15.03.2024
Bundesliga

„Jungs sprühen vor Tatendrang“

Dino Toppmöller berichtet von einer sehr guten Trainingswoche, freut sich über Konkurrenzkampf, bewertet den Gegner und erwägt eine leichte Rotation.

Dino Toppmöller über ...

… das Spiel in Dortmund: Wir freuen uns auf ein richtig gutes Auswärtsspiel vor 80.000 Zuschauern gegen eine richtig gute Mannschaft. Dortmund ist Vizemeister und zuletzt ins Viertelfinale der Champions League eingezogen. Aber wir sind gut drauf und wollen ein gutes Spiel machen. Die Jungs haben diese Woche vor Tatendrang gesprüht, alle haben richtig Lust auf das Spiel. Am Ende geht es um drei Punkte, auch im Anschluss haben wir noch genügend Bundesligaspiele vor uns. Es ist unser Anspruch und Ziel am Sonntag, den nächsten Schritt zu machen. Wir wollen, Dortmund muss gewinnen.

… die Trainingswoche: Hugo Ekitiké hat für uns seine erste komplette Trainingswoche gemacht, das bedeutet für uns eine weitere gute Offensivoption. Wenn er topfit ist, wird seine Qualität noch mehr zum Tragen kommen. Die Jungs haben im Training einen guten Eindruck gemacht, sie hatten eine gute Spannung. Die Vorfreude bei uns ist sehr groß. Wir wissen, dass in den letzten Jahren die Ergebnisse in Dortmund nicht ganz so prickelnd waren, und wir sind zuversichtlich, dass wir am Sonntag mit einem besseren Ergebnis heimkommen werden.

Die gesamte Pressekonferenz zum Nachhören

… den nächsten Gegner Borussia Dortmund: Wir wissen, was auf uns zukommt. Wir treffen auf eine abartig gute Qualität. Die Ergebnisse in diesem Jahr sind sehr stabil. Ich habe mir zuletzt viele Spiele des BVB angeschaut. In vielen Spielen waren sie überlegener als es das Ergebnis aussagt. Wir haben großen Respekt vor dem Gegner, die individuelle Qualität ist sehr hoch: ob Sancho, Füllkrug, Reus oder Brandt. Es wird eine große Aufgabe für uns.

… den rotgesperrten Marcel Sabitzer: Dortmund hat so viel Qualität in den Reihen. Wir gehen davon aus, dass sie Sabitzer durch Salih Özcan ersetzen werden.

… die Herangehensweise: Wir haben unsere Stärken, im Hinrundenspiel haben wir eines unserer besten Spiele gezeigt. Es braucht auch das gewisse Matchglück. Wir benötigen eine unfassbar hohe Disziplin mit und gegen den Ball sowie ein gutes Positionsspiel. Ansonsten wird es schwer, Dortmunds hohes Tempo bei Umschaltbewegungen zu verteidigen. Es wird ein interessantes Spiel. Wir sind von uns überzeugt, in einem Bundesligaspiel können wir uns mit jedem Gegner auf Augenhöhe messen. Wir müssen auch selbst den Mut haben, in eigenem Ballbesitz unter Druck von hinten heraus eine gute Dynamik zu entwickeln. Man hat gesehen, dass Dortmund dann die eine oder andere Anfälligkeit hat. Wir werden uns nicht verstecken, können aber auch nicht 90 Minuten Vollgas vorne draufgehen. Wir müssen in allen Spielphasen einen guten Mix finden.

… Robin Koch: Ich habe ihm natürlich zur Nominierung gratuliert, es freut mich für ihn und ist hochverdient. Es ist genau der Weg, den wir ihm aufgezeigt hatten. Er hat sich von Anfang an gut eingebracht und tolle Leistungen gezeigt, er ist stets hochprofessionell. Auch in den Phasen, in denen es nicht so gut lief, war er der Turm in der Schlacht, ist vorne wegmarschiert und hat sich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt. Die Nominierung ist der Lohn für seinen Einsatz, Ehrgeiz und seine Qualität. Es spricht auch für uns als Team, dass wir ihm helfen konnten, in den Kreis der Nationalmannschaft zurückzukehren.

… Kevin Trapp: Ich habe mit Kevin kurz gesprochen, es war ein guter Austausch. Ich teile die Meinung, ihn nicht für die Nationalmannschaft zu nominieren, nicht unbedingt, aber es auch nicht meine Entscheidung. Er hat gerade anfangs der Rückrunde gute Leistungen gezeigt, etwa in Leipzig. Aber die Tür ist wohl weiterhin offen für ihn. Er wirkte auf mich sehr motiviert und zeigt eine Jetzt-erst-Recht-Mentalität. Es ist ihm so ja schon einmal widerfahren, anschließend hat er in München ein sehr gutes Spiel gemacht – und wir brauchen am Sonntag einen top Torwart.

Es gilt, sich seinen Einsatz zu verdienen.

Cheftrainer Dino Toppmöller

… Éric Junior Dina Ebimbe: Junior hat eine unfassbar gute Dynamik und Wucht, das ist eine seiner großen Stärken. Er hat ein gutes Gespür für tiefe Läufe, um in den Rücken der gegnerischen Abwehr zu kommen. Bei Ballbesitz muss er die Dinge vor allem in der Spielaufbauzone noch einfacher halten und nicht zu kompliziert spielen, Ballverluste vermeiden. Im letzten Drittel kann er durchaus mutiger agieren und ins Eins-gegen-eins gehen. In der Box ist er torgefährlich, kann in seinen Abschlusssituationen aber noch einen Tick sauberer werden.

… Farès Chaibi: Er hat eine unheimliche Qualität, mit dem Ball sowieso. Aber auch gegen den Ball, in Heidenheim hat er viele Fleißpunkte gesammelt und uns defensiv geholfen. Er war in den vergangenen Wochen offensiv nicht so auffällig, seit seiner Rückkehr von Africa Cup ist er nicht mehr so in unser Offensivaktionen involviert wie vorher. Wir helfen und unterstützen ihn dabei, wieder in diese Form zu bringen. Auch der Konkurrenzkampf kann dabei helfen, dass er wieder den Impact hat wie in der Hinrunde.

… die Restsaison: Wir sollten uns am letzten Spiel gegen Hoffenheim orientieren, mit dieser Entschlossenheit nach vorne spielen und mit dieser Gier verteidigen. Allerdings müssen wir Standards besser verteidigen, nach vorne ist das bei uns ebenfalls ein Thema – bei ruhenden Bällen müssen wir uns verbessern. Wir haben fast alle Spieler an Bord, das erhöht den Konkurrenzkampf – auf gleich mehreren Positionen. Es gilt, sich seinen Einsatz zu verdienen. Das hilft uns, im Laufe des Spiels reagieren und nachlegen zu können, was in den kommenden Wochen eine große Stärke sein kann. Wenn sich die Spieler, die auf der Bank sitzen, obwohl sie von ihrem Selbstverständnis eigentlich spielen müssten, kurzfristig mit der Rolle anfreunden und diese in positive Energie umwandeln, wenn sie reinkommen.