28.10.2021
Team

„Ruhe und Kaltschnäuzigkeit“

Rafael Borré legt den Schalter von Bochum auf Leipzig um, spricht über Trainingsschwerpunkte, Verbesserungspotential und die sportliche Situation.

Rafael Santos Borré über…

…die Stimmung vor dem Spiel gegen Leipzig: Das Spiel gegen Bochum war logischerweise ein Rückschlag, denn nach dem Spiel gegen Olympiacos hatten wir ein sehr gutes Gefühl. Jetzt haben wir die Möglichkeit, das wiedergutzumachen und dieses Gefühl auch wiederzubekommen. Wir möchten einen Sieg mitnehmen und wieder an unsere guten Leistungen anknüpfen. Damit sollten wir am Wochenende direkt starten.

…den Elfmeter gegen Bochum: Ich hatte mich mit Goncalo abgesprochen, da er auch gerne Elfmeter schießt. Ich freue mich über jeden Mannschaftskollegen, der Verantwortung übernimmt und sich etwas zutraut. Die Absprache bestand darin, dass der Spieler, der an der Situation beteiligt ist, den Elfmeter schießt. Wir halten uns aber trotzdem die Möglichkeit offen, das auf dem Platz nochmal zu ändern.

…terminliche Einschränkungen: Die Länderspielreisen verschieben natürlich ein bisschen den Trainingsplan. Vor allem, weil es drei Länderspiele zwischen den Bundesligapartien sind. Eventuell hatten wir deswegen auch nicht die Kontinuität im Mannschaftstraining. Leider ist uns deswegen auch die Euphoriewelle nach dem Spiel in München etwas verloren gegangen. Aber wir müssen damit umgehen können und jetzt alles daran setzen, dass wir unsere Situation in der Bundesliga verbessern und uns in der Europa League weiterhin behaupten.

Ich denke, dass wir unseren Ansprüchen auch tabellarisch gerecht werden können, wenn wir alles abrufen.

Rafael Santos Borré

…Offensivprobleme: Es ist definitiv ein Punkt, an dem wir arbeiten und besser werden müssen. Es sind viele neue Spieler dazugekommen und wir müssen die Spielidee noch verinnerlichen. Schritt für Schritt nimmt das Ganze Konturen an. Es hat bereits Spiele gegeben, in denen die Offensive gut funktioniert hat und wir Chancen herausgespielt haben. Wir brauchen die Ruhe und die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor, damit wir noch besser den Abschluss finden und mehr Siege einfahren.

…Trainingsschwerpunkte: Wir versuchen, uns auf den Gegner einzustellen, die Passwege zuzustellen und den Fokus auf uns und unser Spiel zu legen. Wir haben durchaus gute Momente gehabt und Dinge richtig gemacht. Das muss uns wieder gelingen. Im Spiel gegen Olympiacos hat man gesehen, dass es klappt. Das müssen wir wiederfinden und auf den Platz bringen.

…die Tabellensituation: Natürlich stellt man sich die Frage, wie es sein kann, dass man in der Europa League so gut dasteht und in der Bundesliga nicht. Aber wir sind auf jeden Fall in der Lage, uns daraus zu befreien. Dazu haben wir alle nötigen Qualitäten und Voraussetzungen. Ich denke, dass wir unseren Ansprüchen auch tabellarisch gerecht werden können, wenn wir alles abrufen.

…die Ansprache von Oliver Glasner: Oliver Glasner ist ein eher ruhiger Trainer, der die Dinge und Gründe sehr gut analysiert, warum unsere Leistung vom einen zum anderen Spiel so deutlich gefallen ist. Vor allem daran müssen wir als Mannschaft arbeiten und es schaffen, dass die Spannung weiterhin hoch bleibt. Dass wir so unterschiedliche Gesichter zeigen, kann und darf einfach nicht sein. Am Wochenende können wir gegen einen starken Gegner beweisen, dass wir es können. Wenn uns das gelingt, sind wieder wir auf dem richtigen Weg.

…das Wiedersehen mit André Silva: Ich denke, dass es sowohl für die Mannschaft als auch für ihn ein schönes Erlebnis sein wird. Er kommt zu dem Klub zurück, bei dem er Großes geleistet hat. Für mich persönlich wird es eine tolle Herausforderung, weil wir auf einen starken Gegner treffen. Dementsprechend ist es eine Chance, ein gutes Spiel zu machen. So können wir zeigen, dass wir unser Spiel verbessern und uns weiterentwickeln wollen. Ich bin mir sicher, dass auch die Stimmung toll werden wird.