02.06.2023
DFB-Pokal

„Jeder will diesen Pokal“

Oliver Glasner und Sebastian Rode spüren eine große Begeisterung, ordnen die Ausgangslage vor dem 80. DFB-Pokalfinale ein, setzen auf die Fans und sprechen über ein mögliches Elfmeterschießen.

Am Freitagvormittag ist die Eintracht in Richtung Berlin aufgebrochen. In der Hauptstadt angekommen, stand für Cheftrainer Oliver Glasner und Kapitän Sebastian Rode vor dem Abschlusstraining im Olympiastadion die Pressekonferenz zum 80. DFB-Pokalfinale auf dem Programm. Dort sprachen die beiden unter anderem über ...

… das Endspiel:

Oliver Glasner: Wir freuen uns riesig. Es war schön und wichtig, die Bundesliga noch auf einem Platz abgeschlossen zu haben, der für Europa berechtigt. In der Mannschaft herrschte während der Trainingswoche eine große Begeisterung – mit diesem Gefühl sind wir auch angereist. Jeder will diesen Pokal mit nach Hause nehmen. Für mich persönlich ist es das erste Mal, aber alle, die schon mit dabei waren, schwärmen von diesem Abend. Es werden wieder unheimlich viele Eintracht-Fans dabei sein. Es ist etwas Besonderes für die Eintracht, Titel zu gewinnen, und dafür werden wir am Samstag alles in die Waagschale werfen. Es wird eine Spitzenleistung brauchen, Leipzig ist in einer guten Verfassung.

Sebastian Rode: Meine Erinnerungen an Berlin sind positiv. Ich war zwei Mal hier und habe den Pokal zwei Mal gewonnen. Ich hoffe auf das dritte Mal. Dafür gilt es, hart zu arbeiten. Schon als ich heute morgen ins Auto gestiegen bin und wusste, es geht nach Berlin, kam ein leichtes Kribbeln. Ich freue mich auf morgen!

Die gesamte Pressekonferenz zum Nachhören

… Finalerfahrung:

Sebastian Rode: Finalerfahrung ist etwas Besonderes, etwas Einmaliges. Im vergangenen Jahr haben wir im Europa-League-Finale davon profitiert, dass wir drei Jahre vorher im Halbfinale standen, auch wenn wir damals ausgeschieden sind. Leipzig ist dahingehend vielleicht leicht im Vorteil, weil sie in den vergangenen Jahren häufiger im Pokalfinale standen. Mit der Eintracht im Finale zu stehen, ist für mich als Hesse nochmal ein anderes Gefühl. Mit meinen vorherigen Klubs habe ich das Endspiel von der Bank erlebt, aber alle Eindrücke schon mitgenommen. Das wird mir sicher helfen. Ich hoffe, auf ein paar Einsatzminuten zu kommen (schmunzelt).

… die persönliche Bedeutung des Spiels:

Oliver Glasner: Dass es mein letztes Spiel für die Eintracht ist, spielt bis zum Schlusspfiff absolut keine Rolle. Wir sind alle total auf das Spiel fokussiert. Ich werde den Abend genießen, es ist mein zweites Finale – die Spieler haben das möglich gemacht, ich habe das Privileg, an der Seitenlinie zu stehen. Am Samstagabend ist nur das Spiel wichtig, nicht Oliver Glasner. Sollten wir das Ding gewinnen, dann weiß ich nicht, was alles passiert.

Mit der Eintracht im Finale zu stehen, ist für mich als Hesse nochmal ein anderes Gefühl.

Sebastian Rode

… den Gegner Leipzig:

Oliver Glasner: In der Bundesligahinrunde haben wir im 4-2-3-1 gespielt, damals ist Leipzig aber auch noch in einem 3-4-2-1 aufgelaufen. Inzwischen stehen sie meistens in einem 4-4-2, sind aber sehr variabel. Sie kommen offensiv mit wahnsinnig viel Tempo, sind stark im Umschaltspiel und können Situationen schnell mit einem Kontakt auflösen. In der Rückrunde haben wir in den ersten 30 Minuten gesehen, welche Probleme uns das bereiten kann. Wir haben in der zweiten Halbzeit aber auch gezeigt, dass wir Lösungen dagegen parat haben können. Wir haben eine Idee, wie wir das kontrollieren können.

… die Fans:

Sebastian Rode: Unsere Fans spielen eine große Rolle. Man hat in den vergangenen Jahren gesehen, welch Trumpf sie auswärts und zu Hause sein können. Wir zählen auf sie und grundsätzlich darauf, dass alles friedlich bleibt. Dann wird es ein riesiges Fest.

… ein mögliches Elfmeterschießen:

Oliver Glasner: Wir haben es nicht speziell trainiert, das haben wir letztes Jahr auch nicht gemacht. Manchmal, wenn ein Trainingsspiel unentschieden ausgeht, lassen wir Elfmeter schießen. Wir haben einige gute Schützen. Aber ich weiß gar nicht, wer dann auf dem Platz stehen wird, wir können fünf Mal wechseln. Es gibt keine Liste, das entscheiden wir spontan. Wichtig ist, dass die Spieler signalisieren „Ich bin gut drauf, ich knall‘ das Ding rein …“.

… die Form:

Sebastian Rode: Ich bin fit. Wenn Finale ist, möchte ich auf jeden Fall dabei sein, selbst wenn etwas zwickt. Wir haben es mit der medizinischen Abteilung sehr gut hinbekommen. 120 Minuten habe ich schon länger nicht mehr gespielt ...

Oliver Glasner: ...wenn es so kommt und Du 120 Minuten spielst, dann kannst Du auch im Elfmeterschießen antreten (lacht).