobt die Kaderqualität, spürt eine „positiv verrückte“ Stimmung, schwärmt von Torwartkollege Jens Grahl und warnt vor Darmstadt 98.

Kevin Trapp über...

…den Bundesligastart: Ich verspüre eine sehr große Vorfreude, es ist ein sehr spannender Saisonstart. Das Stadion ist noch größer, noch mehr Zuschauer werden da sein – und dann direkt ein Hessenderby. Im DFB-Pokal vergangene Saison haben wir bereits erfahren dürfen, welchen Stellenwert dieses Spiel auch für unsere Fans hat. Zudem ist es auch das letzte Spiel des ersten Spieltags. Es ist in mehrere Richtungen ein besonderes Spiel.

…den aktuellen Kader: Die Mannschaft ist stärker geworden, wir haben uns in der Breite verbessert. Unabhängig davon, wer in den vergangenen Spielen reinkam oder von Beginn an gespielt hat, war kein Unterschied gesehen. Das ist wichtig und tut uns gut. Wir haben die Möglichkeit, noch mehr Power reinzubringen und dadurch für Wirbel zu sorgen.

...die Grundstimmung: Wir haben in den vergangenen Jahren die Latte hochgelegt, damit sind auch die Erwartungen gestiegen. Das ist grundsätzlich etwas Positives. Wir haben innerhalb des Teams eine positiv verrückte Stimmung, die uns weiterhelfen kann. Der Verein legt immer viel Wert darauf, dass charakterlich alles zusammenpasst.

…die Ziele: Wir haben zuletzt zwei sehr erfolgreiche Saisons gespielt. Es wird schwierig, das zu toppen. Wir möchten uns einfach verbessern, jeder Einzelne und wir als Mannschaft. Das muss bei jedem das Ziel sein. Die Schwankungen müssen wir so gering wie möglich halten. Ein guter Start ist wichtig. Wir haben jetzt das Heimspiel gegen Darmstadt, dann in Mainz direkt das nächste Nachbarschaftsduell und dazwischen die Play-offs zur Europa Conference League – es geht Schlag auf Schlag.

…seine persönlichen Ziele: Ich will das Maximale erreichen, dafür trainiere ich und spiele Fußball. Es geht nun allein darum, dass ich meine Aufgabe in Frankfurt mache, Leistung bringe und der Mannschaft dabei helfe, erfolgreich zu sein. Auch ich kann und möchte mich noch verbessern. Es bereitet mir unheimlich viel Spaß, in dieser Mannschaft zu sein. Wir haben ein gutes Trainerteam und unheimlich viel Potential. Alles andere wird man dann sehen.

…die Ausgangslage: Es ist der erste Spieltag, man weiß noch nicht so recht, wo man steht. In der ersten Pokalrunde gibt es immer wieder Überraschungen, für die unterklassigen Mannschaften ist es oft das eine Spiel. Es ist für mich also nicht richtig aussagekräftig, es muss nichts über den Stand der Mannschaften aussagen. Wir dürfen nicht den Fehler machen, Darmstadt zu unterschätzen. Auch wir haben schon am eigenen Leib erfahren, wie es ist, in der ersten Runde rauszufliegen.

Wenn wir Spiele gewinnen, kommt automatisch mehr Selbstvertrauen. Dann fällt einiges leichter.

Kevin Trapp

...die eigene Herangehensweise: Darmstadt hat Qualität. Sie sind aufgestiegen, im vorherigen Aufeinandertreffen lagen wir gegen sie mit 1:2 hinten. Es wird ein spannendes Spiel, in dem wir uns auch auf deren Stärken konzentrieren und diese neutralisieren müssen. Aber wir spielen zu Hause, haben die Zuschauer im Rücken – das wird uns helfen. Wenn wir unsere Aufgaben machen, sind wir sehr schwer zu bespielen.

…offensive Durchschlagskraft: Man muss gegen Lok Leipzig auch erst einmal trotz der Umstände sieben Tore schießen. Wir haben gegen einen sehr tief stehenden Gegner gespielt, es war kein einfacher Platz. In der ersten Halbzeit hatten wir nicht die Wucht, die wir von uns kennen beziehungsweise im Training sehen. Es ist ein neuer Trainer und einige neue Spieler – das ist ein Prozess und nicht in vier, fünf Wochen Vorbereitung erledigt. Wenn wir Spiele gewinnen, kommt automatisch mehr Selbstvertrauen. Dann fällt einiges leichter. Man hat gesehen, wozu wir dann in der Lage sind.

…die Defensive: Die neuen Spieler haben sich sehr schnell integriert, alle haben ihre Qualitäten schon gezeigt. Aufgrund von Verletzungen war die Vorbereitung nicht immer ganz einfach. Aber gegen Nottingham und Leipzig konnte man sehen, dass viel Qualität auf dem Platz war und wir in der Abwehr stabil stehen. Ellyes Skhiri, Robin Koch und Willian Pacho bringen viel Qualität mit und verstärken uns.

…die jungen Spieler: Wenn jemand eine Frage hat, versuche ich natürlich, diese auch zu beantworten. Ich helfe gerne. Aber ich gehe auch nicht täglich auf die jungen Spieler zu und frage, ob sie bei etwas Hilfe brauchen. Es sind zwar junge Spieler, sie sind aber auch alt genug, um Verantwortung zu tragen. Wenn Hilfe gefragt ist, bin ich da und gebe Tipps oder stehe zur Seite.

…Dino Toppmöller: Er macht es sehr, sehr gut und hat einen klaren Plan, wie er Fußball spielen lassen möchte. Er ist ein sehr kommunikativer Trainer, mir persönlich macht es unheimlich viel Spaß, mit ihm zu arbeiten. Er hat eine klare Spielidee und auch das Feuer, das es braucht, um diese Dinge umzusetzen. Natürlich sind es viele Inhalte und natürlich will man diese Idee der Mannschaft schnellstmöglich mitgeben. Man merkt, dass inzwischen alles fließender läuft und sich Automatismen einstellen.

…Makoto Hasebe: Er ist ein ähnliches Phänomen wie mit Oka Nikolov damals (lacht). Makoto ist unheimlich professionell, man sieht ihm nicht unbedingt an, dass er im Januar 40 wird. Er hat eine unheimliche Ruhe, ist sehr intelligent und tut uns sowohl in der Kabine als auch auf dem Platz gut. Er ist da, wenn man ihn braucht – das ist eine hohe Qualität. Wenn ich mit 39 oder 40 noch so fit bin wie er, würde ich das nehmen.

Jens ist ein absoluter Teamplayer, er ist immer für die Mannschaft da.

Kevin Trapp über Jens Grahl

…Jens Petter Hauge: Auch wenn sie nicht erfolgreich war, so hat ihm die Zeit in Belgien gutgetan. Er hat seine Schlüsse daraus gezogen und den nächsten Schritt in seinem Auftreten gemacht, auch in Kabine. Es freut mich für ihn, dass er das nach einer für ihn schwierigen Zeit so angenommen hat und eine tolle Antwort auch auf dem Platz gibt.

…Jens Grahl: Jens ist ein absoluter Teamplayer, er ist immer für die Mannschaft da. In dieser Art und Weise habe ich das selten gesehen. Während des Spiels gegen Lok Leipzig war er der Erste, der nach meiner Parade in der Anfangsphase aufgesprungen und sich gefreut hat. Das beschreibt gut, wie er als Mensch ist. Als Torwart besitzt er eine sehr hohe Klasse, er ist im Training immer konzentriert und hält das Niveau hoch. Wir können uns immer auf ihn verlassen.

…Simon Simoni: Simon hat regelmäßig in der zweiten Mannschaft gespielt und dort einen großen Sprung gemacht. Er ist ein junger Torwart und es tut ihm gut, bei uns dabei zu sein. Allgemein verstehen wir uns im Torwartteam bestens, das ist unserem Torwarttrainer Jan Zimmermann auch immer sehr wichtig.