Am 20. Spieltag sollte auch dem Letzten klar geworden sein, was mit der Mittelfeldzentrale als dem Herzstück einer Mannschaft gemeint ist. Beziehungsweise war in Bezug auf die neu geschaffene Super-Sechs Gelson Fernandes und Sebastian Rode besser von einer Lunge zu sprechen, so pausenlos jagten die beiden Dauerläufer die Spieler von Borussia Dortmund über alle Spielfeldbereiche und dem Spitzenreiter seinerzeit ein 1:1 ab. Sowohl der Routinier Fernandes, als auch Winterneuzugang Rode hatten am Ende 12,84 Kilometer auf dem Tacho, nur zwei Akteure hatten an jenem Wochenende ligaweit eine noch größere Distanz zurückgelegt.
Für Fernandes in diesem von insgesamt 28 Saisonspielen eine außerordentliche und gewöhnliche Leistung zugleich, denn insgesamt brachte es der Tausendsassa in der vergangenen Spielzeit auf durchschnittlich 12,4 Kilometer pro Partie. Dass er bei einem derartigen Aktionsradius öfter im ballnahen Geschehen steckte als manch anderer, liegt in der Natur der Sache und zog indirekt neun Gelbe sowie eine Gelb-Rote Karte nach sich. Damit führt die Nummer Fünf nebenbei die Sünderkartei der Bundesliga an. Die Frohnatur als Raubein wäre freilich zu kurz gegriffen, handelte der 1,79-Meter-Mann doch meist aus taktischen Notwendigkeiten und weniger aus bösen Vorsätzen. Der Grat zwischen Einsatzfreude und Übereifer ist seit jeher ein schmaler.
Letztlich kommt der 32-Jährige aufgrund so mancher Zwangspause deshalb nicht mal auf die größte Gesamtstrecke aller Frankfurter. Fernandes‘ 306,58 Kilometer reichen längst nicht an Danny Da Costas 369,49 Kilometer heran. Aber das ist eine andere Geschichte.