31.10.2020
Bundesliga

Umkämpfte Punkteteilung

Frankfurt und Bremen trennen sich 1:1 (0:0). Die Eintracht besitzt etwas mehr Chancen, Silva (65.) gleicht den Rückstand durch Sargent (51.) aus.

Bevor sich die bislang punktgleichen Tabellennachbarn im Deutsche Bank Park zum 101. Mal in der Bundesliga begegneten, war im Vorfeld viel von verfügbaren und fehlenden Personalien die Rede gewesen. Auf der einen Seite kehrte Kapitän David Abraham nach ausgestandenen Knieproblemen für den wiederum verletzten Tuta in die Innenverteidigung zurück. Dagegen fehlten den Gästen eine Handvoll Profis, darunter ihr mit vier Saisontoren treffsicherster Akteur Niclas Füllkrug. Verzichten mussten die Hausherren bekanntermaßen auch erstmals in dieser Saison auf die Unterstützung des Heimpublikums.

Referee Felix Brych.

Wie auf den Tribünen ging es auch auf dem Rasen zunächst relativ unspektakulär zu. Beide Seiten schienen untermauern zu wollen, jeweils erst einer Pflichtspielniederlage keine weite folgen zu lassen. Schüsse, geschweige denn Chancen blieben lange Mangelware. Nach 20 Minuten zog Tahith Chong einmal von rechts nach innen, aber aus der Distanz auch am Gehäuse vorbei. Bei einem weiteren Versuch von Josh Sargent stand Abraham goldrichtig (29.).

Zentimeter von der Führung entfernt

Der erste Frankfurter Torschuss ließ bis zu 38. Minute auf sich warten, als André Silva aus halblinker Lage erstmals Jiri Pavlenka prüfte, der den Flachschuss des Portugiesen festhielt. Kurz zuvor hatten die Hessen bereits das erste Mal gejubelt, nachdem Pavlenka Silvas Abschluss mit dem Gesicht abgewehrt, Daichi Kamada am schnellsten geschaltet und den Ball im Kasten untergebracht hatte (34.). Auf Hinweis von Video Assistant Referee Bibiana Steinhaus entschied Schiedsrichter Dr. Felix Brych jedoch nachträglich auf Abseits – eine Zentimeterentscheidung.

Tahith Chong mit einem der wenigen Bremer Versuche in der ersten Halbzeit.

Bis zur Pause tauchten die Adlerträger immer häufiger im gegnerischen Sechzehner auf. Erst schickte Martin Hinteregger Steven Zuber über die linke Außenbahn, doch die Flanke des Schweizers auf den langen Pfosten war für Bas Dost nicht zu erreichen (43.). In der Nachspielzeit standen plötzlich Kamada und Zuber frei vor dem Tor auf, letzter ließ dem Japaner den Vortritt, der im Eins-gegen-eins aber an Pavlenka seinen Meister fand (45. + 1).

Barkok und Younes sorgen für Belebung

Den genommenen Schwung behielten die Gastgeber auch nach dem Seitenwechsel bei, doch erneut war Werders Schlussmann bei einem Kopfball Silvas zur Stelle (49.). Im Gegenzug entwischte Sargent einmal seinen Gegenspielern, war nicht mehr aufzuhalten und versetzte den Rot-Schwarzen einen frühen Dämpfer (49.). Es war kein Wirkungstreffer, wie sich herausstellte, denn die Frankfurter Fußballer antworteten auf ihre Weise und legten spätestens mit dem Doppelwechsel von Aymen Barkok und Amin Younes für Steven Zuber und Almamy Toure (59.) den Vorwärtsgang ein.

Weitere Einschussgelegenheiten waren die Folge. Nachdem Silva eine Hereingabe des vorgestoßenen Abraham aus sechs Metern knapp am Kasten vorbeisetzte (61.), war der Ausgleich kurz darauf schließlich überfällig: Barkok setzte Kamada in Szene, der von der Grundlinie auf Silva zurücklegte, der zum 1:1 einschoss (65.). Sturmkollege Dost hätte es ihm wenig später fast gleichgetan, traf aus spitzem Winkel jedoch den Außenpfosten (69.). Auf der anderen Seite wollte es Sargent ein weiteres Mal wissen, hatte die Rechnung aber ohne Kevin Trapp gemacht, der den Versuch von der Strafraumkante entschärfte (72.). Die Schlussviertelstunde entwickelte sich ähnlich weiter umkämpft, allerdings ähnlich ereignisarm wie die Anfangsphase. Ein Distanzschuss Abrahams stellte Pavlenka kaum vor Probleme (88.), ehe Niklas Moisander seinen eigenen Keeper ganz spät zu einer letzten Glanzparade zwang (90. + 3), weshalb es bei der Punkteteilung blieb.

Fazit: Leichte Vorteile, schwere Geburt

Selbst wenn die Eintracht ein leichtes Chancenplus verzeichnet, spiegelte sich die Tabellensituation letztlich auf dem Rasen wider. Von wenigen Spielphasen abgesehen scheuten beide Seiten das letzte Risiko und gestatteten sich insgesamt wenige Möglichkeiten, von denen sie jeweils eine nutzen konnten.