06.06.2019
Allgemein

Inklusion: „Das Spielgeschehen steht im Mittelpunkt“

Die Sehbehindertenreportage wird in der Commerzbank-Arena von ausgebildeten Sehbehindertenreportern und -Reporterinnen übernommen. Doch wie funktioniert die Sehbehindertenreportage?

Die Sehbehindertenreportage wird in der Commerzbank-Arena von ausgebildeten Sehbehindertenreportern und -Reporterinnen übernommen. Einmal im Jahr findet ein Treffen des Netzwerks der Blinden- und Sehbehindertenreportage statt, in der aktuelle Themen besprochen werden und die Sehbehindertenreportage weiter professionalisiert wird. Doch wie funktioniert die Sehbehindertenreportage?

Im Vorfeld der Spiele werden Hintergrundinformationen der beiden Mannschaften zusammengetragen, Statistiken studiert und die Aufstellungen der beiden Mannschaften vorbereitet. Im Block begrüßen die Sehbehindertenreporter und Reporterinnen die Fans und teilen die Empfangsgeräte aus, welche benötigt werden, um die Reportage live im Stadion mitverfolgen zu können.

Zwei Reporter wechseln sich ab

Mit dem Einlauf der Mannschaften beginnt die Sehbehindertenreportage. Das Spielgeschehen wird, anders als beispielsweise bei der Reportage im Radio, im Detail wiedergegeben und taktische Besonderheiten sehr genau geschildert. Hierbei ist es wichtig, dass den nicht sehenden Fans vermittelt wird, wo sich der Ball gerade befindet und wie sich die aktuelle Spielsituation gestaltet – eine sogenannte Verortung des Spielgeschehens. Das Spielgeschehen steht dabei immer im Mittelpunkt. Bei der Reportage wechseln sich zwei Reporter ab, ein dritter Reporter kümmert sich währenddessen um die Technik. Zum Sehbehindertenreporter-Team gehören Jens Romeiser, Jens Henrich, Nadine Merten, Joachim Heizmann und Michael Kenneweg, die allesamt am Spieltag im Einsatz sind. Reportiert wird aus dem Block der sehbeeinträchtigten Fans.

Nach dem Spiel werden die Empfangsgeräte wieder eingesammelt und die Fans verabschiedet. Durch den engen persönlichen Kontakt wird ein gegenseitiger Austausch gefördert, welcher beiden Seiten zugutekommt. „Das ist extrem wichtig, um auf die Bedürfnisse der Menschen eingehen und die Reportage optimieren zu können“, sagt Stadionsprecher Bartosz Niedzwiedzki, der früher Sehbehindertenreporter war. „Das Feedback ist sehr wertvoll und aufschlussreich, da diese Menschen eine andere Wahrnehmung haben als Sehende.“

Audiodeskription – auch akustische Bildbeschreibung genannt – sorgt dafür, dass sich Blinde und Sehbehinderte im Fußball mehr integriert fühlen und die Sportart noch näher erleben können. Die Reportage ist auch außerhalb des Sehbehindertenblocks im ganzen Stadion empfangbar.

Wer mehr darüber erfahren möchte, schreibt einfach eine E-Mail an: behindertentickets@eintrachtfrankfurt.de