17.03.2024
Bundesliga

„Kein Rückschritt, hier zu verlieren“

Toppmöller, Trapp, Götze und Koch analysieren die 1:3-Niederlage in Dortmund. Sie sehen Lichtblicke und erkennen die Stärke der Borussia an, ärgern sich aber über das Verhalten bei ruhenden Bällen.

Cheftrainer Dino Toppmöller: Der BVB hat verdient gewonnen, insbesondere aufgrund der ersten Hälfte. Wir haben gegen eines der besten acht Teams Europas gespielt. In diesem Stadion ist es nie einfach, wir haben trotzdem lange Paroli geboten und können auf dieser Leistung aufbauen. In der ersten Halbzeit haben wir ein ordentliches Spiel gemacht, nach der Pause war es ein Spiel auf Augenhöhe und wir hatten auch zwei, drei gute Aktionen, die Meyer gut hält. Die Jungs haben Gas gegeben, sehr viel investiert, haben sich reingehauen. Die Gegentore kriegen wir durch Standards, das ärgert mich und daraus müssen wir lernen. Aus dem Spiel heraus hatte ich nicht das Gefühl, dass Dortmund in der zweiten Halbzeit ein Tor macht. Mit dem Ball wollten wir es besser machen, da müssen wir noch mutiger sein. Wir haben zum wiederholten Mal bei Standards nicht gut genug verteidigt, das bringt uns um den Lohn. Wir wussten aber, dass der Schlüssel sein wird, dass wir ein besseres Spiel mit Ball machen müssen. 35 Prozent Ballbesitz ist zu wenig. Wir waren nicht mutig genug und zu unsauber, um den BVB defensiv vor mehr Probleme zu stellen. Es war lange ein ordentliches Auswärtsspiel. Das ist ärgerlich, aber in Summe in Ordnung.

Kevin Trapp: Wir haben aus dem Spiel heraus kaum etwas und in der zweiten Halbzeit gar nichts zugelassen – bis auf den einen Standard. Wir hatten zwei gute Wochen mit den Siegen gegen Heidenheim und Hoffenheim und haben wieder ein ordentliches Spiel gemacht. Nach der Länderspielpause haben wir zwei wichtige Heimspiele gegen Union und Bremen, die wir unbedingt beide gewinnen wollen.

Mario Götze: Um hier etwas mitzunehmen, musst du gefährlich bleiben, gerade über die Konter. Wir haben zwar wenig zugelassen, aber es verpasst, über die Gegenstöße dem Gegner das Gefühl zu geben, dass es immer gefährlich werden kann. Das ist uns nicht 100-prozentig gelungen. Vor meinem Tor hat sich Omar Marmoush sensationell durchgesetzt gegen zwei Verteidiger mit seinem Speed. Eigentlich muss er schon selbst das Tor machen. Ich bin nachgelaufen und habe den Ball ganz gut mit dem Außenrist getroffen. Vielleicht hätte ich noch einen Meter gehen können, aber drin ist drin.

Robin Koch: Wir sind gut reingekommen, auch durch das Tor. So hatten wir es uns vorgestellt, mit Mut. Danach hat der BVB den Druck erhöht, sie hatten viele Seitenwechsel und Aktionen im Strafraum. Genau so schießen sie das Tor. In der zweiten Halbzeit war es schwer mit Ball für Entlastung zu sorgen. Wir wurden hintenreingepresst und hätten bei Ballgewinn mehr Ruhe in die Aktionen bringen müssen, damit Dortmund auch ein bisschen mehr laufen muss. Das ist aber schwer, wenn du viel verteidigen musst und die Beine müde werden. Der BVB hat enorme Qualität auf dem Platz und uns gut eingeschnürt. Daher war es kein Rückschritt, hier zu verlieren. Jetzt bin ich nach langer Zeit bei der Nationalmannschaft wieder dabei, ich freue mich sehr. Ich musste zwei Mal verletzungsbedingt absagen, daher freue ich mich umso mehr.

Edin Terzic (Cheftrainer Borussia Dortmund): In der ersten Halbzeit haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht und besser Fußball gespielt als nach der Pause. Insgesamt war es in allen Bereichen ein verdienter Sieg. Man hat gemerkt, was die Eintracht wollte. Sie wollte aus ihrer Grundordnung heraus auf Konter lauern, genau da haben sie uns dann beim 0:1 bestraft. Das war ihr Plan nahezu das komplette Spiel. Wir wollten dennoch aktiv bleiben, haben aber zu viele Bälle verloren. Wir sind dennoch nach dem 0:1 klar geblieben und haben es gut gemacht. Wir sind sehr zufrieden nach dem vierten Sieg in Folge.