10.03.2021
Team

„Opa“, „Legende“, „alter Mann“

Makoto Hasebe spricht über seine Vertragsverlängerung, seine Spitznamen sowie Hoffnungen und Ziele für die Zukunft.

Makoto Hasebe über…

…den Ablauf der Vertragsverlängerung: Im vergangenen Sommer war ich mir schon zu 99 Prozent sicher, dass ich nach dieser Saison aufhören werde. Vor ein paar Wochen habe ich mit Fredi Bobic zusammengesessen und ihm erzählt, dass ich mich sehr gut fühle. Er hat mich dann gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, länger zu spielen, und ich war sofort begeistert. Wir haben mit Adi Hütter gesprochen, da das Wichtigste ist, dass der Trainer mit mir weiterarbeiten möchte. Alles war sehr schnell geklärt und wir waren uns einig. Am liebsten hätte ich gleich für drei weitere Jahre unterschrieben, aber das reicht erstmal (lacht).

Gegenseitige Wertschätzung: Cheftrainer Adi Hütter und Makoto Hasebe.

…seinen Fitnesszustand: Ich fühle mich immer noch fit und kann sehr viel laufen. Aus diesem Grund habe ich mich auch dazu entschieden, ein weiteres Jahr bei der Eintracht dranzuhängen. An meinen täglichen Routinen habe ich in den vergangenen Jahren nichts geändert: Regelmäßiges Training, japanisches Essen, abends ein entspannendes Bad nehmen – das hält gesund und fit.

…die Tabellensituation: Es ist mein großer Traum, nächstes Jahr noch einmal Champions League spielen zu können. Mittlerweile sind über zehn Jahre vergangen, seit ich mit dem VfL Wolfsburg das letzte Mal in der Champions League gespielt habe. Da wäre eine Teilnahme mit der Eintracht wirklich toll. Allerdings liegen noch zehn Spiele gegen starke Gegner vor uns. Deshalb sollten wir bescheiden bleiben und uns erstmal auf die kommenden Spiele konzentrieren.

…den Wechsel von der Verteidigung ins Mittelfeld: Über Jahre hinweg habe ich als Libero für die Eintracht gespielt, seit der Partie gegen Leverkusen spiele ich nun eher wieder im Mittelfeld. Vor dem Spiel war ich mir selbst unsicher, ob ich noch so viel laufen kann, aber es funktioniert wirklich sehr gut. Ich bin selbst etwas überrascht, wie leicht mir die Umstellung fällt und kann gut mit dem veränderten Gegnerdruck umgehen. Ich denke, dass meine Erfahrung mir sehr dabei hilft, da ich ein sehr gutes Auge für den Spielverlauf habe und Spiele dadurch gut lesen kann.

Umso wichtiger ist es mir, den Fans in dieser schwierigen Zeit etwas zurückzugeben und einfach mal Danke zu sagen.

Makoto Hasebe

…die Auswirkungen der Coronapandemie: Dass keine Fans im Stadion sind, ist sehr enttäuschend. Ich hoffe, dass sich das bald wieder ändert, weil einfach viel Emotionalität verloren geht. Umso wichtiger ist es mir, den Fans in dieser schwierigen Zeit etwas zurückzugeben und einfach mal Danke zu sagen. Ich möchte unbedingt nächste Saison international spielen und den Fans dieses Erlebnis schenken.

…Spitznamen: Von meinen Mannschaftskollegen werde ich liebevoll „Opa“, „Legende“ oder „alter Mann“ genannt. Auch „o-jīchan“ [japanisch für Opa; Anm. d. Red.] höre ich öfter. Das ist aber okay – es macht großen Spaß, mit der Mannschaft zusammenzuarbeiten. In Japan nennt man mich häufig „Kapitän“, da ich acht Jahre Kapitän der japanischen Nationalmannschaft war und ich immer noch stark damit in Verbindung gebracht werde.

Leader ohne Ende: Makoto Hasebe ist noch längst nicht satt.

…seine Zukunft bei der Eintracht: Ob ich nach der nächsten Saison noch weitermache, kann ich im Moment nicht sagen. Im vergangenen Sommer war ich ja schon überzeugt davon, dieses Jahr aufzuhören. Jetzt sieht die Situation wieder anders aus. Das zeigt einfach, wie schnell es im Fußball gehen kann. Allerdings habe ich das Gefühl, dass die kommende Saison die letzte meiner aktiven Fußballkarriere wird.

…Pläne nach der aktiven Fußballkarriere: Wenn ich meine aktive Karriere beende, wäre es toll, einen Trainerschein zu machen. Ob ich dann Trainer, Manager oder etwas ganz anderes werde, habe ich noch nicht entschieden. Der deutsche Trainerschein ist aber sehr interessant. Deutschland bietet einfach top Möglichkeiten für die Zukunft.