07.02.2021
Bundesliga

„Jede Woche an die Leistungsgrenze gehen“

Wieder zufriedene Gesichter, wieder die Besinnung auf die Basics: Cheftrainer, Sportdirektor und Spieler bleiben weiter demütig und angriffslustig zugleich.

Cheftrainer Adi Hütter: Ich habe den Platz mit viel Freude verlassen, weil wir absolut verdient gewonnen haben. Ein Pauschallob geht an die Mannschaft. Filip ist nach Fakten der Mann des Spiels. Er hat das wichtige 1:0 erzielt, zwei Tore aufgelegt und sehr gut nach hinten gearbeitet. Daichi war sehr gut, hat von Anfang an gezeigt, was er will und dass er mit seiner Genialität den Unterschied ausmachen kann. Er war präsent, bissig, hat Bälle erobert, sich gut durchgesetzt. Heute freut es mich für Evan, sein bis dato letztes Tor ist lange her, zudem war es das ganz wichtige 2:1. In dem Moment haben wir das Spiel auf Kopf gestellt. Tuta und Evan haben neben Martin eine sehr gute Leistung gezeigt. Das Wichtigste war die Erkenntnis, dass wir in vielen Spielen, die remis ausgegangen sind, gut gespielt, aber die letzten fünf, zehn Prozent gefehlt haben. Jetzt ist Platz vier bemerkenswert, wir haben die Leichtigkeit und das Selbstvertrauen drin. Heute haben wir nach dem 1:1 die Souveränität gezeigt und ausgestrahlt, dass wir das Spiel gewinnen möchten. Köln kann möglicherweise sehr schwer werden für uns, der FC möchte auch punkten. Ich würde gerne auch mal gegen Köln gewinnen, nach zwei Remis und einer Niederlage. Wir müssen dort weitermachen, wo wir heute aufgehört haben. Wir haben gezeigt, dass wir auch gegen tief stehende Gegner Lösungen finden. Aktuell sind wir eine sehr gute Mannschaft.

Sportdirektor Bruno Hübner: Wir haben in der ersten Halbzeit hervorragenden Fußball gespielt und nur versäumt, das 2:0 zu machen. Dann sind wir schläfrig aus Kabine gekommen, haben aber eine sehr gute Reaktion gezeigt. Die Mannschaft ist nach dem Spiel sehr demütig, weiß, was sie kann und dass sie für den Sieg immer an die Grenze gehen muss. Daichi war heute sehr stark, hat auch nach hinten gut gearbeitet und kaum Bälle verloren. Filip ist in den vergangenen Wochen der zündende Motor, der uns in das Spiel zurückbringt.

Ich spüre, dass ich mehr Verantwortung übernehmen muss. Das fordert der Trainer und das spornt mich an. Ich nehme diese Rolle an.

Martin Hinteregger

Sebastian Rode: Gegen eine spielerisch starke Mannschaft haben wir gerade in der zweiten Halbzeit gezeigt, was eine Spitzenmannschaft auszeichnet und die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht. Was die Jungs leisten, ist gut, weshalb es aktuell schwer ist, in die Mannschaft reinzukommen. Solange wir gewinnen, ist alles gut. Der Teamgeist hat uns über Jahre immer ausgezeichnet. Dann steckt man auch gerne zurück, wenn wir so einen Lauf haben. Wir haben Selbstvertrauen und die Ruhe behalten, auch nach dem Rückschlag nach der Pause. Das haben die Jungs super gemacht und die Konter super ausgespielt. Den Spieler des Spiels dürfen Daichi und Filip unter sich ausmachen (schmunzelt). Filip ist in der Kabine wieder mehr am Lachen. Wenn ein Freund zurückkommt, fühlt man sich noch wohler. Das zeigt er auch auf dem Feld. Hinti macht das mit den Helikopterausflügen öfter. Nachdem schon zwei Kollegen dabei waren, würde ich mich auch trauen, mal mitzufliegen. Wir müssen jede Woche an die Leistungsgrenze gehen, um drei Punkte zu holen. Das zeichnet uns aus. Wir sind hungrig und möchten auch nächste Woche drei Punkte holen.

Martin Hinteregger: Wir haben wieder ein gutes Spiel gemacht. Hoffenheim ist stark, man darf nicht lockerlassen. Hoffenheim hatte nach dem 1:1 eine große Chance, da kann es auch anders stehen. Aber wir haben die Qualität, die Tore zum richtigen Zeitpunkt zu machen und unsere Chancen clever auszuspielen. Vorne haben wir einfach Klassespieler, da passiert immer etwas mit dem Ball. Hinten haben wir gut verteidigt. In der Dreierkette verstehen wir uns sehr gut, Evan und Tuta machen ihre Arbeit hervorragend. Das macht es für mich auch einfacher. Ich hatte auch nie Zweifel, dass wir gewinnen. Das war im Herbst nicht immer so. In der 50. Minute habe ich raufgeschaut, gesehen, dass Luka sich warm macht und dachte: Was soll passieren? Wir registrieren die Tabelle und die anderen Ergebnisse und waren uns bewusst, dass wir in bei der TSG Hoffenheim einen großen Schritt machen können. Das ist uns gelungen. Ich spüre, dass ich mehr Verantwortung übernehmen muss. Das fordert der Trainer und das spornt mich an. Ich nehme diese Rolle an, die Mannschaft macht es mir aber auch leicht.

Unsere Serie ist der Lohn für unsere harte Arbeit.

Evan Ndicka

Evan Ndicka: Die Freude über den Sieg ist groß. Dass ich ein Tor erzielt habe, macht das Ganze noch schöner. Ich hätte den Sieg aber auch ohne eigenes Tor genommen. Wir holen fleißig unsere Punkte. Wir investieren viel. Nicht nur in den Spielen. Es beginnt schon im Training. Unsere Serie ist der Lohn für unsere harte Arbeit.

André Silva: Wir haben in der ersten Halbzeit nicht gut gepresst, aber alles versucht und die Partie dann nach der Führung bis zur Pause kontrolliert. Die zweite Halbzeit haben wir besser gepresst und zwei Tore gemacht. Es hat die Kräfte von allen gebraucht, um diesen Sieg zu holen, der letztlich verdient war. Wir haben mehr Chancen herausgespielt und haben immer versucht, offensiv zu spielen. Filip ist ein großartiger Spieler, er hat sich dieses herausragend Spiel verdient. Seine Vorlage auf mich vor dem Tor war perfekt.